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0214 - Der Kampf um die Pyramiden

Titel: 0214 - Der Kampf um die Pyramiden
Autoren: Unbekannt
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das zappelnde, ängstlich pfeifende Tier in beiden Händen. Das Pfeifen störte ihn. Schneider mußte es hören, und Schneider war darauf trainiert, den Tieren beizustehen.
    So rasch wie möglich machte Richard sich auf den Rückweg. Er hatte sich nicht getäuscht. Der Robot war plötzlich wieder zum Leben erwacht. Auf seinen drei Knickbeinen kam er mit beachtlicher Geschwindigkeit auf Richard zu, um ihm den Prypach abzunehmen.
    Die Lage wurde bedenklich. Richard sah, daß Earl und Doc zu ihm herüberschauten. Er gab ihnen einen kurzen Wink. Eine Sekunde lang hielt er das zappelnde Tier nur mit einer Hand.
    Diese Zeitspanne genügte dem Prypach, um sich freizustrampeln.
    Mit triumphierendem Quieken sprang er auf den Boden und huschte davon, geradewegs auf Schneider zu.
    Richard fluchte. Plötzlich sah er das Tier einen Haken schlagen.
    Es schien zu dem Robot kein Zutrauen zu haben. Es bewegte sich jetzt noch schneller als zuvor und rannte auf den Todeskreis zu.
    Schneider reagierte blitzschnell. Es war unglaublich, wie rasch er sein beachtliches Gewicht herumschwenken und nach einer anderen Richtung hin in Bewegung setzen konnte. Sein Verhalten deutete darauf hin, daß er die dem Tier drohende Gefahr erkannte.
    Der Prypach schoß zehn Meter seitwärts an Doc und Earl vorbei.
    Schneider bewegte sich jetzt schneller als das Tier, aber der Vorsprung des Prypach war zu groß. Schneider sah ein, daß er ihn nicht mehr einholen konnte und verlangsamte das Tempo.
    Das war der Augenblick, auf den Richard gewartet hatte.
    „Hinter ihm her!" schrie er Doc und Earl zu.
    Doc gehorchte sofort. Earl blinzelte Richard fragend an, aber als er Richard selbst mit weiten Schritten hinter dem Prypach herlaufen sah, fing auch er an zu rennen. Schneider sagte etwas, aber niemand hörte auf ihn.
    Das Tier war jetzt noch sieben oder acht Meter von der Basis der südlichsten Pyramide entfernt. Der Todeskreis begann dicht vor ihm. Aus brennenden Augen beobachtete Richard das kleine, graubraune Wesen, wie es zielbewußt weiter auf die Pyramide zuhüpfte. Erst im letzten Augenblick besann es sich anders, schlug sich nach links und rannte am Fuß der Pyramide entlang bis zur südwestlichen Ecke. Es bog um die Ecke herum und sprang mit einem kräftigen Satz auf den glatten, weißgrauen Belag des Todeskreises.
    Nichts geschah. Der Prypach hatte den Feldschirm durchdrungen. Das Experiment war gelungen!
    Earl und Doc brauchten jetzt keine Anweisungen mehr. So rasch sie konnten, stürmten sie hinter dem Prypach drein. Richard, von seiner Begeisterung getrieben, holte sie ein, als sie über den Rand des Todeskreises liefen.
    Sie rannten noch fünfzig Meter weiter, dann hielten sie an.
    Keuchend und schwitzend sahen sie sich um. Gravitätisch watschelnd, ganz ohne Eile, kam Schneider hinter ihnen her.
    Richard fragte sich, ob der Robot sich dessen bewußt war, was sich eben hier ereignet hatte. Schneider besaß eine Notschaltung, die ihm ermöglichte, den Feldschirm rings um das Pyramidensechseck wenigstens an einer eng begrenzten Stelle unwirksam zu machen, sobald sich eines der von ihm betreuten Tiere auf den Todeskreis zubewegte. Richard hatte die Tierliebe, die hinter der Programmierung des Roboters steckte, nicht unterschätzt.
    Earl war schweißüberströmt.
    „Verdammt, das war knapp", rief er schweratmend. „Wenn das Schirmfeld nun nicht verschwunden wäre..."
    „Dann hätten wir's rechtzeitig gesehen", unterbrach ihn Richard.
    „Der Prypach war vor uns. Ruhig jetzt!"
    Schneider kam heran.
    „Das arme Tier", erklärte er in unbeteiligtem Tonfall. „Sein Schwanz viel zu lang, ja?"
    Er watschelte an Richard vorbei und nahm die Verfolgung des Prypach auf. Richard winkte seine Leute zur Seite.
    „Wir müssen weiter. Ich nehme an, daß es irgendwo in der Basis der Pyramide einen Eingang gibt. Das Sechseck ist durch den Todeskreis genügend gesichert. Ich glaube nicht, daß jemand sich die Mühe gemacht hat, den Eingang zu tarnen. Wir müssen ihn finden!"
    Earl Rifkin sah an der steilen, roten Wand der riesigen Pyramide in die Höhe.
    „Viel Vergnügen", brummte er. „Das bedeutet wenigstens eine halbe Stunde Marsch."
    „Na und...?" knurrte Doc und setzte sich in Bewegung, den Blick fest auf die Pyramidenwand gerichtet.
    Richard hatte seine eigenen Ideen darüber, wo der Eingang zu suchen sei. Die ganze Anlage besaß eine dem Zentrum zugerichtete Symmetrie. Wenn die Fremden nicht in gänzlich anderen Bahnen dachten als Erdmenschen, dann
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