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0210a - Die tödliche Gefahr

0210a - Die tödliche Gefahr

Titel: 0210a - Die tödliche Gefahr
Autoren: Die tödliche Gefahr
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Yellow Cab, nannte dem Fahrer eine Adresse und ließ sich in die Polster fallen. Kleine Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Die Messerstöße in seinem Leib schienen in den letzten Stunden zugenommen zu haben.
    Aber er ließ sich dadurch nicht von seinen Plänen abbringen. Der Hass saß zu tief in ihm, als dass er sich durch eine Grippe unterkriegen ließ.
    Zehn Minuten später hielt das Taxi vor einem dunklen Backsteingebäude. Ray Martinez wartete, bis die Rücklichter hinter der nächsten Ecke verschwunden waren und überquerte dann die Straße. Er ging ein paar Häuser weiter und hatte sein Ziel bald erreicht.
    Selbst die Treppe zum ersten Stock bereitete ihm Schwierigkeiten.
    Als er vor der dunkel gestrichenen Tür stand, musste er sich erst mit dem Taschentuch über die Stirn wischen, bevor er auf die Klingel drückte.
    Er hörte von drinnen das leise Auftreten von Füßen, dann wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet, und eine Frau blickte fragend heraus.
    Zuerst sah Ray Martinez nur das Handtuch, das gleich einem Turban um den Kopf gewickelt war, und dann sah er auch die Wassertropfen auf dem Gesicht der Frau.
    »Hallo, Pearl!«, sagte er mit heiserer Stimme. »Willst dich wohl für deinen neuesten Freund zurechtmachen?«
    Das Mädchen öffnete die Tür weiter, blickte ihn ungläubig an und machte einen Schritt auf ihn zu. Dann lächelte sie, warf Ray Martinez die Arme um den Hals und küsste ihn lange.
    Er schob sie langsam nach innen, drückte die Tür ins Schloss und widmete sich eine Weile lang der Begrüßung. Da bei lief ihm das Wasser aus ihrem Haar ins Gesicht.
    Endlich machte sie sich frei, blickte ihn glücklich an und nahm seine Hand.
    »Wie lange bist du schon in New York, Darling?«, fragte sie ein wenig atemlos. »Ich habe dich nicht erwartet.«
    »Kam heute Nachmittag an, aber ich musste auf dem verdammten Kasten warten, bis es dunkel wurde.«
    Sie nickte und zog ihn in das Wohnzimmer.
    »Du siehst schlecht aus, Ray«, sagte sie erschrocken, als sie in sein Gesicht blickte, das trotz der Bräune bleich aussah. »Bist du gesund?«
    Er nickte. »Muss mich nach der Hitze in Mexiko ein wenig erkältet haben«, sagte er bedrückt. »Es ist bestimmt weiter nichts Schlimmes. Aber du siehst noch immer fabelhaft aus.«
    Sie griff erschrocken nach dem Handtuch und lächelte verlegen.
    »Ich habe dich nicht erwartet«, sagte sie wieder. »Ich war gerade dabei, mir das Haar zu waschen. Hast du schon gegessen?«
    Ray Martinez schüttelte den Kopf.
    »Bin nicht hungrig, Pearl«, sagte er langsam. »Ich habe zu lange auf dich warten müssen.«
    »Das wird sich jetzt alles ändern«, sagte sie entschlossen. »Jetzt gehen wir nicht mehr auseinander.«
    Ray Martinez verzog das Gesicht.
    »Werde in den nächsten Tagen dafür sorgen«, knurrte er. »Aber vorher muss ich noch einiges erledigen. Ist mit Chesney Clark alles in Ordnung?«
    Sie nickte, und jetzt wurde ihr Gesicht wieder ernst. »Du sollst bei ihm vorbeikommen, sobald du in New York bist«, erwiderte sie. »Aber du kommst durch ihn nur wieder in Schwierigkeiten, Ray!«
    Der Lange grinste unbekümmert.
    »Ich habe keine andere Wahl, Darling«, knurrte er. »Ohne Geld kommen wir nicht weit, und ich habe nicht die Absicht, weiterhin ein Hungerleben zu führen. Mit dir schon gar nicht. In New York können wir ohnehin nicht bleiben. Es kommt also auch nicht darauf an, ob mich die Cops wegen einer anderen Sache suchen, so lange wir den nötigen Zaster haben. Hast du etwas über Lew herausgebracht?«
    Pearl Swanson schlug die Auge nieder und sah ihn nicht an.
    »Nein, Ray«, sagte sie leise. »Ich weiß nicht, wo er steckt.«
    Ray Martinez starrte sie einen Augenblick lang an. Dann trat er einen Schritt nach vorn und packte ihren Arm.
    »Du lügst, Pearl«, knurrte er. »Ich kenne dich zu gut, als das ich dir das abkaufe. Du weißt, wo er steckt und willst es mir verheimlichen.«
    »Weil du höchstens eine Menge Unsinn machst und dadurch wieder Schwierigkeiten hast«, sagte sie leise.
    »Lew Markow hat 7000 Bucks, die mir gehören«, knurrte der Lange. »Als ich nach Mexiko musste, wollte er mich betrügen. Aber er hat sich getäuscht, wenn er glaubt mit mir so etwas machen zu können. Also, wo steckt er?«
    »Ich weiß nicht, wo er wohnt«, erwiderte Pearl Swanson. »Aber ich habe Josie getroffen. Sie hat mir erzählt, dass er fast jeden Abend bei Louis Schmidt verkehrt.«
    »Louis Schmidt«, meinte Martinez mit zusammengekniffenen Augen. »Der
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