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0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

Titel: 0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten
Autoren: Der Panzerwagen brachte Blüten
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hätte. Du müßtest der erste sein, der das schafft!«
    »Schluß mit den albernen Reden!« befahl Clumsy ärgerlich. »Also, Cotton, du hast gehört, was wir Vorhaben. Gehts uns gut, dann geht's dir auch gut. Geht's uns schlecht, dann geht's dir verdammt dreckig.«
    »Ich habe jetzt noch einen kleinen Wunsch an dich: Rücke schön brav deinen FBI-Ausweis heraus! Dann erst haben wir die richtige Zusammenstellung: zwei Cops der City Police in Uniform und einen G-man in Zivil. Kinder, wird das ein Fest! Mit dieser Mannschaft stelle ich ganz New York auf den Kopf. Slim, von uns allen siehst du Cotton noch am ähnlichsten. Du wirst also zum G-man befördert. Wie fühlst du dich in dieser neuen Würde?«
    »Scheußlich angenehm!« grinste Slyboots wie ein polierter Dreckeimer.
    Die Gangster glaubten tatsächlich, ich würde ihnen sogar meinen Ausweis aushändigen. Da aber waren sie auf dem Holzweg.
    Irgendwo mußte meine Gutmütigkeit mal aufhören. Mit meinem Ausweis konnten die Ganoven noch mehr Unfug anrichten als mit den Polizei-Uniformen.
    Da Slyboots tatsächlich eine entfernte Ähnlichkeit mit mir besaß, hätte ergänz gut als Jerry Cotton auf treten können. Schon allein dieser Gedanke jagte mich auf die höchste Palme. Ich habe es selbst nur ganz selten erlebt, daß sich jemand — von amtlichen Stellen abgesehen — die Mühe macht, das fotografische Konterfei in dem Ausweis mit meinem Gesicht zu vergleichen. Die Ähnlichkeit ist ohnehin nur andeutungsweise vorhanden, da ich nun mal nicht fotogen bin. Gerade harmlose Leute pflegen auf jeden falschen Ausweis hereinzufallen, da sie allein durch die ominösen Buchstaben FBI eingeschüchtert werden wie kleine Kinder vom »Schwarzen Mann«.
    Ein FBI-Ausweis in der Hand skrupelloser Gangster? Das mußte verhindert werden.
    Scheinbar gefügig zog ich die Brieftasche heraus, entnahm den Ausweis und — ritsch-ratsch…
    Dann flatterten die Fetzen cfen Gangstern vor die Füße! Bashful reagierte unverzüglich.
    Er holte aus, um mir den Lauf seiner Maschinenpistole auf den Kopf zu schmettern.
    Clumsy donnerte dazwischen:
    »Laß den Unsinn bleiben! Vielleicht ist es sogar besser so. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Bullen im FBI Head Quarters schon festgestellt haben, daß Cotton abhandengekommen ist und daß eine Großfahndung nach ihm läuft. Wenn nun irgendwo in der City ein G-man namens Cotton in Aktion tritt, genügt eine telefonische Rückfrage bei der Zentrale, und man hat uns am Wickel. So wie ich die Methoden der G-men kenne, sichern sie sich dadurch ab, daß sie sich zu bestimmten Zeiten und vor besonderen Aktionen im Head Quarter melden!«
    »Was macht das schon aus?« meuterte Slim. »Wir hätten Cotton dazu zwingen können, uns diese Feinheiten zu verraten!«
    »Vermutlich hätte er geredet. Wir hätten aber keine Garantie gehabt, daß seine Angaben auch richtig gewesen wären. Aber was soll dieser Streit um eine verpatzte Chance? Los, Cotton, mach jetzt keine Faxen mehr! Wenn es sein muß, kann ich sehr ungemütlich werden. Steig in den Keller runter! Ich hoffe, du bist vernünftig genug, um einzusehen, daß jeder Widerstand zwecklos ist!«
    Tja, es hätte wirklich keinen Sinn gehabt, mich zu sträuben. Der Gangsterboß gab sich nicht die geringste Bloße. Klugerweise blieb er stets außerhalb meiner Reichweite, so daß ich nicht durch einen blitzschnellen Überraschungsangriff an ihn rankommen, ihn überwältigen und als Geisel benützen konnte.
    Während ich zögernd durch die rechteckige Öffnung im Steinboden stieg und dann auf die zum Keller führende Treppe turnte, betrachtete ich eingehend die Befestigung und den Verschluß der Abdeckklappe.
    Auf der einen Schmalseite hing sie an zwei kräftigen Eisenscharnieren, auf der anderen Seite befand sich ein großes, eingelassenes Schloß mit einer breiten und dicken Stahlzunge. Dieser widerstandsfähige Mechanismus wirkte auf mich ebenso entmutigend wie die etwa zehn Zoll starken Eichenbohlen der Klapptür, die überdies noch rundum mit Stahlschienen armiert war.
    Bevor ich endgültig in dem finsteren Loch zu verschwinden gedachte, fragte ich:
    »He, Clumsy, um wieviel Uhr soll denn dein Feuerwerk hochgehen? Ich möchte mich seelisch und moralisch auf den Zeitpunkt X einstellen. Es wäre zu anstrengend, durch lange Stunden hindurch jeden Augenblick auf die Detonation gefaßt sein zu müssen.«
    »Sollen wir dir noch einen Pfarrer schicken, der dich auf das Jenseits vorbereitet?« höhnte Crossfield,
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