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021 - Super-Virus aus der Hölle

021 - Super-Virus aus der Hölle

Titel: 021 - Super-Virus aus der Hölle
Autoren: Larry Brent
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wie aus Trance. Er schwebte
in Todesgefahr. Und die Todesangst war es, die ihn in diesem Moment veranlaßte,
alles auf eine Karte zu setzen.
    Er warf sich herum. Über seine Lippen kam ein wilder,
markerschütternder Aufschrei, und Stenko schlug um sich, in der Hoffnung, den
Widersacher zu treffen und zu Boden zu werfen.
    Da fühlte er auch schon den Sog. Lupco Stenko verlor den Boden
unter den Füßen. Feucht, glitschig und warm wie in einem Treibhaus war der
Schlauch, in dem er verschwand. Er schlug und trat um sich. Da waren nur
schwammige, schleimige Wände, in denen seine Hiebe wirkungslos verpufften.
    Er schrie wie von Sinnen.
    Doch da war niemand, der ihn hörte oder der ihm zu Hilfe hätte
kommen können. Er flog in einen Hohlraum. Ätzende Feuchtigkeit, stahlblauer
Schimmer… Ringsum eine geschmeidige, durchsichtige Wand. In der
Schaukelbewegung, die entstand, sah er das Labor außerhalb auf und abwippen.
    Dort stand sein Widersacher, hielt das Gewehr gesenkt und starrte
durch die blaue Wand in die Welt, aus der es für Lupco Stenko kein Entrinnen
mehr gab.
    Er starb ohne Übergang. Und in der ätzenden Flüssigkeit, die den
Leib füllte, wurde er völlig aufgelöst.
     
    ●
     
    Die Schwedin atmete schneller und flacher, Schweiß perlte auf
ihrer Stirn. Einen Moment schien es, als würde sie die Besinnung verlieren.
Unwillkürlich ging Larrys Blick zu der pergamentartigen Leiche Pattersons am
Ende des Korridors. Die unbekannte Seuche! Hatte Morna sich infiziert? Angst
erfüllte sein Herz.
    Da atmete die Schwedin tief durch, schüttelte sich leicht und
wirkte im nächsten Moment wieder völlig normal.
    »Was war los?« fragte Larry besorgt.
    Morna fuhr mit der flachen Hand über die Stirn. »Keine Ahnung.
Plötzlich war es da… Ein starkes Schwindelgefühl und ein Druck auf dem Kopf,
daß ich glaubte, er würde platzen. Sekundenlang habe ich nichts mehr wahrgenommen.
Mir war, als würde ein fremder Wille mich lähmen, ich konnte weder richtig
sehen, noch hören. Ich wollte etwas sagen… es war alles so schwer…«
    Der kurze Anfall war vorüber.
    Was war es gewesen? Nur eine vorübergehende Schwäche? Dann mußte
sie einen Grund haben. War das Ganze nur ein erstes Anzeichen einer
fortschreitenden Krankheit wie bei Frankie Patterson?
    »Alles okay, Sohnemann«, lächelte sie flüchtig. »Du kannst mich
loslassen. Ich kann schon wieder aus eigener Kraft stehen…« Ihre Stimme klang
natürlich und fest.
    Larry Brent nickte. »Dann warte hier. Genau gegenüber liegt die
Tür zur Chase Meggans Apartment. Mal sehen, ob sie da sind…« Er ging auf die
Tür zu und legte die Hand schon auf den Klingelknopf, als es geschah.
    Die Tür wurde ihm vor der Nase aufgerissen.
    Ein Schatten stürzte ihm entgegen. Larry verlor den Boden unter
den Füßen und wurde emporgerissen.
    Da blieb der andere stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare
Wand geprallt.
    Der ihn mit einem gekonnten und blitzschnellen Hebelgriff auf
seine Schultern balanciert hatte, war niemand anders als Iwan Kunaritschew.
    »Morna?« fragte er ungläubig.
    »Und wo sie ist, kann ich nicht weit sein, Brüderchen«, antwortete
Larry Brent, der wie ein Mehlsack auf den breiten Schultern seines Freundes
lag.
    »Du kannst von Glück reden, daß ich dich gleich erkannt habe. Ich
war drauf und dran, dir zu zeigen, was eine Harke ist…«
    Larry kam federnd auf die Beine.
    Iwan Kunaritschew, alias X-RAY-7, war zweifellos der beste
Taekwondo-Kämpfer der PSA. Er blickte sie beide durchdringend an. »Es ist
einiges passiert«, sagte er nur.
    »Das haben wir uns fast gedacht«, entgegnete Larry Brent und
deutete auf den Toten an der vorderen Korridorecke. »Wir fürchteten schon, dich
in ähnlicher Gestalt zu entdecken…«
    Einen Moment stand X-RAY-7 nachdenklich und ernst vor der
mumifizierten und völlig vertrockneten Leiche. »Wahrscheinlich wirst du’s kaum
glauben, Towarischtsch. Aber so weit waren Chase und ich gar nicht von diesem
Zustand entfernt…«
    »Was war los, Brüderchen?«
    »Kommt mit! Ich muß mich um Chase kümmern. Sie ist ziemlich am
Ende. Sie braucht jemand, der ihr Gesellschaft leistet. Das wollte ich gerade
tun, als ich die Geräusche vor der Tür vernahm. Für mich gab’s dafür nur eine
Erklärung: Er kommt zurück…«
    »Wer ist er ?«
    »Er nennt sich der Einfachheit halber Bill . Wie er richtig
heißt, weiß wahrscheinlich nur der Teufel. Mit dem scheint er unter einer Decke
zu stecken. Gehen wir in Chases Wohnung. Dort werde
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