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0203 - Blizzard über New York

0203 - Blizzard über New York

Titel: 0203 - Blizzard über New York
Autoren: Blizzard über New York
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größere Schwierigkeiten überwachen. Die Flugzeuge kleben sowieso am Boden, und die Schiffe wagen nicht, auszulaufen. Obwohl die Funkstreifenwagen ausfallen, ist eine Steuerung der Aktion durch unsere Funkzentrale sehr wohl möglich, wenn die einzelnen Patrouillen tragbare Funkgeräte mitnehmen.«
    »Was nützt das?«, rief Phil skeptisch dazwischen. »Stelle dir bloß mal das Gedränge vor, das jetzt an den Bahnhöfen und in der U-Bahn herrscht! Wie will man da ein paar Gangster herausfischen, wenn man keine Ahnung hat, wie sie aussehen. Du weißt so gut wie ich, dass man nirgendwo leichter untertauchen kann als in New York. Ich sehe sehr schwarz, oder vielmehr alles grau in grau!«
    »Alles halb so schlimm!«, sagte ich mit einer wegwerfenden Handbewegung.
    »Halb so schlimm?«, fragte Mr. High und blieb vor mir stehen. »Jerry, sie hätten Mr. Hoover am Telefon hören sollen. Beim FBI scheint mir mehr Feuer unter dem Dach zu sein, als wenn der Präsident ermordet worden wäre! Na ja, ich kann mir lebhaft vorstellen, welch wütende Beschwerden per Telefon in Washington eingelaufen sind.«
    Ich hob beschwichtigend die Hand.
    »Also meine ganz private Meinung ist die: Der Gangster-Boss sollte zu identifizieren sein, denn er hat uns zwei Visitenkarten hinterlassen. Erstens sein Gespräch auf dem Tonband. Ich schlage vor, dass wir Ausschnitte davon über den Rundfunk ausstrahlen lassen und die Bevölkerung bitten, uns alle Personen namhaft zu machen, die eine solche Stimme und Redeweise besitzen. Es kann natürlich eine Zeit lang dauern, bis der richtige Mann gemeldet wird, aber eine Wirkung hat diese Rundfunkdurchsage sofort: Der Gangster kann sich außer mit seinen Komplizen mit niemand mehr unterhalten. Wenn noch eine entsprechende Belohnung ausgesetzt werden würde…«
    »Schon geschehen«, sagte Mr. High. »Irgend so ein Ölscheich hat für diese Zwecke bereits zehntausend Dollar zur Verfügung gestellt. Vermutlich werden noch weitere Summen dazukommen.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte ich zufrieden. »Erfahrungsgemäß sind solche Summen stärker als Furcht und sogar als Freundesbande unter Gangstern. Dann bin ich noch auf einen zweiten Anhaltspunkt gestoßen: Wie Oberst Eastman und andere Gäste übereinstimmend berichteten, vermochte der Gangster die Banknoten in einem verblüffenden Tempo zu zählen. Es scheint sich hierbei um eine ähnliche geniale mathematische Begabung zu handeln, wie sie damals auch Edwin Garrison besaß.«
    Phil schlug die Beine übereinander, faltete die Hände und drehte Daumen.
    »Anscheinend ist es zurzeit große Mode bei den Gangstern, alten berüchtigten Vorbildern nachzueifern. Erst kürzlich hatten wir es mit der Neuauflage von John Dillinger und Babyface Nelson zu tun, und jetzt versucht es einer als Garrison Nr.2.«
    Tatsächlich wurde auch Edwin Garrison aufgrund seiner ungewöhnlichen Fertigkeit im Umgang mit Zahlen überführt.
    Mr. High hatte sich an den Schreibtisch gesetzt und kritzelte etwas auf ein Blatt Papier. Nun wedelte er die Tinte trocken und sagte: »Ich habe den Text für die Radiodurchsage entworfen: In den Abendstunden des 14. Februars verübten mehrere Gangster einen bewaffneten Raubüberfall auf den Nachtklub des Waldorf Astoria, wobei zwei Hoteldetektive, beides Familienväter, brutal zusammengeschossen wurden. Sie hören nun eine Tonbandaufnahme mit einigen Sätzen, die der Anführer der Verbrecher gesprochen hat. - Jetzt folgen einige Ausschnitte aus dem Tonband. Phil, gehen Sie anschließend ins Labor und lassen Sie eine Kopie des Tonbands anfertigen. Die Durchsage schließt mit folgenden Aufruf: Alle Personen, die einen Mann mit dieser Stimme zu kennen glauben, werden gebeten, dies dem New Yorker FBI, oder der nächstgelegenen Polizeidienststelle mitzuteilen. Ein weiteres Merkmal des Gangsters ist eine hervorragende mathematische Begabung. Auf die Ergreifung der Verbrecher ist bis jetzt eine Belohnung von zehntausend Dollar ausgesetzt. Selbstverständlich werden die Mitteilungen auf Wunsch vertraulich behandelt.«
    »Warum haben Sie nichts von der Beute der Gangster erwähnt?«, fragte Phil. »Immerhin wurde doch Schmuck im Wert von über einer Million Dollar geraubt, von den Bankknoten und den Reiseschecks ganz abgesehen.«
    Mr. High kratzte sich am Kopf und meinte: »Weil im Vergleich zu diesen Summen die Belohnung doch recht schäbig ist, besonders wenn man bedenkt, dass die Denunziation lebensgefährlich sein kann. Zudem, so fürchte ich, werden
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