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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse
Autoren: Brandon Alexander
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krächzte er boshaft. »Vielleicht sollte ich dich noch einmal mit einem Kuss beglücken.«
    Prue schüttelte langsam den Kopf. »Das glaube ich nicht. Böse bist du, und böse sollst du immer sein, aber nicht in dieser Welt, der du nichts bringst außer Schmerz und Pein.«
    Sie schnappte nach Luft, ihre Beine zitterten. Dann sagte sie:
    »Wen du küsst, der muss den Tod bald erleiden Doch mein Kuss soll unser Band für immer zerschneiden Meine Lippen auf deinen sind die stärkere Macht Lebe fortan im Smaragd, in deinem Turm, schwarz wie die Nacht.«
    Lascaris' hämisches Gelächter erfüllte erneut den Raum. »Du glaubst wirklich, dass du Macht über mich hättest?«
    Prue fühlte, wie sich die Arme ihrer Schwestern fester um sie schlossen und ihr mehr Kraft gaben.
    Mit ruhiger Stimme wiederholte sie die Worte, und ihre Schwestern stimmten in den Singsang mit ein. Sie spürte, wie ihre Kraft wuchs. Wieder begann sie damit, den Spruch aufzusagen, und diesmal stimmte auch Elena mit ein.
    Und dann sah sie, was Elena in der Hand hielt. Die Tarot-Karte mit dem Symbol, das zu dem auf Lascaris' Robe passte.
    Der Schwarze Turm.
    Sie riss Elena die Karte aus der Hand und wusste, dass sie, Prue, der Mittelpunkt der Welt war, die er erschaffen hatte. Indem er sich alles von ihr genommen hatte, gab er auch ihr allein die Macht, ihn zu vernichten. Und als sie sich dazu entschlossen hatte, ihn zu küssen, hatte sie sich dieser Verantwortung gestellt.
    Sie hielt ihm die Karte entgegen und begann wieder mit dem Singsang.
    »Nein!«, schrie Lascaris, als er die Karte sah.
    »Nicht noch einmal!« Er krümmte sich vor Schmerz. »Ihr seid Närrinnen, wenn ihr glaubt, ihr könntet mich wieder in die Gefangenschaft verbannen.«
    Aber als sie gemeinsam wieder und wieder den Zauberspruch aufsagten, wurde >die Macht der Drei< immer stärker. Sie umschlang ihn und packte ihn mit einem unbarmherzigen Griff. »Nein!«, schrie er noch einmal. »Schickt mich nicht wieder zurück! Ich kann euch Macht geben, die ihr euch nicht einmal in euren kühnsten Träumen vorstellen könnt! Ihr könnt meine Bräute werden. Ihr alle! Gemeinsam werden wir die Welt beherrschen!«
    »Ich habe deine Welt gesehen«, rief Prue ihm entgegen. »Ich habe darin gelebt. Sie gefällt mir nicht.«
    Die Karte noch fester umklammernd, begann sie noch einmal mit dem Sprechgesang.
    Lascaris schrie gequält auf, als ein blendendes grünes Licht aus der Halskette herausschoss, die Piper in der Hand hielt. Es hüllte ihn ein wie ein Leichentuch und umgab ihn von Kopf bis Fuß.:
    »Nein!«, rief er ein letztes Mal.
    Sein Körper zuckte und wand sich.
    Prue fühlte, wie ihre Kräfte wuchsen und sie von Energie durchströmt wurde. Sie riss Piper die Smaragd-Halskette aus der Hand und warf sie in das auf den Boden gezeichnete Oval. Mit ihren Kräften drängte sie Lascaris zurück, bis er genau über dem großen Edelstein stand, vollständig eingehüllt in das magisch-grüne Licht.
    Zum letzten Mal wiederholte sie den Zauberspruch.
    Das feurig lodernde, grüne Licht zog Lascaris' sich windenden Körper in sich hinein - und er verschwand in dem Smaragd.

18

    PIPER EILTE ZUM Railyard Café, wo sie sich mit ihren Schwestern zum Mittagessen treffen wollte. Es war jetzt eine Woche her, dass sie Lascaris' Seele wieder in die Smaragd-Halskette verbannt hatten.
    Schon erstaunlich, was so ein kleiner Zauberspruch alles bewirken kann, dachte sie freudig. Alle, die nach Prues Küssen krank geworden waren, hatten sich schnell wieder erholt. Billy war wieder bei der Arbeit und erschuf neue wunderbare Appetithäppchen. Alles war wieder normal.
    Sie eilte die Treppen hinauf, verfehlte eine Stufe und ging mit einem leisen Aufstöhnen zu Boden. Doch bevor ihre Knie schmerzhaft die Stufen berühren konnten, fühlte sie, wie starke Arme sie auffingen. Sie blickte auf und sah genau in Jakes lächelnde braune Augen. Ihr stockte der Atem. »Was machst du denn hier?«
    »Eine Befragung durchführen.«
    Sie richtete sich wieder auf und machte sich aus seinen Armen los. Seit sie ihn im Vorgarten hatte stehen lassen müssen, hatte sie nichts mehr von ihm gesehen oder gehört. Sie hatte schon jede Hoffnung aufgegeben, Jake noch einmal wieder zu sehen.
    »Eine Befragung?«, wiederholte sie.
    Er nickte grinsend. »Yeah. Hast du eine Minute Zeit?«
    Sie deutete auf die Eingangstür zum Café. »Ich bin mit meinen Schwestern verabredet und.« Sie hielt inne. Was tue ich denn da? Im Augenblick lauert doch keine
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