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021 - Aufbruch in die 'Neue Welt'

021 - Aufbruch in die 'Neue Welt'

Titel: 021 - Aufbruch in die 'Neue Welt'
Autoren: Jo Zybell
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gebauter Bursche, ein Stück größer noch als Matt.
    »Er hört uns nicht«, sagte Nuela. »Er ist taubstumm. Und die anderen beiden sind mir blind ergeben.«
    »Was willst du von mir?« Mit dem Handrücken strich sie über den Stoff seines olivgrünen Anzugs. »Deine Kleider sind schmutzig. Musstest du hart arbeiten heute?«
    Sanft klang ihre Stimme, fast Anteil nehmend. Ihre Hand legte sich auf seine und streichelte sie.
    »Was willst du von mir?« Matt widerstand dem Impuls, seine Hand wegzuziehen. Wenn sie Sex will, bekommt sie Sex - ein Schleuderpreis für die Freiheit…
    Das Lächeln auf ihrer Miene gefror. Ihre Lider verengten sich. »Du hast gesehen, dass ich die Schlüssel zu deinem Kerker und für deine Ketten besitze.«
    Das klang nicht nach einer Frage. Sie steckt ihre Verhandlungsposition ab… Matthew nickte.
    »Ich werde dir den Kerkerschlüssel als Pfand überlassen und dir den Schlüssel für die Fußkette geben, sobald du mir einen Gefallen getan hast.«
    »Was für einen Gefallen?«
    »Zwei Dinge.« Sie richtete sich auf. Matt konnte ihren Atem auf den Wangen fühlen, so nah schwebten ihre dunklen Augen vor seinem Gesicht. Kalte Augen. Ihn fröstelte, als er es entdeckte, wie kalt sie waren. »Du wirst die Kraftmaschine unbrauchbar machen. Ich weiß, dass du sie bedienen kannst. Brich etwas aus ihr heraus, schraub etwas von ihr ab, tu irgendetwas, damit sie nicht mehr funktioniert.«
    »Und das Zweite?«
    »Töte den Doyzländer.«
    »Den neuen Steuermann?«
    Sie nickte. Matt betrachtete die kalten Augen, die herbe Frauenmiene vor sich.
    Undurchdringlich war sie. Er wusste nicht, was für ein Spiel das war, in dem sie ihn als Figur benötigte. Sie will die Fahrt sabotieren. Aus irgendeinem Grund will sie verhindern, dass die Santanna ausläuft… Also will sie das Gleiche wie ich. Aber ich werde niemanden töten.
    Er nickte langsam. »Einverstanden.«
    Ihr Lächeln entblößte ihre weißen Zähne.
    »Ich wusste, dass du ein Mann bist.« Sie streichelte sein Gesicht. »Ich sah dich und wusste: Dieser darf keine Ketten tragen.« Sie drückte ihm einen kuss auf die Lippen. Kalte trockene Lippen. »Du musst es spätestens übermorgen tun, hörst du?« Matt nickte. »Ich lasse dich morgen Nacht wieder holen. Dann sind wir ungestört.« Ihre Zunge drang zwischen seine Lippen. »Und dann erzählst du mir, wie du es anstellen willst.« Matt nickte.
    Abrupt stand sie auf und gab dem taubstummen Wächter am Fenster einige Handzeichen. Matt drehte sich nicht nach ihm um, aber er hörte, wie sich seine Schritte näherten. Langsam erhob er sich. Neben Nuela und vor dem Wächter ging er zur Schiebetür.
    Aus den Augenwinkeln sah er das Schwert in der Rechten des Mannes. Er hielt es in Hüfthöhe, die Spitze auf Matt gerichtet.
    »Morgen, Maddrax - morgen Nacht.« Nuela lächelte und ergriff seine Hand. Matt riss die Frau zu sich, packte sie und schleuderte sie dem Bewaffneten entgegen. Der riss sein Schwert hoch, um seine Herrin nicht zu verletzen. Nuela stieß einen spitzen Schrei aus. Matt setzte ihr nach. An ihrem Kopf vorbei rammte er dem Bewaffneten die Faust ins Gesicht.
    Nuela warf sich ihm kreischend entgegen. Matt wich blitzschnell aus, stieß ihr den Ellenbogen in die Rippen und warf sich gleichzeitig auf den am Boden liegenden Wächter, Dutzende von Schlägen prasselte auf den Mann nieder. Bis er endlich das Schwert losließ. Matt schlug ihm die flache Klinge über den Schädel. Schon klammerte sich Nuela von hinten an ihm fest. Sie schrie wie ein wildes Tier.
    Wieder benutzte Matt die Ellenbogen. Schonungslos stieß er sie nach hinten in den Bauch der Frau. Bis sie ihn freigab und ächzend zusammenbrach. Matt rannte zur Tür, riss sie auf und stürzte in den Gang hinaus. Der unbedingte Wille, dieses Haus als freier Mann zu verlassen, trieb ihn an.
    Niemand war auf dem Gang. Von rechts näherten sich rasche Schritte. Hinter ihm schrie Nuela. Matt spurtete der Tür am Ende des Ganges entgegen, die in das schmale Treppenhaus führte. Die Treppe ins Untergeschoss. Er packte das Schwert mit beiden Händen und lief darauf zu.
    Die Tür wurde aufgestoßen, der zweite Wächter sprang in die Zimmerflucht. Als er Matt sah, blieb er stehen und riss sein Schwert hoch. Langsam näherte er sich. Seine dunklen Augen funkelten angriffslustig. Auch Matt war stehen geblieben. Der Kampf schien unvermeidlich. Der Kampf mit einem geübten Schwertkämpfer - keinen Augenblick ließ Matt sich verführen, seine Chancen zu
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