Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

Titel: 0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
Autoren: »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
Vom Netzwerk:
Wyering erkannte, dass ich sein Schießeisen erwischen würde. Mit einer Schleuderbewegung aus dem Handgelenk warf er es in die Büsche. Gleichzeitig knallte seine Faust zum ersten Mal hart in mein Gesicht.
    Kanonen waren damit nicht mehr im Rennen, denn die Webster, die er mir abgenommen hatte, hatte er in das Handschuhfach gelegt.
    Wyering strengte sich mächtig an, mich auszuknocken, und er landete auch drei Mal, denn ich lag immer noch unten, aber dann zog ich die Füße unter den Körper, schob beide Ellbogen zwischen ihn und mich, drückte ihn weg und sprang auf. Er reagierte schnell genug, um gleichzeitig hochzukommen. Auf Reichweite standen wir uns gegenüber, in Büschen, die uns bis über die Köpfe reichten und schickten uns gegenseitig ganze Breitseiten.
    Die Sträucher fingen das meiste auf. Nach allen Richtungen fielen die Blätter von den Zweigen, aber langsam gelang es mir, ihn aus dem Gebüsch auf den Weg zu drängen. Die Scheinwerfer am Ford brannten noch. Sie sorgten für die nötige Beleuchtung.
    Ich ließ Mister Wyering kommen, gönnte ihm eine Erholungspause von wenigen Sekunden. Dann legte ich los.
    Ich feuerte ihm ein ganzes Bündel knallender Haken an den Kopf und in den Körper. Ich mischte ein halbes Dutzend trockene Gerade in die Rippen dazwischen und ich setzte zwei oder drei Uppercuts als Paukenschläge in das Konzert.
    Wyering war aus hartem Holz. Er kassierte die Schläge ohne umzufallen. Alles, was ich erreichte, war, dass er langsam zurückwich. Auf diese Weise boxten wir uns die Straße hoch bis direkt in das Licht der Scheinwerfer hinein.
    Ich brachte seine Attacke mit einem einzigen wuchtigen Haken zum Stehen, ging in ihn hinein, schlug seine Deckung hinunter und riss die rechte Faust aus der Schulterdrehung heraus nach oben.
    Es gab eine Explosion an seinem Kinn. Wyering fiel seitlich aus dem Scheinwerferstrahl heraus. Bevor ich recht begriff, was geschah, hörte ich einen schwachen Schrei, das Geräusch eines fallenden Körpers, das Brechen von Ästen und Zweigen, dumpfes Poltern… dann Stille.
    Ich erschrak, sprang vor und stoppte im letzten Moment, denn außerhalb des Lichtes der Scheinwerfer fiel das Gelände auf dieser Seite der Straße steil ab. Nur einen halben Schritt vom Wagen entfernt, ging es ins Bodenlose, und ich fragte mich, ob es James Wyerings Absicht gewesen war, mich mit einer Kugel dort hinunterzubefördern. Es wäre die einfachste Weise gewesen, meine Leiche loszuwerden.
    Trotzdem konnte ich mich nicht entschließen, den Mann einfach dort unten 20 liegen zu lassen. Fluchend durchsuchte ich seinen Wagen nach einer Taschenlampe, steckte bei dieser Gelegenheit die Webster wieder ein und fand auch eine Taschenlampe auf dem Rücksitz.
    Um es kurz zu machen: Ich suchte an die zwei Stunden nach meinem Gegner, aber ich fand ihn nicht. Einmal glaubte ich ein Geräusch zu hören, als bewege sich etwas in den Büschen, aber es konnte auch ein Tier gewesen sein.
    Schließlich gab ich die Suche auf. Entweder war der Mann tot, oder er versteckte sich vor mir. Auf allen vieren und mit Hilfe der Sträucher, an denen ich mich festhielt, kletterte ich zur Straße zurück.
    Zuerst wollte ich den Ford benutzen, um zur Straße zurückzufahren, aber dann sagte ich mir, dass dem Gangster eine bessere Chance blieb, wenn ich ihm den Wagen ließ. Ich machte mich also zu Fuß auf. Ich erreichte die Hauptstraße und fand nach ein paar Minuten einen freundlichen LKW-Fahrer, der auf mein Winken anhielt. Ich klebte ihm einen Dollarschein, und zwar einen echten, auf die Augen, damit er sich über meinen Aufzug nicht wunderte. Er nahm mich bis zum ersten Taxistand mit, und ich ließ mich von dort aus ins Hotel El Montallido fahren.
    Als ich die Halle betrat, erlebte ich eine Überraschung. Mein Pokerfreund, Tom MacCran, saß dort mit Hank Hurter, dem zweiten Gorilla aus der Villa am Strand. Nur der dritte Leibgardist Glen Wendy fehlte.
    Tom und Hank hatten eine Flasche Whisky zwischen sich auf der Tischplatte stehen, und wenn diese Flasche voll gewesen war, als die beiden begonnen hatten, sich damit zu beschäftigen, hatten sie sich gründlich mit ihr beschäftigt.
    »Hallo, Herumtreiber«, rief MacCran mit schon etwas schwerer Zunge. Er bemerkte mein zerrupftes Aussehen. »Heh, bist du mit einer Wildkatze aneinandergeraten?«
    Ich knurrte Undeutliches. MacCran wies mit dem Daumen über die Schulter.
    »Geh’ mal rauf! Oben wartet Besuch auf dich!«
    »Wer?«
    »Charlie hat dir Wichtiges zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher