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0214 - Die Leichenkutsche von London

0214 - Die Leichenkutsche von London

Titel: 0214 - Die Leichenkutsche von London
Autoren: Jason Dark
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herumwälzte und auf dem Bauch zu liegen kam.
    Die beiden Pferde drehten durch. Wir hatten angenommen, daß sie jetzt weiterrasen würden, doch sie schienen ebenfalls auf Mord programmiert zu sein, denn in uns sahen sie zwei Opfer, die sie mit ihren Hufen zermalmen konnten.
    Ich lag für meine Gegner günstiger als der Chinese und vernahm auch Sukos Warnschrei.
    »John, gib acht!«
    Da donnerten sie schon los. Rötlichgelbe Funken sprühten unter den Hufen und wurden wie kleine Sterne in die Höhe geschleudert, bevor sie verschwanden. Die Räder knirschten und ratterten, das gesamte Gefährt schwankte. Die Tür klappte auf und zu, fiel aber nicht in das Schloß.
    Auch ich lag nicht mehr, hatte mich herumgeworfen, stand geduckt und schaute dem Verhängnis entgegen.
    Die Beretta hielt ich in der rechten Hand, den. Arm angehoben und feuerte auf die Köpfe der Tiere. Zwei geweihte Silberkugeln verschoß ich, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn vor unseren staunenden Augen wurde die Kutsche plötzlich transparent und zu einer geisterhaften Erscheinung, die sich auflöste, wobei sie in eine andere Dimension geschleudert wurde.
    Auf einmal war sie weg.
    Für eine Sekunde stand ich unbeweglich auf dem Fleck. Dann wandte ich meinen Kopf Suko zu, der ebenfalls ein ziemlich dummes Gesicht machte, weil er es nicht begreifen konnte, was sich da vor unseren eigenen Augen abgespielt hatte.
    Man hatte uns nach Strich und Faden geleimt. Wie zum Hohn hörten wir von irgendwoher das schrille und jetzt geisterhaft klingende Wiehern der Pferde und das Rattern der Räder.
    Sie war noch in der Nähe, allerdings für uns nicht mehr sichtbar.
    Ich holte tief Luft und lief auf Suko zu. Der hatte den gleichen Gedanken wie ich, denn er fragte: »Verdammt, wo steckt denn Xorron?«
    Ich hob die Schultern.
    Da hörten wir einen Wagen. Bill fuhr heran. Der Bentley erschien gespenstisch aus dem wallenden Nebel, seine Scheinwerfer erfaßten auch uns, und Bill bremste.
    Er blieb hinter dem Lenkrad sitzen und öffnete nur den Wagenschlag, als er mit uns sprach.
    »John, da hat es Tote gegeben.«
    »Wo?«
    »Bei Frogg!«
    Wir stiegen schon ein. »Hat es Frogg selbst erwischt?« wollte ich wissen.
    Der Reporter nickte. »Ja, der Entkommene hat nicht viel gesagt. Aber seine Worte haben gereicht, um mir die Haare zu Berge stehen zu lassen. Verdammt.«
    »Xorron?« fragte ich.
    »Sicher.«
    »Demnach muß sich das Hauptquartier des Gangsters ganz in der Nähe befinden«, sagte ich und warf auch einen Blick nach hinten, wo Suko das Schwert aus dem Kasten holte.
    Falls es zu einer Begegnung mit Xorron kam, wollten wir nicht unbewaffnet sein. Ich hängte mir auch mein Kreuz vor die Brust, wobei ich allerdings nicht wußte, ob es überhaupt gegen Xorron wirkte.
    Bill hatte die Geschwindigkeit ein wenig gesteigert. Das war auch in meinem Sinne, denn Zeit wollten wir auf keinen Fall verlieren. Vielleicht konnten wir Xorron stoppen, obwohl ich mich vor der Begegnung auch ein wenig fürchtete, denn dieser Dämon besaß die Stärke eines wahren Panzers.
    Konnten wir ihn brechen?
    Eine große, langgezogene Halle erschien links von uns. Sie war die größte, die wir bisher gesehen hatten, und Bill Conolly sagte sofort: »Das ist sie.«
    Dann erschienen zwei abgestellte Wagen aus den Nebelschleiern. Ein großer Mercedes und ein Ford Camaro.
    Und wir sahen eine offene Tür nicht weit vom Aufgang zur Rampe entfernt.
    Bill hielt an. Abermals verließen wir den Wagen. Suko hatte das Schwert mitgenommen. Auf der Rampe drückte er mir die Waffe in die Hand. Ich hatte mich inzwischen daran gewöhnt, auch mit einem Schwert kämpfen zu müssen. So machte es mir nichts mehr aus, die Klinge zu führen und sie gegen dämonische Gegner einzusetzen. So manches Gefecht hatte ich bereits damit bestanden.
    Suko drang als erster in den hinter der Tür liegenden Gang. Er blieb stehen, da kein Licht brannte, aber weiter vor uns entdeckten wir einen helleren Schein.
    Und wir hörten Geräusche!
    Etwas polterte, fiel um, dann vernahmen wir einen schmatzenden Laut und ein böses Kichern.
    Wir schauten uns an.
    Er war noch da!
    Für uns gab es kein Halten mehr. Diesmal war ich der erste, da ich mich an Suko vorbeigeschlängelt hatte. Der Gang kreuzte. Rechts und links führte er weiter. Links befand sich schon bald eine Mauer mit einer verschlossenen Tür in der Mitte. Von rechts sahen wir Licht. Es drang aus einem Raum, dessen Tür zur Hälfte offenstand. Allerdings so ungünstig,
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