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0194 - Die heimliche Invasion

Titel: 0194 - Die heimliche Invasion
Autoren: Unbekannt
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gut wie keine Konturen.
    Sicos war eine Eiswelt. Die Atmosphäre, die er einst besessen hatte, bedeckte in gefrorenem Zustand die Planetenoberfläche.
    Hohe Berge gab es auf Sicos nicht. Flache Hügelreihen zeichneten sich als halbdunkle Linien auf dem Hintergrund der einheitlich spiegelnden Eisfläche ab.
    Unter der gefrorenen Atmosphäre lagen hundert Meter dicke Schichten hochpolymerer Kohlenwasserstoffe, an denen Sicos reich war. Auch diese Lage organischer Materie mußte als Eis angesprochen werden, wenn sie auch andere Eigenschaften besaß als der Wall aus gefrorenem Wasserstoff, Helium und Methan, der sich als Rest der ehemaligen Atmosphäre darüber aufbaute. Überdies spielte die starke Schicht organischen Eises eine nicht unerhebliche Rolle in Guris Plänen.
    Guri erwachte aus seinen Grübeleien und las die Höhenanzeige ab. Die MALTZO-XXI stand jetzt achttausend Kilometer hoch über der Oberfläche des Planeten, und immer noch betrug ihre Fahrt mehr als das Zehnfache der Fluchtgeschwindigkeit von Sicos.
    Der Erste Astrogator sah Guri aufmerksam an und erwartete seine Befehle. „Vollschub!" sagte Guri trocken. „Laß mich ran!"
    Der Offizier wich zur Seite. Guri zwängte sich in seinen Sessel.
    Das Summen des Triebwerks verstärkte sich. Eine unsichtbare Faust packte Guri und preßte ihn tief in den Sitz, als sollte der Boden unten hinausgedrückt werden. Jemand stürzte polternd zu Boden. Eine Frauenstimme scrie. Beide Hände über die Fahrtschalter gelegt, die kräftigen Finger gegen den Andruck stützend, beobachtete Guri die Instrumente. Der Antigrav absorbierte den Effekt der ungeheuren Bremsbeschleunigung nicht mehr vollkommen. Bunte Schleier tanzten vor Guris Augen Gegen das Dreifache seines normalen Gewichts stemmte er sich aus dem Sessel in die Höhe, um den Instrumenten näher zu sein und sie besser lesen zu können.
    Die Geschwindigkeit des Schiffes sank rapide, fast im gleichen Maße aber auch der Abstand von der Oberfläche des Planeten.
    Hastig wandte Guri den Kopf und sah auf dem rückwärtigen Bildschirm eine Zehntelsekunde lang das furchterregende Bild der Eisfläche, die sich auf das Schiff stürzte und es verschlingen wollte. Er kannte den Anblick, und er wußte, daß die Oberfläche einer jeden Welt auf den Beobachter an Bord eines rasch sinkenden Raumschiffes den Eindruck machte, als sei sie ein Höllenschlund, der das Schiff in sich hineinsaugte. Er wußte all das und wie falsch es war, dem Eindruck zu erliegen. Und doch erschrak er bis ins Innerste, als er den Bildschirm sah.
    Rasch wandte er sich wieder den Instrumenten zu. Die Fahrt des Schiffes war nun fast bis auf null gefallen, und die Höhe betrug noch drei Kilometer. Fast ohne es zu merken, drehte Guri den Hauptschalter des Triebwerks auf einen um ein Weniges geringeren Wert. Die Sinkgeschwindigkeit erhöhte sich für ein paar Sekunden, und der Bodenabstand sank auf einen Kilometer. Eine Sinkfahrt von achtzig Metern pro Sekunde war noch aufzuheben - dann war die MALTZO-XXI gerettet.
    Guri pochte das Blut in den Schläfen. Der Andruck war jetzt geschwunden, da die Triebwerksleistung nachgelassen hatte. Guri hatte ein paar Sekunden Zeit, sich umzusehen. Terry war dabei, sich um zwei Offiziere zu kümmern, die anscheinend bewußtlos am Boden lagen. Die übrigen saßen zurückgelehnt und mit großen Augen in ihren Sesseln. Sicos' weißgelbes Eis, das Bild der Fernsehschirme, spiegelte sich auf ihren Gesichtern.
    Ein letztes Mal faßte Guri nach den Schaltern. Das Schiff bewegte sich nicht mehr. Der Bodenabstand betrug wenig mehr als hundert Meter. zum letztenmal wollte Guri die Triebwerksleistung verringern und die MALTZO-XXI sicher zu Boden bringen, Er gab dem Knebelschalter mit dem Zeigefinger einen leichten Stoß. der Knebel ruckte zur Seite ...Dann war es plötzlich still.
    Das Triebwerk schwieg. Aus mehr als hundert Metern, stürzte die MALTZO-XXI in freiem Fall auf die Oberfläche des Eisplaneten. „Festhalten!" schrie Guri.
    Seine dröhnende Stimme war so laut, daß zumindest das Gefühl der Warnung, das in seinem Schrei lag, noch den Leuten draußen in den Quartieren wahrgenommen wurde.
    Guri drückte sich tief in seinen Sessel und hob die Füße eine Handbreit weit vom Boden.
    Nur nicht zu lange bewußtlos bleiben, war sein letzter Gedanke.
    Dann verging die Welt in Donnern und Krachen.
    Der grelle Strahl einer Handlampe, die Funken tanzenden Staubs im Lichtkegel, zuckte durch die Finsternis. Das Licht traf Guris
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