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020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

Titel: 020 - Das Schiff der schwarzen Piraten
Autoren: A.F.Morland
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suchen – und siegen. Kein einziger schwarzer Pirat sollte sein unseliges Leben behalten. Sie hatten schon für genug Aufregung gesorgt.
    ***
    Ihr Weg führte sie an einem rauschenden Wasserfall vorbei, der auf ihre Nähe tückisch reagierte. Mit einemmal rann dunkelrotes Blut über die Felsen, und es schäumte in dem Steinbecken, in das es stürzte, so sehr, daß dieser rote Schaum über den steinigen Boden auf sie zukroch.
    »Weiter!« rief Mr. Silver. »Nicht stehenbleiben!« Das galt vor allem für Cruv, der angehalten hatte und gebannt beobachtete, wie sich die Schaumwand, die sogar Mr. Silver um ein Mehrfaches überragt, auf ihn zuschob.
    Sie drohte ihn einzuhüllen, in sich aufzunehmen, und es war sicher, daß sie ihn erst wieder freigeben würde, wenn er tot war.
    Deshalb schrie Mr. Silver: »Cruv! Weiter!«
    Doch der Gnom hörte nicht. In seinem Gehirn mußte etwas ausgerastet sein. Mit dünnen, seltsamen Geräuschen zerplatzten immer wieder rote Bläschen. Cruv hatte den Eindruck, Stimmen zu vernehmen, die aus dem Todesschaum drangen. Riefen sie seinen Namen? Wollten sie, daß er zu ihnen kam?
    »Cruv!« schrie der Ex-Dämon wieder.
    Der Blutschaum schob sich unaufhaltsam weiter vorwärts. Die vielen schillernden Blutblasen faszinierten den Gnom auf eine geheimnisvolle Weise. Wie Augen kamen sie ihm vor. Sie sahen ihn an, und er konnte sich von ihrem Anblick nicht losreißen.
    Hoch über dem Gnom hatte die Schaumwand einen gefährlichen Überhang, der jeden Moment auf Cruv herabstürzen konnte.
    Dann war der Kleine mit Sicherheit verloren.
    Roxane eilte zurück, um den Knirps mit dem Dreizack zu holen.
    Damit der Blutschaum sich nicht auch auf sie stürzen könne, schirmte sie sich magisch ab. Sie erreicht Cruv.
    Der Todesschaum spürte das starke Kraftfeld, das Roxane umgab, und zog sich zischend zurück. Die Hexe packte den Kleinen und riß ihn mit sich. Kaum war sie mit einigen federnden Sätzen aus dem Gefahrenbereich, da riß der Überhang oben ab und schwebte langsam zu Boden. Er hätte Cruv voll zugedeckt und erstickt.
    Roxane schüttelte den Gnom, damit er wieder zu sich kam. Mr. Silver zog in gespieltem Ärger die Silberbraue zusammen.
    »Mach uns von nun an keine Schwierigkeiten mehr, Kleiner, sonst mußt du mit mir an der Hand gehen!«
    »Ich hörte so wunderbare, lockende Stimmen«, brachte der Gnom zu seiner Entschuldigung vor.
    »Keine Stimme ist wunderbarer als meine«, knurrte der ExDämon. »Merk dir das.«
    Der Todesschaum gab noch nicht auf. Er kroch immer noch auf Roxane, Cruv und Mr. Silver zu, doch er war nicht schnell genug, um den dreien gefährlich zu werden.
    »Kommt«, sagte Mr. Silver und eilte weiter. Diesmal folgte ihm der Gnom mit dem Dreizack.
    Doch schon bald lauerte die nächste Gefahr auf sie. Cruv stieß plötzlich einen schrillen Schrei aus. Alarmiert wirbelte der Ex-Dämon herum. Der Gnom konnte nicht mehr weitergehen, denn zwei graue Hände, die aus dem Boden ragten, hielten seine Fußgelenke fest und versuchten ihn in die Erde zu zerren.
    »Verdammt!« entfuhr es Mr. Silver.
    Er wollte dem Gnom zu Hilfe eilen. Da schossen vor seinen Füßen auch solche Hände aus dem Boden. Die grauen Finger schnappten hart zu. Der Ex-Dämon konnte keinen Schritt mehr tun.
    Roxane erging es nicht anders.
    Cruv stach verzweifelt mit seinem Dreizack auf die Hände ein, erreicht damit jedoch überhaupt nichts. Er verlor die Balance und fiel. Sofort stießen weitere Hände aus dem Boden und legten sich um seinen Hals. Nun schien es sich zu bewahrheiten, daß kein Gnom den Marsch durch diese Höllenschlucht zu überleben imstande war.
    Cruv zuckte verzweifelt. Immer mehr Hände griffen nach ihm.
    Er schien verloren zu sein. Doch Mr. Silver hatte versprochen, ihn vor allen Gefahren zu beschützen, und er hielt sich daran.
    Die Schneide des Höllenschwerts trennte die Hände ab, die ihn festhielten. Er befreite auch Roxane und rief ihr zu, ein Stück weiterlaufen. Dann hastete er zu Cruv und vernichtete die Hände, die den Gnom würgten. Cruv sprang schreiend auf und rannte hinter Roxane her.
    Mr. Silver betrachtete das Höllenschwert zufrieden. »Was würde ich ohne dich tun«, sagte er beeindruckt.
    Die Klinge, die von innen her zu leuchten schien, blitzte kurz auf. War das eine Antwort gewesen? Das Höllenschwert bestand aus keiner toten Materie. Es befand sich ein rätselhaftes Leben in ihm.
    Der Ex-Dämon machte sich nichts vor. Ohne diese starke Waffe wäre er niemals so weit
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