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0196 - Flucht vor den Riesenspinnen

0196 - Flucht vor den Riesenspinnen

Titel: 0196 - Flucht vor den Riesenspinnen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Chitinpanzer und hörte am Geräusch und spürte am Windzug, daß das Wesen zu Boden ging.
    Im nächsten Moment zuckte die Erinnerung durch sein Hirn, daß früher jede Berührung mit einem der meegh’schen Schattenschirme sehr schmerzhaft bis tödlich gewesen war. Das war hier zweimal nicht der Fall gewesen.
    Also doch keine Meeghs?
    »Hab ihn!« kam Manuelas Stimme aus der Dunkelheit. »Ab jetzt wird zurückgeschossen!«
    Sie kam auf ihn zu. »Was hast du?« wollte er wissen.
    »Die Strahlwaffe… und den Zeigefinger am Kontakt! Himmel, wie menschlich ist diese Pistole doch konstruiert… nein, wie unmenschlich menschlich!«
    Zamorra hatte dafür keinen Gedanken mehr. Ob Manuela die Waffe benutzen konnte oder nicht, interessierte ihn nicht, dafür aber, daß Nicole einen so entsetzlichen Schrei ausgestoßen hatte. Ihre Stimme hätte er unter Millionen anderer wiedererkannt.
    Er hetzte durch die Dunkelheit und hörte hinter sich Manuelas Schritte. Der Lichtstrahl tanzte an ihm vorbei.
    Die Abzweigung spürte er mehr, als er sie sah. Er warf sich nach rechts und sah Kerzenschein.
    Unwillkürlich blieb er stehen. Manuela lief an ihm vorbei. Der Lichtstrahl riß eine Art steinernen Altar aus der Dunkelheit, auf dem Bill und Nicole lagen.
    Und über Nicoles Hals kauerte eine Spinne!
    Das Insekt hatte den Kopf gehoben, als zögere es. Vielleicht war es durch den schrillen Schrei irritiert worden.
    Im gleichen Moment wuchs Zamorra über sich selbst hinaus.
    Was Nicole nicht gelungen war -ihm gelang es. Seine Para-Kräfte waren stärker als die Nicoles und durchbrachen jede Abschirmung.
    Zwischen Nicoles Brüsten glühte das Amulett auf, ohne dabei durch Hitze zu verletzen, wurde aber mit seinem Glühen zur vernichtenden Waffe. Noch ehe die Spinne endgültig zubeißen konnte, schmolz sie förmlich auseinander und löste sich auf. Nichts blieb von ihr zurück.
    Abermals ertönte jener Ultraschallschrei einer sterbenden Spinne!
    Hinter ihnen!
    Zamorra fuhr herum. Er sah im Dämmerlicht der Kerze einen Schatten zusammenbrechen, der ihnen gefolgt war! Der Schatten, den er niedergeschlagen hatte, nachdem er ihn durch das Werfen jener merkwürdigen Substanz kurzfristig geblendet oder so irritiert haben mußte, daß der Schatten seine Waffe fallenließ.
    Das Spinnenwesen mußte mit der Spinne, die über Nicole verglüht war, in direkter Verbindung gestanden haben. Als die Spinne verging, starb auch der Veränderte!
    Zamorra ahnte, was kam.
    »Deckung!« schrie er, hechtete nach vorn und kam knapp vor dem Altar auf. Und seine Ahnung hatte ihn nicht getrogen. Eine halbe Sekunde später explodierte auch der Veränderte wie ein Roboter aus einem Science-Fiction-Film, der von einem Volltreffer erwischt wird.
    Als es vorbei war, erhob Zamorra sich wieder. Manuela war bei Bill Fleming. Bill und Nicole richteten sich gerade auf. Offenbar war auch der lähmende Bann verschwunden, der sie bis jetzt festgehalten hatte.
    Zamorra griff nach Nicole, wollte ihr vom Altar herunterhelfen, als er ihr wächsernes Gesicht sah.
    »Paß auf, da ist noch einer…«
    Im gleichen Moment spürte er die zupackenden Pranken an seinen Schultern!
    ***
    Er spürte brennenden Schmerz, sah aus den Augenwinkeln eine tiefschwarze Gestalt hinter sich, die ihn herumwirbelte, und wußte, daß er es diesmal mit einem wirklichen Meegh zu tun hatte.
    Körperkontakt!
    Der Schmerz wollte ihn auffressen wie die leckenden Flammen eines Scheiterhaufens. Zamorra schrie und wußte, daß ihm jetzt auch sein Amulett nicht mehr helfen konnte. Gegenüber den Meeghs war es unwirksam!
    Irgendwie fühlten seine überwachen Sinne in diesem Augenblick seltsame Bilder, die dem Bewußtsein des rasenden Meegh-Dämons entstammen mußten. Zamorra sah sekundenlang das Innere eines Meegh-Spiders, eines Dämonenraumschiffes, wie er es schon öfters von innen gesehen hatte, und erhaschte auch den Eindruck, daß dieses Meegh-Schiff unter Wasser lag, in unerreichbaren Tiefen. Und sekundenlang sah er auch den Weltraum, sah ein mit nahezu Lichtgeschwindigkeit heranjagendes Dämonenraumschiff, das nicht mit jenem unter Wasser identisch war.
    Dann sah er, wie der Sensenmann sein Werkzeug schwang. Wie der Tod ihm entgegenraste und…
    Der Meegh taumelte zurück. Sein schwarzer Schattenschirm wurde von etwas anderem aufgerissen. Etwas, das auch schwarz leuchtete und das den Meegh fraß.
    Zamorra taumelte rückwärts, sah Manuela im Kerzenschein, die den erbeuteten Blaster in beiden Händen hielt.
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