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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung
Autoren: Unbekannt
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Festung zu verlassen und sich zur CREST durchzuschlagen. Dann konnte er mit einem entsprechend ausge- rüsteten Stoßtrupp zurückkehren und die Raketengeschütze der Bunkerköpfe unschädlich machen. Er war sich darüber im klaren, daß zwischen seinem Plan und dessen Ausführung einige unüber- windliche Hindernisse lagen. Es war vor allem zweifelhaft, ob er die CREST jemals erreichen würde.
    Redhorse kam am Ende des Gebäudes an. Er konnte jetzt jenen Teil des Hofes überblicken, den er bereits von der anderen Seite aus gesehen hatte. Rechts vor ihm führte eine Treppe zu unterirdi- schen Räumen. Einige Meter weiter begrenzte eine flache Mauer den Hinterhof des Gebäudes, aus dem Redhorse gerade kam.
    Als der Captain zwischen Treppe und Mauer war, hörte er aber- mals das leise Surren eines Elektrowagens. Er schnellte hervor, und seine Hände griffen nach dem Mauersims. Mit einem Ruck zog er sich hoch. Da schlugen neben ihm die ersten Explosivge- schosse ein. Sie hatten ihn entdeckt. Redhorse nahm sich nicht die Zeit, einen Platz auf der anderen Seite auszusuchen, sondern ließ sich einfach von der Mauer gleiten. Kaum berührten seine Füße den Boden, als er auch schon auf ein flaches Gebäude zu- stürmte. Hinter ihm schlugen die Schüsse in die Steine. Im Augen- blick bestand keine Gefahr. Redhorse achtete darauf, daß die Mauer zwischen ihm und den unsichtbaren Schützen blieb. Er um- rundete die flache Halle und konnte auch den Weg zu jenem Ge- bäude einsehen, das Belchman fälschlicherweise für die Zentrale gehalten hatte.
    Redhorse spürte wenig Verlangen, sich wieder in dieses Gebiet abdrängen zu lassen. Doch dann geschah etwas, was schlagartig seine gesamten Pläne änderte.
    Zwischen den Rohren am Ende des Weges erschienen drei zer- lumpte Gestalten. Für Redhorse jedoch bildeten sie den schönsten Anblick, den er sich im Augenblick vorzustellen vermocht hätte.
    Lope Losar, der bullige Waffenmeister, hielt zwei fremdartige Waffen in seinen Händen. Aybron sah aus, als würde er jeden Au- 42 genblick zusammenbrechen. Sanchon hielt sich dicht neben dem Astronomen, bereit, ihn zu stützen.
    Langsam kam Redhorse hinter der Halle hervor.
    Und während hinter ihm die ersten Schüsse der Verfolger in den Boden einschlugen, lief er im Zickzack den drei Männern entge- gen.
    Der Blick zur Uhr fiel Perry Rhodan jedes Mal schwerer. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurden die Chancen für eine Rückkehr von Captain Don Redhorse und seinen Männern geringer. Dadurch wurde Rhodan zu einer folgenschweren Entscheidung gezwungen.
    An ihm lag es, ob ein weiteres Testflugzeug starten würde.
    Inzwischen stand fest, daß irgendwo auf den Berghöhen im Nor- den Raketenstellungen existierten, die fast jeden Punkt des Tal- kessels erreichen konnten. Damit war die Ausschleusung weiterer Raumfahrer ein Risiko.
    Icho Tolot hatte sich angeboten, einen Gewaltmarsch zum Gipfel zu unternehmen, doch Rhodan zögerte, den Haluter gehen zu las- sen. Sie wußten nicht, was für ein Gegner dort oben lauerte. Ohne Tolot hätte sich die Lage der Mikromenschen weiter verschlechtert.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß allein Tolots Anwesenheit an Bord viel dazu beitrug, eine Panik unter der Besatzung zu ver- hindern.
    Vierzehn Stunden waren seit dem Start der Testmaschine ver- gangen. Der Oldtimer war irgendwo auf der anderen Seite der Ber- ge zerschellt. Die Frage war, ob den fünf Männern zuvor der Ab- sprung gelungen war. Unter Umständen waren die Freiwilligen ge- tötet worden, als sie am Fallschirm dem Boden entgegenge- schwebt waren. Ebenso gut konnten sie jetzt Gefangene unbe- kannter Wesen sein. Was Rhodan kaum noch zu hoffen wagte, war, daß Redhorse aus eigener Kraft zur CREST II zurückkehren würde.
    Rhodan ließ die Berge mit scharfen Geräten ununterbrochen be- obachten, doch nirgends zeigte sich ein Hinweis für eine Rückkehr der fünf Raumfahrer.
    Der Talkessel hatte sich zur Falle für das Flaggschiff des Solaren Imperiums entwickelt. Jeder Schritt über den toten Winkel hinaus wurde von Unbekannten beobachtet. Außerdem lag die Vermutung nahe, daß die Beherrscher der Gipfel früher oder später ins Tal steigen würden, um die CREST II anzugreifen.
    Die Untätigkeit belastete nicht nur Rhodan schwer. Obwohl es in- nerhalb des Schiffes ruhig war, fühlte Rhodan die Spannung unter der Besatzung. Weitere Männer waren der nervlichen Belastung zum Opfer gefallen und mußten in der Krankenstation behandelt werden.
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