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0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

Titel: 0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim
Autoren: Sing-Sing ist kein Erholungsheim
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Kastenwagen.«
    »Na, großartig!« schnaufte Valley. »Es klappt ja alles wie am Schnürchen.«
    ***
    Wir hatten uns geirrt, als wir glaubten, noch an ein warmes Mittagessen zu kommen. Denn kaum hatten wir Backy im Keller in den Zellentrakt eingeliefert, da meldete uns auch schon ein Kollege, daß der Chef uns im ganzen Haus habe ausrufen lassen.
    »Okay«, sagte Phil. »Wir gehen gleich zu ihm und sehen, was los ist.«
    Drei Minuten später standen wir oben im Office vor Mr. High, unserem Distriktschef. »Hallo, Chef«, sagten wir und setzten uns in die angebotenen Sessel. »Was gibt’s Neues?« fügte ich hinzu.
    »Zunächst möchte ich euch gratulieren. Ich hörte schon, daß ihr Backy einkassiert habt. Da werden sich die Kollegen in Detroit bestimmt freuen. Übrigens muß ich euch gleich wieder rausschicken. Von der Federal Reserve Bank in der Liberty Street geht ein Goldtransport nach Washington. Es sollen zwei FBI-Wagen als Begleitschutz mitfahren, obgleich die Transportgesellschaft auch acht schwerbewaffnete Männer außer den beiden Fahrern mitschickt.«
    »Na schön«, sagte Phil. »Gondeln wir der Abwechslung halber mal runter nach Washington.«
    »Die Sache ist ernster, als Sie vielleicht glauben, Phil«, erwiderte er. »Das transportierte Geld stellt einen Wert von 12 476 000 Dollar dar.«
    »Viel zuviel, als daß sich Gangster darauf werfen würden«, wandte ich ein. »Jeder kann sich ausrechnen, daß bei einem solchen Transport die Schutzmaßnahmen entsprechend sind.«
    »Ja, das meine ich eigentlich auch«, entgegnete der Chef. »Aber es bleibt trotzdem eine ungeheure Verantwortung. Ich habe Bloyd und Martinez eingeteilt. Vielleicht wäre es ratsam, wenn Sie vorausfahren, Jerry und Phil, und Bloyd mit Martinez hinterher.«
    »In Ordnung, Chef«, sagte ich. »Wann soll die Reise losgehen?«
    »Es könnte nicht schaden, wenn Sie sofort abfahren würden. Die Begleitmannschaft der Transportgesellschaft ist schon in der Bank, um das Einpacken der Barren zu überwachen. Vielleicht sollten Sie sich die Leute mal ansehen. Bis Washington ist es eine weite Reise.«
    »Vor allem, wenn man mit der langsameren Geschwindigkeit eines schweren Lastwagens zu rechnen hat. Irgendwelche besonderen Verhaltensmaßregeln?«
    »Nur die Route ist vorgeschrieben. Hier, ich habe sie in diese Karte eingezeichnet. Der Chef der Transportgesellschaft hat sie ausgewählt. Sie ist so gehalten, daß niemals mehr als zehn Meilen freie Strecke sind. Wenn also irgendwo etwas passiert, könnt ihr sicher sein, daß höchstens fünf Meilen weiter das nächste Telefon zu finden ist.«
    Wir verabschiedeten uns vom Chef, fuhren zur Waffenkammer hoch und besorgten uns zwei Maschinenpistolen mit Reservemagazinen. Bei solchen Transporten ist das üblich, und wir dachten nicht im Traum daran, wie bitter nötig wir die Maschinenpistolen brauchen würden.
    Als wir vor dem Bankgebäude anhielten, deutete ich mit dem Daumen hinüber auf die andere Seite: »Erinnerst du dich, Phil? Vor einer knappen halben Stunde waren wir auch schon hier und haben Backy da drüben rausgeholt.« Ich zeigte auf das Gebäude, das genau gegenüber lag.
    Phil nickte und meinte: »Manchmal kommt man wochenlang nicht herunter in diese Gegend,, und dann passiert es an einem Tag gleich zweimal. Na, wir wollen uns mal die Burschen ansehen, die dazu auserkoren wurden, zwölf Millionen Dollar in Gold zu behüten.«
    Wir betraten die Halle. An der linken Ecke der langen Schalterreihe war die Anmeldung.
    »Wir möchten den Chef sprechen«, sagte Phil und ließ seinen Dienstausweis sehen. »FBI. Bitte, melden Sie uns an!«
    »Sofort, Gentlemen! Wenn Sie einen Augenblick dort Platz nehmen wollen?«
    Ich hatte gerade die Beine bequem übereinandergeschlagen, da kam von hinten ein sehr imponierender Mann Mitte der 50 auf uns zu.
    »Bitte, meine Herren!« sagte er und zeigte in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Kaum waren wir in einer Art Vorzimmer, da fragte uns der Bankmensch auch schon aufgeregt: »Ist etwas passiert? Haben Sie Nachrichten erhalten, daß ein Überfall auf den Transport geplant ist?«
    »Aber nein«, winkte Phil ab. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Nun, ich dachte: FBI.«
    »Wir werden nur mit zwei Wagen zusätzlichen Begleitschutz fahren«, sagte ich. »Und vorher wollen wir uns schnell noch die Leute ansehen, mit denen wir es unterwegs zu tun haben.«
    Er atmete auf. »Gott sei Dank! Ich dachte schon - nun, das ist ja zum Glück nur eine unbegründete Angst
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