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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung
Autoren: Unbekannt
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Schuppen verschwanden. Aybron hatte gerade im richti- gen Augenblick aufgehört zu schießen, aber wahrscheinlich nur, weil er nicht mehr schießen konnte. Mit zusammengebissenen Zähnen rannte Redhorse weiter. Sie kamen näher an das Elektro- fahrzeug heran, das von irgendwo ferngesteuert wurde.
    Die Stiefel der Männer schlugen gegen den festen Boden. Die Rückfront des Wagens kam näher. Redhorse zwang seinem über- müdeten Körper die letzten Kraftreserven ab. Als das Tor auf- schwang, war er noch drei Meter hinter dem Fahrzeug. Mit wei- tausholenden Sprüngen kam er neben der Ladefläche an und schwang sich hinauf. Die Räder summten, als sie ihre Richtung änderten und auf das sich öffnende Tor zurollten. Da war Oleg Sanchon heran und zog seinen schweren Körper zu Redhorse hin- auf. Er keuchte angestrengt. Die Kleiderfetzen, die an ihm herun- terhingen, gaben den Blick auf seinen schweißnassen Körper frei.
    Gemeinsam zogen sie Losar auf die Ladefläche, gerade als der Wagen in die Zentrale fuhr. Redhorse beobachtete das Tor. Be- dächtig hob er die fremde Waffe und zielte auf eine der großen Leitrollen. Zu seinem Erstaunen traf er beim ersten Schuß. Knir- schend kam das Tor zum Stehen. Damit war der Weg für den Rückzug frei - wenn sie es jemals schaffen sollten, dieses Gebäu- de wieder zu verlassen. Die Explosion des Schusses mußte alle Bunkerköpfe innerhalb der Zentrale alarmieren.
    Das Fahrzeug hielt. Die drei Terraner sprangen herunter und gin- gen hinter einer Maschine in Deckung. Redhorse nahm sich einen Augenblick Zeit zur Orientierung.
    „Ungefähr in der Mitte der Halle laufen alle Kontrollen zusam- men", erklärte Redhorse den beiden anderen. „Wir werden versu- chen, möglichst viel zu zerstören."
    Sie arbeiteten sich zwischen den einzelnen Maschinen hindurch.
    Ein Bunkerkopf erschien hinter einem Gestell. Bevor er sich von seiner Überraschung erholt hatte, war Sanchon neben ihm und stieß ihn zur Seite. Der empfindliche Kopf kippte aus der Halsmul- de, und der Trägerkörper taumelte orientierungslos umher.
    Die drei Raumfahrer hasteten durch einen schmalen Gang, der an einer Reihe von Maschinen entlangführte. Drei unbewaffnete Bunkerköpfe zeigten sich am Ende des Ganges. Sie waren offen- bar ratlos, was sie unternehmen sollten. Redhorse zögerte, auf sie zu schießen, denn er wollte die übrigen Gegner nicht auf sich auf- merksam machen.
    Unmittelbar vor den Stellwänden mit den Kontrollen hatten sich zwei Bunkerköpfe postiert, um die Terraner abzuwehren. Redhor- 46 se sah die Beine der Robotkörper durch Löcher in einer Maschi- nenplatte. Lautlos bewegte sich der Captain voran. Sanchon und Losar umrundeten die Kontrollen, um von der anderen Seite anzu- greifen. Geduldig wartete Redhorse, bis seine Begleiter ihr Ziel er- reicht hatten, dann kam er hinter seiner Deckung hervor. Die bei- den Bunkerköpfe hatten keine Schußwaffen, da sie anscheinend fürchteten, sie könnten ihre eigenen Maschinen beschädigen.
    Doch sie waren nicht unbewaffnet. Redhorse erkannte sofort die Gefährlichkeit der Netze, die seine Gegner in den Greifhänden hielten. Er erinnerte sich, daß man ihn mit einem ähnlichen Netz gefesselt hatte, bevor er aus seiner Ohnmacht erwacht war.
    Das erste Netz flog heran. Es lag flach in der Luft, als sei es mit unvorstellbaren Kräften geschleudert worden. Redhorse fuhr her- um und ließ sich gegen die Vorderwand einer Maschine fallen. Er riß die Waffe hoch, doch als er abdrückte, löste sich kein Schuß.
    Das Netz klatschte neben ihm gegen das Metall und sank zu Bo- den. Dann begann es auf den Captain zuzukriechen. Es sah aus, als bewegten sich hundert Schlangen auf Redhorse zu. Im glei- chen Augenblick begannen Sanchon und der Waffenmeister mit ih- rer Zerstörungsarbeit. Krachend löste sich eine Stellwand aus ihrer Verankerung. Tausende von Kabelenden wurden herausgerissen.
    Stromentladungen knatterten. Der größte Teil aller Schaltungen verschmorte.
    Mit einem Satz sprang Redhorse über das Netz hinweg. Die Bun- kerköpfe kümmerten sich nicht länger um ihn, sondern beeilten sich, auf die andere Seite zu kommen.
    „Vorsicht vor dem Netz!" schrie Redhorse den beiden anderen zu.
    Er schlug gegen die Waffe und versuchte abermals zu schießen.
    Wieder erfolgte keine Explosion. Hastig kroch das Netz hinter ihm her, über die Trümmer der Kontrollen hinweg.
    Da kippte die zweite Stellwand um. Sie traf die beiden Bunker- köpfe, die nicht mehr ausweichen konnten
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