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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung
Autoren: Unbekannt
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entfernt waren, mußte sich Sanchon erschöpft gegen einen Betondeckel lehnen. Sein Gesicht leuchtete gelb, die dicken Wangen sahen wächsern aus.
    Auch Losars Augen lagen in tiefen Höhlen. Dennoch erkannte Redhorse befriedigt, daß der Wille der Männer ungebrochen war.
    In ihrer unmittelbaren Nähe suchten einige Gegner die Rückfront eines Maschinenblocks ab. Dann verschwanden sie zwischen ho- hen Blechverkleidungen. Der Brand, der an den Kontrollen begon- nen hatte, schien sich weiter auszubreiten. Inmitten der Halle stie- gen dunkle Rauchwolken in die Höhe.
    Redhorse schlich aus der Deckung heraus, um den Eingang zu beobachten. Er atmete auf, als er sah, daß nur fünf Bunkerköpfe am Tor Wache Welten. Die übrigen waren entweder damit be- schäftigt, den Brand zu löschen, oder sie suchten die Eindringlin- ge. Redhorse kehrte zu Losar und dem Techniker zurück.
    „Um hier herauszukommen, müssen wir fünf dieser Burschen un- 48 schädlich machen", sagte der Captain und hob eine Hand. „Sie sind alle bewaffnet, doch ihre Aufmerksamkeit gilt mehr den Din- gen, die im Mittelpunkt des Gebäudes im Gange sind." Nachdenk- lich setzte er hinzu: „Wahrscheinlich rechnen sie überhaupt nicht damit, daß wir hier noch einmal auftauchen."
    Deprimiert schaute Losar auf ihre einzige Waffe, die Redhorse in der Hand hielt. Der Captain las im Gesichtsausdruck des Mannes in diesem Augenblick wie in einem Buch. Er brachte ein Lächeln zustande.
    „Sie werden überrascht sein, wenn wir plötzlich erscheinen", sag- te er.
    „Ich glaube, wir haben es Aybron zu verdanken, wenn wir hier herauskommen", bemerkte Sanchon.
    Der Waffenmeister nickte zustimmend. „Das stimmt, Sir. Die Ro- boter bewegen sich so langsam, daß wir eine Chance haben."
    Redhorse strich über sein blauschwarzes Haar, das ihm jetzt in wirren Strähnen im Gesicht hing. Natürlich hatte Losar recht, wenn er behauptete, daß sich die robotischen Trägerkörper verhältnis- mäßig unbeholfen bewegten. Der Waffenmeister vergaß jedoch, daß auch die Reaktion eines erschöpften Mannes nicht mehr die beste ist.
    Mit beiden Händen umklammerte Redhorse die Waffe, die einmal einem Gegner gehört hatte. Er konnte jetzt damit umgehen, als wäre sie in einer terranischen Fabrik hergestellt worden.
    „Wir brechen aus", entschied er. „Ich mache den Anfang und nehme die fünf Bunkerköpfe unter Feuer. Ich weiß nicht, ob es ge- lingen wird, alle auszuschalten. Sobald ich zu schießen anfange, müssen Sie beide den Eingang zu erreichen versuchen. Keiner darf sich darum kümmern, wenn einer von uns zurückbleibt. Es ist wichtig, daß wenigstens einer bis zur CREST durchkommt, um Perry Rhodan einen genauen Bericht zu geben."
    „Einverstanden", erklärte Sanchon. Losar nickte nur.
    Captain Redhorse hob eine Hand.
    „H'gun", sagte er. „Nur Mut."
    Als Redhorse aufgerichtet aus der Vertiefung hinter der Maschi- ne hervorkam, drehten sich die großen Köpfe der Roboter fast gleichzeitig, als seien sie Teilnehmer einer gespenstischen Panto- mime. In dem Cheyenne waren alle Gewissensbisse gegenüber den Bewohnern der Festung erstorben. Er kämpfte nicht nur für sich, sondern stellvertretend für alle Menschen, die in dieser schrecklichen Falle des Kunstplaneten Horror gefangen waren. Es ging hier um eine Auseinandersetzung in viel größerem Rahmen.
    Wenn die Menschheit in ihrem Vorwärtsstreben nicht stillstehen wollte, dann war sie gezwungen, die Hindernisse auf der Straße nach Andromeda zu überwinden.
    Jede einzelne dieser Transmitterfallen stellte eine ungeheure Herausforderung an die Menschheit dar. Dieser Herausforderung konnte man nicht begegnen, indem man untätig die nächsten Schritte des Gegners abwartete. Den gewaltigen kosmischen Kampf konnte nur der gewinnen, der entschlossen um sein Recht kämpfte. Die Meister der Insel – der einzige Name, den man im Augenblick für die Herren von Andromeda kannte - hatten allein durch die Errichtung des Ringes von Wachstationen bewiesen, daß sie nicht bereit waren, Besuchern aus der Milchstraße friedlich zu begegnen.
    Die Wesen, gegen die Redhorse jetzt zu kämpfen gezwungen war, glichen unwissenden Sklaven, die nichts mehr von ihren Her- ren wußten. Zorn erwachte in Redhorse, wenn er daran dachte, daß die Meister der Insel rücksichtslos ganze Völker für ihre Zwe- cke eingesetzt hatten.
    Auch die Überreste der Oberflächenwesen von Horror waren im 49 Grunde nichts anderes, als Werkzeuge der Herren von Androme-
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