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0194 - Die heimliche Invasion

Titel: 0194 - Die heimliche Invasion
Autoren: Unbekannt
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vorbeigerast und entfernte sich von ihnen, die im Vertrauen auf die ungeheure Reichweite ihrer Waffen nur gemächlich folgten, mit unglaublicher Geschwindigkeit.
    Um 21:38 schleuderte der donnernde Krach eines konzentrierten Treffers Guri Tetrona mitsamt den Sicherheitsgurten aus seinem Sessel und schmetterte ihn vornüber gegen eine Schaltwand, an der Guri stöhnend und fluchend entlangrutschte, um sich erst drei Minuten später schwankend wieder zu erheben.
    Die zentrale Energieversorgung war ausgefallen. Das Schiff lebte von den Notaggregaten. Der Antigrav vermochte nicht mehr, die Stoßenergie der Treffer völlig zu neutralisieren. Jedesmal, wenn die schweren Strahlgeschütze der Kreuzer die MALTZO-XXI packten, vollführte das Schiff einen wilden Tanz. Die Detektoren meldeten acht großflächige Lecks in der Außenhülle. Die Zielgeräte waren ausgefallen, was den Feuerleitoffizier jedoch nicht daran hinderte, mit allem, was er noch hatte, wild in den Weltraum hinauszufeuern. Um 21:47 waren fünf von den acht Offizieren im Kommandostand verletzt und bewußtlos. Guri, selbst noch benommen und mit einer riesigen Beule am Schädel, zog den Feuerleitoffizier ab und gab ihm den Auftrag, sich um die Lenkung des Schiffes zu kümmern.
    Von da an schwiegen die Geschütze der MALTZO-XXI.
    Zehn Minuten später schließlich fiel auch von Seiten der Patrouillenkreuzer der letzte Schuß. Die MALTZO-XXI war nur noch ein Wrack, und der Patrouillenkommandant konnte sicher sein, daß, was an kriegswichtigen Gütern sich auch immer an Bord des Walzenschiffes befunden haben mochte, nicht in verwendungsfähigem Zustand in die Hände der Plophoser geraten würde. Das war, worauf es ihm anzukommen hatte. Weder ihm, noch der Regierung des Imperiums lag daran, auch die Besatzung des fremden Schiffes zu liquidieren.
    In der Außenhülle der MATLZO-XXI wütete der Atombrand.
    Sobald der Beschüß endete, zog die Freiwache auf. Unter den vierundfünfzig Leuten befanden sich acht Ärzte. Mit der Sicherheit und Zielstrebigkeit, die langes Training vermittelt, gingen sie an die Arbeit. Die fünf Bewußtlosen waren rasch wiederhergestellt.
    Lediglich Curd Djanikadze, der Funker, hatte sich bei einem Sturz den linken Arm gebrochen und war ruhebedürftig.
    Guri Tetrona war überall, wo das Gewühl am schlimmsten war.
    Wie der Gott der Rache selbst, mit funkelnden Augen, donnernder Stimme und wirbelnden Bartzöpfen trieb er seine Leute an, Männer wie Frauen. Im Laufe einer halben Stunde wurden die Triebwerksschäden soweit repariert, daß die MALTZO-XXI eine Notlandung auf einem Planeten mit nicht allzu hoher Gravitation wenigstens versuchen konnte. Die Ärzte legten die schweren Strahlschutzanzüge an und verließen den gepanzerten Kern des Schiffes, um draußen im Toben des Kernbrands ihre Arbeit fortzusetzen. Eine Viertelstunde später kehrten sie zurück. Unter den Schutzhelmen kamen ihre schwitzenden Gesichter zum Vorschein. Einer von ihnen drängte sich durch die Menge, die Guri umgab, zum Kommandanten durch und schrie ihn an: „Alles präpariert! Sie sehen so aus, als hätten sie zehn Tage in schwerstem Feuer gelegen!"
    Guri grinste ihn an und nickte. Der Arzt drehte sich um und wankte beiseite. Niemand bemerkte, wie übel ihm war.
    Der Ortungsoffizier, der als einziger seinen Posten nie verlassen hatte, beobachtete auf den zwei noch intakten Schirmen mit Sorgfalt die Schiffsbewegungen in der Umgebung der MALTZO- XXI. In weitem Umkreis um Eugaul bewegten sich insgesamt zweihundert Einheiten der plophosischen Heimatflotte, nach unerwünschten Eindringlingen Ausschau haltend. Um 22:00 durchbrach die MALTZO-XXI den Ring der Vorpostenboote. Der Hyperempfänger zeigte an, daß man das Schiff anzurufen versuchte. Der Impulstransformer war jedoch längst ausgefallen.
    Der Spruch war nicht zu entziffern. Die Plophoser unternahmen noch zwei weitere Versuche, dann gaben sie auf. Die Vorpostenboote verließen ihre Standorte und folgten der MALTZO- XXI langsam. Guri Tetrona atmete auf. Die Frage, ob die plophosischen Vorposteneinheiten das schwer angeschlagene Schiff endgültig vernichten würden oder nicht, war eine der schwerwiegendsten Unsicherheiten in seinem Plan gewesen.
    Eine zweite Kette plophosischer Schiffe wurde ungehindert durchstoßen. Außerhalb des gepanzerten Schiffskerns hatte die vom schleichenden Kernbrand der äußeren Schiffshülle ausgehende Strahlung mittlerweile zehntausend Röntgen pro Stunde überschritten. Jedem, der sich
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