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0207 - Die 73. Eiszeit

Titel: 0207 - Die 73. Eiszeit
Autoren: Unbekannt
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wohnen in Tata", sagte Redhorse. „Böse Geister mit starken Waffen. Sie beherrschen Blitz und Donner und reiten auf Flammenpferden."
    Von diesem Augenblick an hieß die Festung Tata, die Geisterstadt.
    „Wir könnten in die Festung fliegen", sagte Henderson.
    „Zwischen manchen Stützen ist der Abstand groß genug, um eine Kaulquappe durchzulassen."
    „Ich bin dafür, auf Rhodan zu warten", schlug Redhorse vor.
    „Betrachten Sie sich einmal die Oberfläche der Ebene rund um die Stadt. Hier scheinen oft heftige Kämpfe zu toben."
    „Die Krater?" fragte Henderson. „Sie können auch anders entstanden sein."
    Redhorse schüttelte den Kopf, obwohl Henderson das nicht sehen konnte.
    „Schauen Sie sich Tata einmal genau an, Captain", empfahl er Henderson. „Überall gibt es zusätzlich Festungswälle, die keinen anderen Zweck als den der Verteidigung haben können. In den vorderen Stützpfeilern kann man ebenfalls Krater erkennen, die wahrscheinlich von Granaten geschlagen wurden. Die Stadt ist in ihren Außenbezirken überall gepanzert."
    „Ich glaube, Sie könnten recht haben", stimmte Henderson zögernd zu.
    „Natürlich habe ich recht", versetzte Redhorse mit Nachdruck.
    „Aus diesen Beobachtungen kann man schließen, daß sich die Bewohner dieser Etage nicht gerade freundlich gesinnt sind. Sie tragen offenbar heftige Kriege aus."
    „Woher sollen die Angreifer kommen?" wollte Henderson wissen.
    „Es gibt nur Tata - und sonst nichts."
    Darauf wußte auch Don Redhorse im Augenblick keine Antwort.
    Er war jedoch sicher, daß sie bald eine Erklärung finden würden.
    Er konnte nicht ahnen, in welch drastischer Weise sie die Antwort auf Hendersons Frage erhalten würden.
    „Die CREST ist gestartet", meldete Henderson nach einer kurzen Pause. „Sie wird in wenigen Augenblicken hier eintreffen."
    Redhorse hörte sich aufatmen. Gegenüber Tata war auch das Flaggschiff des Solaren Imperiums winzig, aber es bot immerhin einen besseren Schutz als eine Kaulquappe von nur 60 Meter Durchmesser.
    Als Redhorse wieder auf den Bildschirm blickte, geschah etwas Unfaßbares.
    Aus Hunderttausenden von Löchern, Gräben, Tunnels, Höhlen und Schächten rings um die Festungsstadt krochen unbekannte Lebewesen wie Ameisen hervor.
    Fast gleichzeitig erschien die mächtige Kugel der CREST II vor der Festung.
    General Zseht-Agberat-Ly, Oberkommandierender des vorderen Panzerforts im Sektor Drei, hob das Fernglas an die starren Augen und bog seinen armdicken, sechzig Zentimeter langen Hals etwas zurück. Mit der anderen Hand schob er den dreieckigen Stahlhelm ein Stück aus der flachen Stirn, um einwandfrei beobachten zu können. Er stand hinter einer der vielen Beobachtungsluken die man in die meterdicken Felswände des Forts gesprengt hatte.
    Der Adjutant General Lys hielt sich in unmittelbarer Nähe des Vorgesetzten auf. Zwar konnte der Kommandant jeden Punkt der Festung telefonisch erreichen, doch in den nächsten Minuten würde der Kampflärm losbrechen, und niemand würde sein eigenes Wort verstehen. Deshalb benötigte Ly mehrere Kuriere, die wenn es brenzlig werden sollte, Meldungen an das Hauptquartier übermitteln würden.
    General Ly blickte auf die Ebene hinab, wo die Angreifer gerade aus ihren Schlupfwinkeln quollen, um einen neuen Sturm gegen die Festung zu wagen. Nach Lys vorsichtiger Schätzung würde der Gegner diesmal fast dreihunderttausend Soldaten aufbieten. Der Kommandant schwenkte das Fernglas herum. Er sah, wie mächtige Kanonen aus den schützenden Höhlen gefahren wurden. Ly setzte das Glas ab und blickte die Reihe ihrer eigenen Kanonen entlang, die in Abständen von fünfzehn Metern hinter dem Schutzwall des Forts aufgestellt waren.
    Sektor Drei galt als der am leichtesten einzunehmende Teil der Stadt, doch bisher hatten Ly und seine Vorgänger das Fort gehalten. Es war für die Angreifer zu schwer, sich auf eine Stelle zu konzentrieren. Wahrscheinlich wußten sie noch nicht einmal, daß es einen verwundbaren Punkt der Festung gab.
    Ly vernahm das Heulen einer einzelnen Granate, die irgendein voreiliger Kanonier abgefeuert hatte. Die Detonation erfolgte weit hinter den Linien der Angreifer. Gelassen beobachtete Ly, wie aus dem Lichtblitz über der Einschlagstelle eine dunkle Rauchwolke wurde, die sich rasch ausbreitete.
    Der einzelnen Explosion folgte ein Augenblick tiefer Stille. Es schien, als hielte das gequälte Land den Atem an, als ducke es sich unter der Drohung der bereitstehenden Waffen.
    Berra,
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