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020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

Titel: 020 - Das Schiff der schwarzen Piraten
Autoren: A.F.Morland
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vernichtet wie du.«
    Ich steckte meine superflache Weihwasserpistole in den Gürtel und legte den Arm um Odas Schultern. »Ich weiß«, sägte ich.
    »Wäre schön gewesen, wenn wir es zusammen geschafft hätten.«
    Mr. Silver und Lance Selby tauchten auf. Ihr niedergeschlagener Blick gefiel mir nicht. »Ist Vicky okay?« fragte der Ex-Dämon.
    Hinter ihm erschien Cruv.
    »Ja. Roxane kümmert sich um sie. Seid ihr mit den Zombie-Piraten fertiggeworden?«
    »Sie sind erledigt«, sagte Lance Selby. »Auch ihr Kapitän Nimu Brass.«
    »Und Rufus?« fragte ich gespannt.
    Mr. Silver und der Parapsychologe wechselten einen raschen Blick.
    »Ihr habt Rufus entkommen lassen«, sagte ich, den schuldbewußten Blick falsch auslegend.
    »Ja, Tony, er ist wieder mal entkommen«, sagte Mr. Silver.
    »Allmählich gewöhne ich mich daran«, knurrte ich. »Man kann eben nicht immer nur Erfolg haben. Laßt doch deshalb die Nase nicht hängen, Freunde. Mir ist Yora ja auch entwischt. Mit solchen Schicksalsschlägen muß man sich eben abfinden.«
    »Das ist es nicht, Tony«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren.
    »Wo liegt das Problem?«
    »Rufus hat uns einen verdammten Tiefschlag versetzt«, rückte der Ex-Dämon endlich mit der Sprache heraus. Ich dachte schon, ich würde ihm jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen müssen.
    Plötzlich ging mir ein Kronleuchter auf. Tiefschlag! Mr. Silver hatte von einem Tiefschlag gesprochen, und ich konnte Frank Esslin nirgendwo entdecken. Mein Magen verwandelte sich in einen Klumpen.
    »Frank?« fragte ich.
    Mr. Silver nickte niedergeschlagen. »Rufus hat Frank mitgenommen.«
    »Mitgenommen? Was heißt das?« fragte ich mit belegter Stimme. »Rufus hat sich zerstört. Brachte er Frank damit um?«
    Der Ex-Dämon schilderte, wie es sich zugetragen hatte. Ob Frank Esslin von Rufus nur ins Schattenreich gerissen worden war oder bereits nicht mehr lebte, konnte Mr. Silver nicht sagen.
    »Die Katastrophen reißen nicht ab!« stöhnte ich. Ich litt unter dem Verlust des Freundes. Seit Jahren kannten wir einander. Wir konnten Frank blind vertrauen. Er war für jeden von uns stets dagewesen, wenn wir ihn brauchten.
    Und nun gab es ihn nicht mehr. Rufus, dieser Teufelsbraten, hatte ihn mitgenommen, fortgerissen aus dieser Welt, hinab in die Dimensionen des Grauens. Würden wir Frank Esslin je wiedersehen?
    Würde er für alle Zeiten verschollen bleiben? Frank, dieser tüchtige Arzt, der jederzeit sein Leben für uns gegeben hätte, war von Rufus ausgelöscht worden. Es gab diesen Menschen nicht mehr. Als hätte er nie existiert. Andere, die ihr Leben verloren, hatten wenigstens noch ein Grab, das man aufsuchen, auf das man Blumen legen konnte.
    Frank hatte nichts mehr…
    Roxane betrat mit Vicky Bonney das Deck. Ich nahm meine Freundin in die Arme und berichtete ihr, was Frank Esslin zugestoßen war. Vicky weinte.
    Wir verließen das Geisterschiff, das Atax vom Meeresgrund hochgeholt hatte. Den Schatz der toten Seelen nahmen wir mit.
    Er gehörte jetzt den Bewohnern von Cullkirk. Niemand würde ihn ihnen noch einmal streitig machen. Die schwarzen Piraten gab es nicht mehr.
    Allen irdischen Gesetzen zum Trotz schwamm das Wrack des Geisterschiffs immer noch. Ich sagte Mr. Silver, er solle etwas dagegen unternehmen.
    Da richtete der Ex-Dämon seine Augen auf das Schiff und schnitt es mit seinem Feuerblick in Wasserhöhe auseinander. Der Geisterkahn sank. Gurgelnd und blubbernd ging er unter, und die Taucher, die anderntags danach suchen würden, sollten nichts finden. Mr. Silvers wiedergewonnene Kraft hatte es aufgelöst.
    Wir lieferten die drei Schatztruhen beim Bürgermeister ab, der sie ins Heimatmuseum zurückschaffen ließ.
    »Wir werden nie vergessen, was Sie und Ihre Freunde für unser Dorf getan haben, Mr. Ballard«, sagte Phil MacKenzie.
    Ich sah die drei Jungen. Sie saßen auf einem umgedrehten Boot, in warme Decken gehüllt. Man hatte Charlie le Mat die verletzte Hand verbunden. Ich begab mich zu ihnen. Roy Cassidys Augen schwammen in Tränen. Er hatte seinen Vater verloren. Es würde lange dauern, bis er über diesen Verlust hinwegkam.
    Sie standen auf. »Meine Freunde und ich möchten Ihnen für alles danken, was Sie für uns getan haben, Mr. Ballard«, sagte le Mat.
    »Ich bin froh, daß es Ihnen erspart blieb, mit dem Geisterschiff auslaufen zu müssen«, erwiderte ich. »Wie geht's Ihrer Hand, Charlie?«
    »Das wird schon wieder.«
    »Tut mir leid um Ihren Vater, Roy. Er war ein großartiger
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