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0192 - Die Kriegslist des Akonen

Titel: 0192 - Die Kriegslist des Akonen
Autoren: Unbekannt
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Ableburs Kopf flog herum. Einer seiner Mitarbeiter stand an der Tür. Er blickte verwirrt zu dem Befehlshaber hinüber.
    „Der... Metys..." stieß Ablebur hervor. Doch als er auf die Stelle blickte, wo der Metys in der Luft geschwebt war, sah er - nichts.
    Das Wesen war verschwunden. Ich leide an Halluzinationen, dachte Ablebur entsetzt. Er hätte schwören können, das Wesen gesehen zu haben. Er stand auf und ging in den hinteren Raum. Er durchsuchte alles gründlich, ohne den Metys zu finden. Als er zurückkam, stand der Mann noch immer am Eingang. „Ich habe geträumt", sagte Ablebur. Scheu ging der Mann an seinen Arbeitsplatz. Seine Angst war offensichtlich.
    Ablebur ließ sich wieder vor den Funkgeräten nieder. Er mußte Ruhe haben, um wieder zu sich selbst zu finden. Was war es, das ihn so verwirrte? Ablebur bettete den Kopf in die Sessellehne.
    „Wecken Sie mich, sobald eine Nachricht eintrifft", befahl er.
    Und so schlief er, von unruhigen Träumen gequält, endlich ein.
    Ammoniakschnee wirbelte auf, als Dan Picot neben Oberstleutnant Norne Tschato den flachen Hang hinabschlitterte.
    Die Kristalle glitzerten im Strahl von Tschatos Scheinwerfer. Das eigenartige Zwielicht ließ Tschato wie ein Wesen einer fremden Welt aussehen. „Hallo, Dan!" klang die Stimme des Kommandanten im Helmfunk auf. Picot blieb verblüfft stehen.
    „Woher wußten Sie, daß ich es bin?" wollte er wissen.
    Tschato kicherte leise. „Nehmen Sie mir's nicht übel, Dan: Ihre krummen Beine sind sogar im Schutzanzug unverkennbar."
    „Ich bin Ihnen von der Kaulquappe aus nicht gefolgt, daß Sie meine Beine bewundern, Sir", erklärte Picot beleidigt. „Ich wollte Sie darauf aufmerksam machen, daß das Mädchen die LION Iverlassen hat. Sie geht hier spazieren, als sei es eine Parklandschaft in Terrania."
    „Na und?" fragte Tschato. Picot war jetzt so wütend, daß er keine Antwort gab. Es sah dem Löwen ähnlich, daß er sich erst über ihn lustig machte und dann so tat, als sei ihm das Schicksal Mory Abros völlig gleichgültig.
    Vor zwei Tagen terranischer Zeitrechnung war die LION Iauf dem dritten Planeten der Sonne Simban gelandet. Der Zwielichtgürtel war die ruhigste Gegend dieser Welt. Auf den Ortungsgeräten hatten sie feststellen können, daß die Akonen wieder im Simban-System aufgetaucht waren. Bisher beschränkte sich ihre Suche jedoch auf die Sauerstoffwelten, und Picot hoffte, daß es dabei blieb. Die Enge in der LION Iempfand er allmählich als Belastung. Er war froh gewesen, als Andre Noir, der Mutant, einen Schutzanzug an ihn weitergegeben hatte. Unter diesen Umständen wirkte sogar ein Spaziergang auf einem Methanplaneten wie eine Erholung. „Sie ist bestimmt nicht gegangen, um unsere Trinkwasservorräte aufzufrischen, Sir", ereiferte sich Picot. „Jeder von uns ist froh, wenn er die LION Ieinmal verlassen kann", erinnerte Tschato. „Warum sollte es bei dem Mädchen anders sein?"
    „Sicher ist sie froh", sagte Picot sarkastisch. „Aber sie ist auch ein Mädchen, Sir. Und hier ist es gefährlich, überall gibt es Spalten und Bodenrisse, die mit Ammoniakschnee bedeckt sind. Außerdem kann sie sich an einem scharfkantigen Felsen den Schutzanzug beschädigen. Sie weiß sich in einem solchen Fall nicht zu helfen."
    „Ich glaube, daß jeder, der einen Schutzanzug trägt, hinter ihr nachschleicht, um sie vor einer Gefahr zu schützen", vermutete Tschato voller Ironie. „Sie täuschen sich, Sir", beharrte Picot. „Ich habe sie als einziger aus der LION Iverschwinden sehen. Sie muß sich gedacht haben, was passieren würde, wenn man von ihrem Ausflug erfuhr. Also hat sie sich heimlich zurückgezogen. Es war reiner Zufall, daß ich sie dabei beobachtete."
    „Sind Sie sich darüber im klaren, daß wir die allgemeine Welle eingeschaltet haben? Jeder, der einen Schutzanzug trägt und den Helmfunk laufen hat, kann mithören, was Sie alles von sich geben, Dan. Wahrscheinlich auch Mory Abro." Picot hüllte sich in Schweigen. Verärgert stapfte er neben Tschato über den unebenen Boden. Nach einiger Zeit tauchte eine dritte Gestalt in der grauen Dämmerung auf und gesellte sich zu ihnen. Picot hätte gern gewußt, wer es war, doch erst als Rhodans Stimme ertönte, erfuhr er, daß der Großadministrator an ihrer Seite war. „Schalten Sie Ihren Helmfunk auf Nahkontakt, Oberstleutnant", sagte Rhodan zu Tschato. Picot wußte, daß jetzt nur in einem Umkreis von zehn Metern dieses Gespräch über Helmfunk verfolgt werden konnte.
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