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0208 - Die blauen Herrscher

Titel: 0208 - Die blauen Herrscher
Autoren: Unbekannt
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Loorns Wachen auf. Sie vertrieben jeden Schnorchel, der in den Plan nicht eingeweiht war, und sorgten dafür, daß die Terraner unbemerkt ins Haus gelangen konnten.
    Loorns Organisation hatte alle erforderlichen Vorbereitungen getroffen. Kein Schnorchel hatte sich um die Proteste des festgesetzten Lamon gekümmert, als sie die umhangartige Opferkleidung heranschafften. Geschickte Handwerker hatten Gestelle gebaut, die sich die Freiwilligen auf die Schulter setzten, die Opferkleidung darüber legten, und so eine schwache Ähnlichkeit mit den Schnorcheln bekamen. Gucky benötigte eine besonders leichte Spezialanfertigung.
    Die Welt über Kraa hatte sich erschreckend verändert. Es lag nicht daran, daß die Robotstation noch immer über der Stadt stand, sondern es hatte seine Ursache am Himmelsgewölbe. Die sonst dunkelrotes Licht spendende Felsdecke stieß nun grell lohende Flutbahnen nach allen Seiten aus.
    Es war ein geschickter Schachzug der Meister der Insel, das Auftauchen der Blauen Herrscher zu einer unvergeßlichen Demonstration zu machen. Einfache Naturen, wie es die Schnorchel fast alle waren, mußten darin göttliche Zeichen sehen.
    Allein aus diesem Grund war es gar nicht verwunderlich, daß die Robotstationen wie Götter verehrt wurden.
    Loorn meldete sich. Mit Gesten machte er klar, daß seine Vorbereitungen alle getroffen seien. Die vier Stadthalter im Hintergrund wunderten sich, warum die Fremden sich nicht mehr auf gedanklichem Wege mit ihnen in Verbindung setzten. Rhodan wollte Loorn bitten, es ihnen zu erklären, aber dieser Wunsch war durch Gesten nicht verständlich zu machen.
    Dann kam für die fünfzehn Verkleideten das Zeichen zu gehen.
    Es dauerte nicht mehr lange, bis die Rotlicht-Epoche ihr Maximum erreicht hatte.
    Von Loorns Vertrauten eskortiert, näherten sie sich dem großen Platz, dessen Mitte frei war, während am Rand Tausende von Schnorcheln standen, um wieder einmal das für sie deprimierende Schauspiel mitzuerleben, wie fünfzehn aus ihren Reihen im gewaltigen Leib der Blauen Herrscher verschwanden.
    Drei Fünfergruppen stellten sich auf ihren vorgeschriebenen Platz. Sie standen in großem Abstand hintereinander. Ihre Stellung gab zugleich auch die Reihenfolge an, in der sie an Bord der Stationen genommen werden würden. Zwischen jeder Übernahme hatte bisher immer eine Pause von mehreren Minuten gelegen.
    Rhodan, Gucky, Tolot und zwei Leutnants der zerstörten C-11 bildeten die Gruppe eins. Atlan führte mit dem Doppelkopfmutanten Goratschin, Major Kasom und zwei Sergeanten seine Gruppe an. Captain Don Redhorse hatte die besten Männer aus seiner Besatzung ausgesucht. In dieser Gruppe befand sich kein Mutant, und sie war damit die gefährdetste.
    Don Redhorse hatte abgewinkt, als der Chef ihn darauf aufmerksam gemacht hatte. „Sie holen uns schon raus, Chef!" hatte die Antwort des Captains gelautet.
    Und nun warteten sie auf das Erscheinen der Blauen Götter, während das Himmelsgewölbe eine einzige Flammenwand war, aus der an unzähligen Stellen lange, grell rot leuchtende Feuerzungen herausschossen. In Höhe ihrer Augen hatten die Männer Löcher in die Opferkleidung geschnitten. Unter dem Umhang war der Helm des Raumanzuges geschlossen, und die Hände lagen um die Kolben der Strahlwaffen.
    Loorn hatte ihnen beschrieben, wie sie sich zu verhalten hatten, wenn die Blauen Götter über Kraa erschienen. Lamon mußte den Opfern kurz vor der Übergabe immer ein Mittel eingeflößt haben, das ihren Widerstand lähmte. Und so standen die Männer auch und schienen düster vor sich hinzustarren. Sie hatten sich gut in der Gewalt und hoben nicht einmal den Kopf, als zwei Donnerschläge die Ankunft der restlichen Blauen Herrscher ankündigten. Gucky, der unmerklich zum Himmel hinaufgeschaut hatte, beobachtete, daß die Station, die über Kraa stand, sich seitlich absetzte und einige tausend Meter höher stieg.
    Kurz danach brüllte es in der Höhe auf, und der zweite und dritte Robotgigant kamen mit stark abgebremster Fahrt heran, um seitlich von der Stadt Position zu beziehen.
    Das magnetische Fesselfeld um die CREST II preßte den Kugelraumer nach wie vor gegen den felsigen Boden.
    Es war stärker als alle Impulsmotoren des Schiffes, aber es war nur ein Fesselfeld und nichts anderes. Es verfügte über keine Kontrollmöglichkeiten und auch nicht über die Anlage, Nachrichten an eine der Stationen abzustrahlen. So blieb es ihm verborgen, daß in der riesigen Kugelhülle hier und dort
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