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0192 - Die Kriegslist des Akonen

Titel: 0192 - Die Kriegslist des Akonen
Autoren: Unbekannt
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muß der Schmuck einem Akonen gehört haben, der hier Befehlsgewalt besaß. Warum sollte nicht Ablebur sein Name gewesen sein?" Er sah zu, wie Atlan die Kassette achtlos auf den Boden warf. „Komm", sagte er. „Wir wollen uns um wichtigere Dinge kümmern." Sie gingen hinaus auf die Terrasse, vorbei an dem Brunnen, der zu funktionieren aufgehört hatte. Als sie die Betonpisten erreichten, die zu den Lagerhallen hinüberführten, sah Rhodan, daß sie bereits mit Sand bedeckt waren. Früher oder später würde die Wüste diesen Stützpunkt zurückerobern.
    Vielleicht würden auch die Blues diesen Planeten besetzen, wenn sie merkten, daß die Akonen verschwunden waren. Rhodan blickte zu den Schiffen hinauf. Ein Gefühl der Dankbarkeit überkam ihn.
    Tausende von Männern hatten in den letzten Wochen ihr Leben eingesetzt, um ihn zu retten. Unwillkürlich beschleunigte er seine Gangart. Endlich war die Zeit ständiger Flucht vorüber.
    Er war frei. Oberstleutnant Norne Tschato zog die Kabinentür hinter sich zu und blickte mit nichtssagendem Gesichtsausdruck auf Dan Picot, der ausgestreckt im unteren der beiden Betten lag, die in dieser Kabine aufgestellt waren. „Wie fühlen Sie sich als Passagier, Dan?" erkundigte sich Tschato und legte seine Jacke auf einen Stuhl. „Ausgezeichnet, Sir", murmelte Picot. „Es ist wirklich ein wunderbares Gefühl, einmal vollkommen auszuspannen."
    „Ja, Dan, da haben Sie recht", gab Tschato zurück. Picot richtete sich überrascht auf. Täuschte er sich, oder lag tatsächlich eine Spur von Trauer in Tschatos Tonfall? Warum sollte dieser Löwe ausgerechnet jetzt, da alles vorüber war, Gefühle zeigen? „Kummer, Sir?" erkundigte sich Picot. Tschato kratzte sich im Nacken. Mit hängenden Schultern durchquerte er den kleinen Raum. Vor dem Warmwasserzubereiter machte er halt und zog einen Plastikbecher aus dem Regal. Mit müden Bewegungen bereitete er sich einen Kaffee zu.
    „Manchmal", sagte er, ohne Picot anzusehen, „muß ich an die LION denken." Picot starrte gegen die einfarbige Wand. Er schloß die Augen, und seine Gedanken eilten in die Vergangenheit.
    „Ja, ich auch, Sir", gestand er. Tschato hielt den dampfenden Becher mit beiden Händen, als wollte er sich, daran wärmen.
    Einen Augenblick glaubte; Picot zu sehen, wie dieser Mann wirklich war „Verdammt, Sir", schnaubte er. „Man wird uns eine neue LION geben. Ein Schiff, das das zerstörte in jeder Hinsicht übertreffen wird." Tschato trank in kleinen Schlucken den Becher leer. Dann ging er hinaus. Nach wenigen Minuten kehrte er zurück.
    Sein Haar war noch naß von der Dusche, die er genommen hatte.
    Er entkleidete sich und kletterte in das Bett, über Picot. Eine Weile hörte Picot ihn rumoren, dann wurde es still. Er ist eingeschlafen, dachte Picot. Doch dann klang Tschatos Stimme noch einmal auf.
    „Nein, Dan, es wird keine zweite LION mehr geben. Kein noch so wunderbares Schiff kann sie ersetzen. Die LION war einmalig."
    Picot kam sich plötzlich vor wie ein Mann, der etwas Kostbares verloren hatte. Vielleicht hatte Tschato recht, und es. gab tatsächlich kein zweites Schiff wie die LION. Doch dann kam ihm ein anderer Gedanke, und die unzähligen feinen Falten seines so alt aussehenden Gesichtes verzogen sich zu einem Lächeln.
    „Doch, Sir", murmelte er. „Es gibt eine neue LION. Sie werden es spüren, wenn wir an Bord eines neuen Schiffes gehen. Denn Sie und ich, Sir, wir sind die LION."
     
    ENDE
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