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0197 - Horror-Träume

0197 - Horror-Träume

Titel: 0197 - Horror-Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Cyborgs, Meeghs oder Lemuria selbst ginge, wüßte ich, was wir zu tun hätten. Das sind reale Dinge, die man greifen kann. Aber hier …? Da streikt mein Praktiker-Können.«
    »Deshalb hast du mich ja angerufen«, sagte der Parapsychologe. »Ich werde scharf nachdenken.«
    »Scharfes Nachdenken allein reicht nicht«, sagte Odinsson. »Es muß auch etwas dabei herauskommen. Mein Auftrag lautet, die ANTARES so oder so wieder zum Vorschein zu bringen. Man denkt in höheren Generalstabskreisen an eine Superwaffe des Ostblocks.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Seit wann läßt du dir von Generalstabskreisen Befehle erteilen? Ich dachte, deine Vollmachten stellten dich weit über diese Herrschaften …«
    »Tja«, brummte der Colonel, der selbst in der Lage war, Generälen Befehle zu erteilen und seinen Rang nur der selbstgewählten niedrigeren Besoldung und der Tarnung wegen besaß. »Was soll ich mit mehr Geld?« hatte er einmal gefragt. »Ich bin ja ohnehin immer nur auf Spesen unterwegs. Familie gibt’s nicht, wohin also damit? Und als General oder noch Höheres stehe ich auch schneller auf der Abschußliste fremder Geheimdienste. Einen Colonel hält man für harmloser. Also lassen wir’s dabei.«
    Im Untertreiben war Odinsson schon immer großartig gewesen. Im Erfolge präsentieren allerdings auch. Also hatte man ihn wunschgemäß nicht befördert.
    »Tja, es gibt manchmal politische Entwicklungen, die einen dazu zwingen. Du hast sicher davon gehört, daß Reagan Präsident ist?«
    »Nicole hat’s mir vorgelesen, weil ich selbst Analphabet bin«, brummte Zamorra.
    »Siehst du. Und der Regierungswechsel hat einige Neuerungen mit sich gebracht. Einigen Leuten bin ich zu mächtig geworden.«
    Er sagte es vollkommen gleichgültig, als bedeutete es ihm nichts. Vielleicht, dachte Zamorra, bedeutet es ihm wirklich nichts. Odinsson war nicht der Mann, der seine Macht ausnutzte um ihrer selbst willen. Er benutzte sie für das Wohl der Menschheit. Vielleicht war jemand auf die Idee gekommen, daß er sie weniger der gesamten Menschheit zur Verfügung stellen sollte, sondern nur noch seinem Brötchengeber.
    »Wir werden das Schiffchen schon wiederfinden«, tröstete Zamorra. »Du brauchst also noch nicht mit deiner Kündigung zu rechnen. Es gibt Möglichkeiten, die Schranken zwischen Dimensionen zu durchbrechen.«
    »Weltentore.«
    »Nicht unbedingt. Es hängt immer davon ab, in welchen Gesetzmäßigkeiten sich diese anderen Dimensionen von unserer unterscheiden.«
    »Sie reden, als hätten Sie jeden Tag mit solchen Dingen zu tun«, knurrte Siccine. Odinsson lachte. »Hat er auch, Commander. Hat er auch.«
    Inzwischen war Nicole mit dem Trockenrubbeln fertiggeworden und warf das Handtuch einfach über das Autodach. »Wie sieht’s aus, Zamorra? Kommst du noch ins Wasser, oder wird es heute nichts mehr?«
    Zamorra warf einen fragenden Blick auf Odinsson. »Wieviel Zeit haben wir eigentlich?«
    »Wenig«, brummte der.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Da hörst du’s. Aber wenn wir diesen Job erledigt haben, legen wir ein paar Tage Strandurlaub ein. Bon?«
    Sie warf ihm eine Kußhand zu. Mit ein paar Handgriffen streifte sie den nassen Bikini ab, präsentierte sich für etliche, viel zu kurze Sekunden in unschuldiger Nacktheit und streifte dann einen weißen Kurzoverall über. Mit leichtem Bedauern ließ Zamorra seine Blicke von ihren langen, sonnengebräunten Beinen zum Textil hinaufgleiten. »Du hättest dich mit dem Anziehen nicht so beeilen müssen«, stellte er fest.
    Nicole zog den Reißverschluß bis zum Nabel hoch und schlang einen golden fluoreszierenden Gürtel um die schlanke Taille. »Zur Abwechslung könntest du uns ja auch mal mit einem Striptease erheitern«, schlug sie vor.
    Zamorra winkte ab. »Wer guckt denn da schon hin«, meinte er.
    »Ich«, stellte Nicole gelassen fest.
    Zamorra legte einen Arm um ihre Schultern. »Da du aber allein und wir zu dritt sind, bist du überstimmt«, sagte er.
    »Wenn ihr eure Kampfabstimmung zum guten Ende gebracht habt, können wir versuchen, uns die betreffende Stelle einmal aus der Luft anzusehen«, schlug Odinsson vor. »Oder kannst du von hier aus etwas feststellen, Zamorra?«
    Der Parapsychologe verzog das Gesicht. »Ich müßte es mit dem Amulett versuchen«, sagte er. »Schaden kann es nicht. Aber wahrscheinlich sind wir zu weit entfernt.«
    Er zog sich die Kette über den Kopf, an der sein Amulett hing. Dann ließ er sich im Schneidersitz im Sand neben dem
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