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0214 - Der Kampf um die Pyramiden

Titel: 0214 - Der Kampf um die Pyramiden
Autoren: Unbekannt
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einhundertundfünfzig Meter unter dem Boden. Der augenblickliche Standort lag nach grober Schätzung etwa unter dem Westrand des Todeskreises.
    Zu beiden Seiten des Ganges fand sich nichts als solider Erdboden. Ras Tschubai nahm an, daß der Stollen früher Kontrollzwecken gedient hatte.
    Verborgene Geräte untersuchten jeden, der sich durch den Gang bewegte. Je länger der Gang desto sorgfältiger die Kontrolle.
    Dennoch gab es wahrscheinlich einen Transportmechanismus der ein schnelleres Vordringen ermöglichte. Sie hatten ihn jedoch nicht finden können. Die Tatsache, daß ihr Vorstoß bislang noch nicht behindert worden war, legte Ras so aus, daß entweder die Kontrollorgane nicht mehr funktionierten oder es niemand gab, der ihre Anzeigen zur Kenntnis nahm.
    Mit dieser Annahme beging er einen Fehler, der ihm und seinen Begleitern um ein Haar zum Verhängnis geworden wäre.
    Der Gang mündete schließlich in eine lange Serie von hell erleuchteten Hallen, die die beiden Mutanten schon im voraus erkundet hatten. Sie waren voll von Maschinen fremdartiger Konstruktion. Ein großer Teil der Geräte befand sich in Tätigkeit.
    Ras Tschubai nahm an, daß es sich hier um die Generatoren handelte, die den Riesentransmitter mit Energie versorgten. Es war jetzt sicher, daß die Schaltstation nicht mehr weit entfernt sein konnte. Ihr Standort stimmte jetzt bis auf wenige hundert Meter mit Arno Kalups Ortungsergebnis überein.
    Ras entschloß sich zu einem letzten Sprung. Die Halle, die vor ihm lag, konnte er auf zweihundert Meter Länge übersehen. Die gegenüberliegende Wand enthielt einen ungeschützten Durchgang von der gleichen Sorte, wie sie ihn seit dem Verlassen des Ganges schon mehrere Male gesehen hatten. Ras nahm an, daß dahinter eine weitere Maschinenhalle lag. Im Anschluß daran jedoch mußte die Schaltstation folgen - oder Arno Kalup hatte sich ganz gewaltig verrechnet.
    Der Mutant ließ Ferro und seine Leute anhalten. Er trat ein paar Schritte nach vorne, schloß die Augen und ... verschwand. Ferro wollte aufatmen, aber ein schriller, markerschütternder Schrei ließ ihn zusammenfahren. Vor ihm auf dem Boden wälzte sich Ras Tschubai, offenbar in fürchterlichen Schmerzen. Er warf sich hin und hämmerte mit den Fäusten auf den Boden, bis die Haut aufriß und die Schrammen zu bluten begannen. Es dauerte länger als eine Minute, bevor er wieder soweit zu sich kam, daß er aufstehen konnte.
    Aus blutunterlaufenen Augen schaute er Ferro an.
    „Dort...", keuchte er und deutete auf den schattenhaften Durchgang in der gegenüberliegenden Wand, „... der mörderischste Schutzschirm, den ich je erlebt habe. Grün leuchtend, sechsdimensional - und bis an den Rand voll von Energie."
    Ferro verstand. Der Feldschirm war für Teleportationssprünge undurchlässig. Ras war gegen den Schirm geprallt, und eine Wechselwirkung, die nur in mathematischen Formeln ausgedrückt werden konnte, hatte ihn wieder zurückgeschleudert, halbtot und am Rande seiner Kräfte.
    Ferro begriff die Lage. Die Mutanten waren von hier an so gut wie nutzlos - es sei denn, es wollte einer verrückt genug sein, um in der Enge dieser Hallen eine Gravitationsbombe zu zünden und seine Strukturlücke in den Schirm zu reißen.
    Es mußte einen anderen Weg geben. Ferro ließ seine Männer weiter vorrücken. Zwei von ihnen stützten den Mutanten, bis seine Kräfte soweit wieder zurückgekehrt waren, daß er sich auf eigenen Füßen bewegen konnte. Sie durchstießen die Trennwand und fanden, wie Ras vorhergesagt hatte, eine weitere Halle, in der Hunderte von merkwürdigen Maschinen geräuschlos, jedoch von blitzenden Kontrollampen umspielt, auf Höchsttouren arbeiteten.
    Die Halle war kleiner als alle vorhergehenden, nur etwa hundert Meter lang und vielleicht sechzig breit. Was sie jedoch weitaus deutlicher von allen anderen Räumlichkeiten unterschied, war die leuchtendgrüne Wand an der gegenüberliegenden Seite. Das grelle Deckenlicht beeinträchtigte die Leuchtkraft des grünen Feldschirms. Was die Männer sahen, war mehr eine fahle, unstetige Lumineszenz, wie die von der Sonne beleuchtete Wolkenwand eines rasch heraufsteigenden Gewitters. Der Anblick war so unheimlich, daß selbst Ferro Kraysch sich zusammenreißen mußte um keine Furcht zu empfinden.
    Dort sollte er hindurch! Unauffällig und rasch musterte er seine kleine Schar. Die Männer standen unter dem deprimierenden Eindruck der fremden, überlegenen Technik. Ihr Angriffsgeist war gebrochen.
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