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0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

Titel: 0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge
Autoren: Jason Dark
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Ziel.
    Das Dorf, wo ihre Freunde, Verwandten und Mitbürger völlig ahnungslos waren.
    Die Wolke bewegte sich wieder und drehte sich dabei um die eigene Achse. Das grüne Augenpaar starrte mich an. Ich hörte die dumpfe, haßerfüllte Stimme.
    »Nun zu dir, Namensvetter…«
    ***
    Mit einem Knall fiel die Tür hinter Horace F. Sinclair zu. Der ältere Herr blieb auf der Treppe stehen, drückte seinen Oberkörper durch und holte tief Luft.
    Die Kühle tat ihm gut. In Millers Haus war es zu warm gewesen. Er hatte es einfach nicht mehr aushalten können. Nicht nur wegen der Wärme, sondern auch wegen seines Sohnes.
    John und Suko waren allein gegangen, und er war zurückgeblieben.
    Aber hatten sie sich nicht zuviel vorgenommen? Horace F. Sinclair war überzeugt, daß man diesen dämonischen Gegner nicht so ohne weiteres besiegen konnte, auch wenn man Routine hatte wie John Sinclair und Suko. Sechs Augen sehen immer mehr als vier, und so war Horace Sinclair zu dem Entschluß gekommen, die Abmachung, die er mit seinem Sohn getroffen hatte, zu brechen.
    Er hatte das Haus verlassen, ohne auf die Proteste seines Freundes Gordon Miller zu hören.
    Miller hatte Angst. Verständlich auch. Dessen Sohn war ja nicht in Gefahr, vielleicht hätte er dann anders gehandelt.
    Horace F. Sinclair wußte, wie er zu gehen hatte. Der Weg zum Friedhof schwebte ihm noch genau vor, und er schlug auch den kürzesten ein.
    In Maghel war es ruhig. Seltsam ruhig, wie Sinclair fand. Hinter den zahlreichen Hausfenstern brannte kaum Licht, und der Anwalt hatte das Gefühl, als wären die Einwohner samt und sonders schlafen gegangen.
    Dabei war es noch früh. An Mitternacht fehlten zwei Stunden. Und trotzdem lag alles dunkel, bis auf eine einsame Kneipenbeleuchtung, die allerdings ausgeschaltet wurde, als er den Pub passierte.
    Die Ruhe vor dem Sturm…
    Dieser Vergleich fiel Sinclair ein, und so kam es ihm auch vor. Er selbst hatte ja innerhalb des Millerschen Hauses den Druck gespürt, der auf seinem Kopf lastete. Allerdings hatte er es auf die Wärme in dem überheizten Zimmer geschoben, doch als er jetzt durch das stille Dorf ging, dachte er doch anders über den Fall.
    Ob diese Stille etwas mit dem Alp zu tun hatte? War er bereits unterwegs und breitete seine dunklen Schwingen über die Einwohner aus, damit er sie in seinen Bann ziehen konnte?
    Bisher hatte Horace F. Sinclair nur seine eigenen Schritte vernommen.
    Er blieb jedoch stehen, als die Echos fremder Schritte an seine Ohren hallten.
    Hallten, das war genau der richtige Ausdruck. Denn es hörte sich so an, als würden mehrere Personen gehen. Und, sie kamen vom Friedhof zurück.
    Sinclair wurde sehr mißtrauisch. Er suchte nach einem Versteck und hatte auch sehr schnell einen Holzstapel gefunden, hinter dem er sich verbergen konnte.
    Die Schritte wurden lauter. Hauswände warfen die Echos zurück. Dann waren die anderen da.
    Sechs Männer zählte Sinclair. Sie gingen nebeneinander und waren mit Knüppeln bewaffnet.
    Da sie vom Friedhof kamen oder zumindest aus der Richtung, hatte Horace F. Sinclair einen schrecklichen Verdacht. Konnte es möglich sein, daß die sechs Männer zu den Freunden des Alps gehörten und John sowie Suko überwältigt hatten?
    Die Männer passierten Sinclair, ohne ihn zu sehen. Der Anwalt schaute ihnen nach, bis sie um eine Ecke bogen, wo dann auch die Schritte verklangen.
    Es wurde Zeit.
    Sinclair hatte es plötzlich sehr eilig. Sein Gefühl sagte ihm, daß auf dem Friedhof nicht alles mit rechten Dingen zuging. Hatte er vorhin Rücksicht genommen, so achtete er jetzt nicht mehr auf Geräusche.
    Er begann zu rennen…
    Ich hatte die Todesdrohung des Alps wohl verstanden und machte mich darauf gefaßt, daß er sie in die Tat umsetzen würde. Ja, er wollte mich vernichten, daran gab es nichts zu rütteln.
    John Sinclair tötet John Sinclair! Welch ein Wahnsinn!
    Um sich zu beweisen und seine Stärke zu demonstrieren, wuchs er vor meinen Augen zu einer immensen Größe empor. Er war ein wallendes Gebilde, eine riesige Wolke, die fressen wollte und für die der Mensch nur ein Winzling war, mehr nicht.
    In ihr leuchteten die Augen. Zwei grüne Punkte, klein, aber wegen des farblichen Unterschieds gut zu erkennen.
    Ich zerrte jetzt doch an meinen Fesseln. Es waren keine überlegten Handlungen, sondern wilde, verzweifelte Befreiungsversuche, weil ich keine andere Chance mehr sah.
    Der Draht hielt.
    Und es geschah das, was ich befürchtet hatte. Er scheuerte mir die Haut
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