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0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

0205 - Gangster zahlen auch mit Blei

Titel: 0205 - Gangster zahlen auch mit Blei
Autoren: Gangster zahlen auch mit Blei
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hast vor sieben Jahren und ein paar Monaten Carry Arguzzo den Schädel eingeschlagen, aber Carry hatte noch nicht seinen letzten Seufzer ausgestoßen, als die Cops dich schon an der Krawatte hielten. Für niemanden, der die Verhältnisse kannte, gab es einen Zweifel, dass Lund dich geschickt hatte, um es Arguzzo zu besorgen. Carry war lange Zeit Lunds rechte Hand gewesen. Er wusste viel über ihn und seine Geschäfte, und als ihn der Drang zur Selbstständigkeit packte, wurde er Lund lästig. Du arbeitetest in Johns Gang als Handlanger. Arguzzo aus der Welt zu schaffen, war die erste größere Aufgabe für dich, und ich wette, dass John dir ein dickes Dollarpaket dafür versprach. Stattdessen informierte er die Cops durch einen anonymen Anruf, und die Polizei fasste den Mörder neben dem Opfer. Lund ließ dich in der Tinte sitzen. Er tat, als kenne er dich nicht, und als hätte er dich nie gesehen. Wahrscheinlich rechnete er damit, dass du auf den elektrischen Stuhl landen würdest. Sich selbst hatte er gesichert. Du hattest keinen Zeugen nennen können, der beschworen hätte, dass Lund dich mit dem Mord beauftragt hatte. Merkwürdig blieb, dass du nicht einmal versuchtest, Lund mit hineinzuziehen. Du erzähltest den Richtern, du wärst mit Arguzzo wegen eines Girls aneinandergeraten, und dabei hättest du - leider - etwas zu heftig zugeschlagen. Kein Mord also, sondern Totschlag im Affekt. Du bliebst bei dieser Version, obwohl es lange Zeit so aussah, als würden die Richter dir nicht glauben, und dich doch auf den Stuhl schicken. In der Berufungsverhandlung hattest du dann Glück. Das Gericht erkannte auf Totschlag und verknackte dich zu sieben Jahren.«
    Brack grinste. »Die Geschichte kenne ich, G-man. Ich war selbst dabei. Warum wärmst du diese Suppe auf?«
    »Du hast deine Strafe abgesessen, Jim. Du kannst wegen der gleichen Tat nicht noch einmal vor Gericht gestellt werden. Es ist an der Zeit, John Lund die Hölle anzuheizen.«
    Der Entlassene nickte mit dem schweren Schädel.
    »Verdammt, das finde ich auch.«
    »Okay, wir übernehmen den Job für dich. Gib uns ein paar Tipps! Wir sind ebenso hinter Lund her wie du.«
    »Nein«, antwortete er ruhig. »Ich glaube nicht, dass ihr auf Lund so scharf seid wie ich. Das ist unmöglich. Ihr habt ja nicht seinetwegen sieben Jahre gebrummt, und ihr habt nicht rund hundertundzwanzig Tage und Nächte Angst haben müssen, seinetwegen auf den elektrischen Stuhl geschickt zu werden.«
    Sein Gesicht verzerrte sich für eine Sekunde, wurde aber dann wieder ausdruckslos.
    Ich warf die Zigarette weg. »John Lund ist immer noch ein mächtiger Boss in New York«, fuhr ich fort. »Genau besehen, ist er in den letzten Jahren nur noch mächtiger geworden. Viele Polizisten haben sich an ihm die Zähne ausgebissen, das FBI nicht ausgenommen. Lund ist vorsichtig, schlau wie ein Fuchs und zeigt nötigenfalls so viel Gefühl wie eine Dampfwalze. Du hast drei Jahre für ihn gearbeitet. Ein paar Hinweise von dir können genügen, um ihm aus einer alten Sache einen Strick zu drehen.«
    Brack bewegte die schweren Schultern.
    »Ich habe nicht sieben Jahre geschwiegen, um in den ersten fünf Minuten nach meiner Entlassung den Mund aufzumachen, G-man. Gib dir keine Mühe und gib mir den Weg frei.«
    Ich trat einen Schritt näher an ihn heran. Er roch noch nach den Desinfektionsmitteln des Zuchthauses.
    »Du warst früher Kunstschütze, Jim?«
    Er nickte. »Ein guter Kunstschütze sogar, aber mit einem Gesicht wie dem meinen kann auch ein guter Mann keine Karriere machen. Die Zuschauer mochten mich einfach nicht, und wenn ich ’nen Gorilla, der ein Kind geraubt hätte, mit einem einzigen Schuss zwischen die Augen getötet hätte, so hätten die 6 Leute nach einem Blick in mein Gesicht Mitleid mit dem Gorilla gehabt.«
    »Deine frühere Laufbahn interessiert uns nicht, Brack, aber ich warne dich davor, alte Fähigkeiten am neuen Objekt zu erproben. John Lund hat eine Menge auf dem Kerbholz, aber die Abrechnung ist Sache des Gerichtes, nicht deine.«
    »Sonst noch etwas, G-man?«, fragte er hart.
    »Du gehst nach New York?«
    »Nein, ich lege eine Hühnerfarm in den Rocky Mountains an«, höhnte er.
    Ich zuckte die Achseln. »Schade, Jim. Uns wäre es lieber gewesen, wir hätten uns friedlich unterhalten. Einen Platz in unserem Wagen kannst du immer noch haben.«
    »Ich laufe mir lieber zwei Zoll von den Beinen'ab, als in einen Cop-Schlitten zu steigen.«
    Aus! Leider nichts mehr zu machen. Wir
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