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0194 - Die heimliche Invasion

Titel: 0194 - Die heimliche Invasion
Autoren: Unbekannt
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MALTZO-XXI war fahrplanmäßig.
    Die drei Einheiten waren die Eugaul-Patrouille, Kreuzer der terranischen Raumflotte. Zum drittenmal zog das Chronometer seinen Blick an. 21:09. Noch einundzwanzig Minuten bis zum Punkt Null. Guri sah auf. „Feuerleit... fertig!" befahl er kurz.
    Um 21:17 erging vom Leitschiff der Eugaul-Patrouille per Hyperspruch an die MALTZO-XXI die Aufforderung, die Fahrt zu bremsen und „aus Sicherheitsgründen" beizudrehen. „Die Regierung Eugaul", lautete die Begründung, „hat über ihren Amtsbereich eine generelle Einreisesperre verhängt. Wir möchten nicht, daß Sie sich unnötigerweise in Gefahr begeben."
    Die Patrouillenkreuzer mußten die MALTZO-XXI schon seit geraumer Zeit beobachtet haben, denn dem Hyperspruch waren genaue Anweisungen über Bremsbeschleunigung und Rendezvous-Koordinaten hinzugefügt. Daten also, die nur anhand der genauen Kursunterlagen der MALTZO-XXI ermittelt werden konnten. Guri Tetrona hatte für solch präzise Ausführlichkeit nur ein schwaches Lächeln übrig. „Sag ihnen, sie sollen uns den Buckel herunterrutschen", empfahl er Curd Djanikadze, dem kleinen Funker. Curd sah ihn verwundert an. „Soll ich das wirklich, Chef?" fragte er verdutzt. Guri winkte ab. Um 21:20 erging der zweite Funkspruch, dieser schon ein wenig energischer als zuvor.
    Der Abstand zwischen der MALTZO-XXI und der Patrouille betrug noch zwei Millionen Kilometer. Das Walzenschiff hatte bis jetzt noch keine Anstalten gemacht, die Fahrt zu verringern. Nach wie vor bewegte es sich mit relativistischer Geschwindigkeit auf Eugaul zu. Guri ließ auch den zweiten Spruch unbeantwortet. Statt dessen erhöhte er die Geschwindigkeit des Schiffes, so daß die MALTZO- XXI nun fast mit Lichtgeschwindigkeit auf den weißgelben Stern zuraste. Die Reaktion von Seiten der Patrouille war ein dritter Funkspruch, kurz und prägnant: „Dreht bei, oder wir eröffnen das Feuer!" Guri stieß sich mit dem rechten Fuß ab und gab seinem Sessel eine leichte Drehung. „Das können wir auch", knurrte er zornig. „Feuerleit... alle Rohre auf!" -21:22 Bordzeit. Die MALTZO-XXI eröffnete ihr letztes Gefecht.
    Rund eine astronomische Einheit vom augenblicklichen Ort des Geschehens entfernt beobachtete der Ortungsoffizier eines plophosischen Vorpostenschiffes merkwürdige Dinge, die sich auf seinem Orterschirm abspielten. Die Geräte registrierten intervallartige Energieausbrüche, die Höchstwerte von mehreren Millionen Megawattstunden erreichten. Aus der Höhe der Energiewerte und der statistischen Reihenfolge der Impulse war leicht abzulesen, daß dort draußen irgendwo ein Gefecht stattfand.
    Der Ortungsoffizier gab Alarm.
    Von der Funkstation waren inzwischen drei kurze Hyperfunksprüche aufgenommen und abgelesen worden. Eine Kreuzerpatrouille des Solaren Imperiums forderte ein vorerst unidentifiziertes Raumschiff auf, zu stoppen und beizudrehen. Der dritte Spruch enthielt die unverhüllte Drohung, die Patrouille werde das Feuer eröffnen, wollte man ihre Aufforderung nicht befolgen.
    Soweit waren die Dinge klar. Sekunden nach dem letzten Funkspruch war das Feuer eröffnet worden. Lediglich eine Ungewißheit plagte den Kommandanten des plophosischen Vorpostenschiffes. Die ersten Energieimpulse waren schwach gewesen, der Höchstwert hatte unter einer Million Megawattstunden gelegen. Terranische Patrouillenkreuzer pflegten derart schwache Waffen nicht einzusetzen. In der Tat waren auch wenige Augenblicke' später weitaus kräftigere Impulse registriert worden, die weitaus eher der Energieentfaltung entsprachen, die man von einem Kriegsschiff des Imperiums erwartete. Das Problem hatte nur eine Lösung: Es waren nicht die Patrouillenkreuzer, sondern der Fremde, der das Feuer eröffnet hatte.
    „Da brennt's einem unter'm Hintern!" bemerkte daraufhin Erik Layette, Kommandant des Vorpostenschiffes und Mitglied der Blauen Garde von Plophos.
    „Wir geben Alarm zum Hauptquartier." Um 21:43 MALTZO- Bordzeit erfuhr das Hauptquartier der plophosischen Heimatflotte von den Vorgängen, die sich an den Grenzen des Systems abspielten, und alarmierte seinerseits alle jenseits der sechsten Planetenbahn stationierten Einheiten.
    Zehn Minuten zuvor hatte der erste schwere Treffer den langgestreckten Leib der MALTZO-XXI erschüttert. Der kontinuierliche Beschuß aus den schweren Waffen der drei Kreuzer hatte das äußere Schirmfeld durchschlagen und zum Zusammenbruch gebracht. Um diese Zeit war das Schiff an den Kreuzern schon
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