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0205 - Die goldene Kralle

0205 - Die goldene Kralle

Titel: 0205 - Die goldene Kralle
Autoren: Jason Dark
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sich Angelas Gesicht. »Man beobachtet uns bereits!« zischte sie. »Freddy, der Besitzer, hat es nicht gern, wenn wir auf so eine krumme Art und Weise angemacht werden, wie du es versuchst. Ich warne dich. Wenn du nicht bald verschwindest, wirst du es bereuen. Wir haben hier Männer, die sind darauf spezialisiert, Leute aus der Bude zu schaffen. Zum letztenmal, Hans. Verschwinde.«
    »Nur mit dir!«
    »Ich bleibe.« Sie lehnte sich zurück und verzog die Lippen. »Was jetzt folgt, hast du dir selbst zuzuschreiben.« Sie grinste noch schiefer. »Schau mal nach links.«
    König wandte tatsächlich den Kopf. Ohne daß er es bemerkt hatte, war der Club inzwischen besser besucht worden. Die meisten Tische hatten ihre Gäste gefunden, und an den Tischen schob sich ein Mann vorbei, der nicht nur gefährlich aussah, sondern es auch war.
    Er trug ein rotes Hemd und eine schwarze Hose. Die weiße Fliege bildete einen Kontrast. Sein Haar war pechschwarz. Er schien Ausländer zu sein, denn sein Teint zeigte die Naturbräune eines Südländers.
    »Das ist Mirko«, erklärte Angela im Flüsterton. »Er wird dich jetzt höflich auffordern, zu gehen. Tu, was er sagt.«
    König warf Angela einen schnellen Blick zu. »Du rennst in dein Unglück, Mädchen.«
    »Meine Sache.«
    Mirko blieb neben dem Tisch stehen. Locker hingen seine Arme zu beiden Seiten des Körpers herab. Er schaute erst den Mann, danach das Mädchen an. »Schwierigkeiten?« fragte er zu Angela gewandt.
    »Der Herr hier möchte nicht gehen.«
    »Oh.« Mirko grinste. »Hat er denn bezahlt?«
    »Ja!« zischte König.
    »Wir sind hier ein netter Club, Meister. Mit nur netten Leuten. Und wir wollen, daß es so bleibt. Hau ab, geh nach nebenan! Hier gibt es zahlreiche Schuppen, wo du dich amüsieren kannst, aber laß uns in Frieden.«
    König stand auf. »Ja«, erwiderte er, »ich gehe.«
    »Dann ist ja alles gut«, lächelte Miko.
    »Aber mit ihr!«
    Mirkos Lächeln zerfaserte. »Was hast du da gesagt? Du willst sie mitnehmen?«
    »Nur so lange…«
    Da holte Mirko aus.
    Aber König hatte Zeit genug gehabt, sich eine Taktik zurechtzulegen. Er war wirklich kein Held, doch in der Stunde der Gefahr wuchs er über sich hinaus. Zudem stand der andere direkt vor ihm.
    König reagierte.
    Er rammte sein angewinkeltes Bein hoch, und das Knie traf voll ins Ziel. Für den Bruchteil einer Sekunde stand Mirko wie angewurzelt. Dann wurde er blaß, beugte sich nach vorn, taumelte zurück und preßte beide Hände gegen die getroffene Stelle.
    »Los jetzt!« König riß das Mädchen hoch.
    Angela schrie. »Nein, ich will nicht!«
    Freddy, der Mann im roten Smoking, löste sich vor der Bar. Und er war gewarnt. Bevor König Angela von ihrem Platz ziehen konnte, hatte er die beiden erreicht. Sein Gesicht war wutentstellt. Mit der Handkante schlug er zu. Flach schnitt sie durch die Luft, zielte auf den Hals des Fabrikanten.
    König konnte nicht mehr ausweichen. Er nahm den Treffer, der ihm blitzschnell die Luft abschnürte. Seine Knie gaben nach, der Raum drehte sich vor seinen Augen, er kippte zurück und wäre fast auf den Stuhl gefallen; eine Handbreit daneben rutschte er zu Boden, prallte schwer auf und blieb liegen.
    »Dieser Hurensohn!« sagte Harry und trat König in die Hüfte.
    »Man sollte ihn…«
    »Überlaß das mir, Chef!« keuchend hatte Mirko gesprochen. Sein Gesicht war noch immer verzerrt, der Treffer machte ihm schwer zu schaffen. »Ich haue ihm alles kaputt. Ich…«
    Harry fuhr herum. »Gar nichts wirst du. Laß dir das eine Lehre sein, und sei in Zukunft vorsichtiger. Du wirst ihn nehmen und in den Hof schaffen, hast du verstanden?«
    »Chef, ich…«
    »Schaff ihn weg!«
    Mirko nickte. »Klar, Chef, ich schaffe ihn weg.« Er bückte sich und riß König hoch. Der Mann war nicht bewußtlos geworden. Er stöhnte und schnappte nach Luft.
    Mirko wuchtete ihn über seine Schulter. Bevor er losging, warnte ihn Harry mit leiser, aber dennoch warnender Stimme: »Wenn du ihm doch etwas antust und er die Bullen mobil macht, geht es dir dreckig. Ich will hier keine Polizei. Beherrsche dich also.«
    »Ja.«
    Mirko verschwand. Die anderen Gäste schauten ihm nach. Die Gespräche waren verstummt, deshalb klang die Musik ziemlich laut. Harry klatschte in die Hände. »Lassen Sie sich nicht stören, meine Herrschaften. Es war nur eine kleine Unannehmlichkeit, die in den besten Familien vorkommt.«
    Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite. Und zu Angela meinte er: »Komm du mal mit
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