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0195 - Die Modegangster von New York

0195 - Die Modegangster von New York

Titel: 0195 - Die Modegangster von New York
Autoren: Die Modegangster von New York
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in der Farbe ihres Kleides gelackt und sie in den Fluss geworfen. Es ist allgemein bekannt, dass der East River Leichen nicht so schnell wieder hergibt. Möglicherweise hatte Jack auch den alten Trick mit dem Salzklumpen angewendet, der den Toten durch sein Gewicht unten hält. Wenn sich das Salz nach geraumer Zeit aufgelöst hat, kommt die Leiche an die Oberfläche.
    Zurück zum Office, wo Phil inzwischen aufgekreuzt war. Mit ihm zusammen zu Mr. High. Kurzer Bericht.
    »Und was gedenken Sie nun zu tun?«, fragte der Chef. »Ich würde nichts übereilen.«
    »Zuerst zu Jack. Er wird ja mm nicht mehr leugnen können.«
    »Und wenn er es doch tut?«
    ***
    Jack Drake saß in seiner Zelle, rauchte und las einen Kriminalroman.
    Er musste wohl unseren Gesichtern angesehen haben, dass etwas oberfaul war. Jedenfalls ging er sofort in Abwehrstellung und fing an sich zu beschweren.
    »Halt deinen schmutzigen Mund«, riet ich ihm grob, und ich sprach so leise, wie ich es nur dann tue, wenn ich kurz vorm Explodieren stehe.
    Dann schob ich ihm Maras Bild über den Tisch.
    »Es hat keinen Zweck, Jack wenn Sie lügen. Wir wissen alles. Der Wirt des KROKODIL hat das Mädchen ebenso erkannt, wie ihre Eltern Sie erkannt haben.«
    Das Letztere war Schwindel, aber im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt, und ich befand mich im Krieg mit ein paar ausgekochten Gangstern.
    Happy Jack fuhr zurück, als hätte ich ihm ins Gesicht geschlagen, und dann stammelte er.
    »Ich will meinen Anwalt… Ich will sofort meinen Anwalt.«
    »Auch der wird dich nicht vor dem Stuhl retten können, du Lump. Das Einzige, was ich wissen will, ist, wer dich bezahlt hat.«
    »Ich weiß nicht, was Sie wollen. Ich lasse mich nicht überfahren. Ich habe sie nicht ermordet. Sie war so besoffen, dass sie ins Wasser fiel.«
    »Und dabei haben Sie etwas nachgeholfen.«
    »Nein, nein, nein!«, schrie er so laut, dass der Wärter durch die Klappe an der Tür blickte.
    »Wir haben Sie ja noch gar nicht beschuldigt, Jack. Die Angabe, Mara Pine sei im East River ertrunken, stammt von Ihnen, aber merkwürdigerweise stimmt sie mit den Tatsachen vollkommen überein. Wenn Sie uns Ihren Auftraggeber nennen, so verspreche ich Ihnen, ein gutes Wort für Sie einzulegen.«
    Es war nichts mit Jack Drake anzufangen.
    Er heulte, schrie und tobte. Es war eben etwas eingetreten, was er für ausgeschlossen gehalten hatte, und das hatte ihm den Rest gegeben.
    Als wir gingen, war es gerade ein Uhr, aber uns beiden war der Appetit zum Mittagessen vergangen.
    »Was nun?«, fragte Phil.
    »Das frage ich mich auch. Aus dem, was wir ermittelt haben, geht hervor, dass Mrs. Pardo Recht hat. Blanche Santou lebt, und sie ist es, die die Entwürfe für Duringer gemacht hat. Es kommt nur darauf an, wo sie sich versteckt hält oder versteckt gehalten wird. Ich sträube mich immer noch gegen den Gedanken, dass die Frau eine kaltblütige Mörderin ist oder jemand, der Mordaufträge erteilt.«
    »Ich tippe auf ihren Freund Carley. Nach dem, was Pat gesagt hat, ist er ein skrupelloser Bursche, ein Mann, der sich so benimmt, ist auch zu einem Mord fähig.«
    Wir waren so vorsichtig, zwei unserer Kollegen, Tom Walter und-Verbeek, mitzunehmen.
    Dann fuhren wir zum Modehaus Duringer. Wir fragten nach dem Chef, aber der war gerade weggegangen. So ließen wir uns bei Carley melden.
    Er begrüßte uns mit größter Unbefangenheit, was meinen Zorn noch steigerte.
    »Bitte nehmen Sie Platz. Was kann ich für Sie tun?«, fragte er.
    »Eine ganze Menge«; antwortete ich ihm. »Vor allem frage ich Sie, wo Sie Blanche Santou versteckt halten. Zweitens möchte ich wissen, wie viel Sie der Gorilla-Gang für die drei Morde bezahlt haben. Das ist vorläufig die Hauptsache. Auf die Einzelheiten kommen wir später.«
    Carley war leichenblass geworden. Seine Zähne schlugen aufeinander wie im Schüttelforst.
    »Was sagen Sie da?«, stammelte er. »Ich soll Blanche versteckt haben? Blanche ist doch tot, ertrunken. Einer von uns beiden muss verrückt sein.«
    Er drückte beide Handflächen gegen die Schläfen. Der Kerl hätte sein Brot an jeder Bühne verdienen können.
    »Na schön, dann reden wir zuerst von etwas anderem. Kennen Sie das?«
    Ich legte ihm die drei von den Zeichnungen abgeschnittenen Streifen mit Blanches Unterschrift vor die Nase.
    »Natürlich. Das ist doch Blanches…«
    Er hielt inne, starrte wie geistesabwesend zum Fenster hinaus, riss ein Schlüsselbund aus der Tasche und war mit zwei Schritten an dem
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