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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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Zeigefinger den Nasenrücken. Er ließ die Frau nicht aus den Augen. Plötzlich stand er auf, kam auf Ellis Madleen zu und sagte leise und schnell: »In Ordnung, Ellis. Sei heute Nachmittag um fünf Uhr vor dem linken Seiteneingang der Metropolitan-Oper. Ein Mann wird dir einen Koffer übergeben. Darin befindet sich die Maschinenpistole. Bestelle deinem Freund: Ich erwarte, dass er Harry innerhalb der nächsten drei Nächte erledigt. Ich werde dafür sorgen, dass meine Leute und ich von acht Uhr abends bis morgens um fünf Uhr einwandfreie Alibis haben.«
    »In Ordnung«, antwortete die Frau, »aber warum so umständlich. Gib mir die MP jetzt!«
    Bradford lächelte. »Mein liebes Kind, ich habe nie Waffen im Haus. Die Maschinenpistole muss ich erst besorgen. Außerdem ist es mir lieber, du erhältst sie von einem Unbekannten. Dann gerätst du nicht in die Versuchung, vor einem Gericht zu beschwören, ich hätte dir das Schießeisen gegeben.«
    Die Frau verzog verächtlich den Mund.
    »Keine Sorge, Charles. Babyface und ich werden vor keinem Gericht stehen. Wir werden durchkommen.«
    »Bewahre dir deinen Optimismus, Ellis.«
    »Wir werden vor keinem Gericht stehen«, wiederholte sie. »Baby lässt sich nicht noch einmal fassen, und wenn sie ihn stellen sollten, dann werden wir beide…« Sie brach ab, wechselte den Tonfall und erklärte knapp: »Ich bin um fünf an der Metropolitan-Oper.«
    »Viel Erfolg, Ellis«, wünschte Bradford und begleitete sie zur Tür.
    Als die Frau die Wohnung verlassen hatte, wandte er sich an den Mann mit der Boxernase.
    »Buck, erledige die Sache mit der MP, aber schicke Sawly zum Treffpunkt. Den kennt sie nicht.« Er lachte und schlug dem Plattnasigen auf die Schulter.
    »Das wird ein elegantes Geschäft. Wir schaffen uns Maruzzo vom Hals, und es kostet uns nicht mehr als eine Kugelspritze. Außerdem besorgen wir der Polizei einen Mörder, den sie schon lange sucht.«
    ***
    Auch G-men sitzen ganz gern zu Hause, legen die Beine auf den Tisch, schmökern in einem Buch und nippen an einem Glas Whisky. Glauben Sie nur nicht, ich wäre eine Ausnahme, und so fühlte ich mich an diesem Abend sehr wohl in meiner Haut.
    Das Telefon schrillte mir in die Ohren.
    »Cotton«, meldete ich mich.
    Eine Frauenstimme flüsterte: »Ich bin Ellis Madleen. Babyface Nelson befindet sich in meiner Wohnung. Bitte, kommen Sie! Befreien Sie mich!«
    »Von wo telefonieren Sie?«
    »Aus der Wohnung. Er schläft, aber er kann jeden Augenblick aufwachen. W. 98th Street 496. Siebte Etage links!«
    »Verlassen Sie sofort die Wohnung.«
    »Ich kann nicht. Er hat den Schlüssel. Kommen Sie doch!«
    »Warum rufen Sie mich an? Warum nicht das FBI oder das Polizeirevier?«
    »Ich dachte… Er sprach immer von Ihnen. Ich… lege auf. Er kann aufwachen. Ich habe Angst. Kommen Sie!«
    Es knackte. Die Leitung war tot.
    Mein erster Gedanke: Verdammter, billiger Trick. Mit der gleichen Tour hat sein Vetter Dillinger Nr. 2 die Cops aus dem Stützpunkt in Cornwall gelockt, aber er hat es wenigstens geschickter angefangen.
    Dann kamen mir einige Zweifel. Dillinger Nr. 2 hatte auch seine Freundin gewaltsam in ihrer Wohnung festgehalten. Eigentlich war es selbstverständlich, dass Babyface die Methoden seines Vetters nachahmte.
    Ich drückte die Gabel nieder, ließ sie wieder hochschnellen und wählte die FBI-Zentrale.
    »Schickt bitte drei Leute zur W. 98th Street 496. Sie sollen dort auf mich warten.«
    Einen Augenblick lang überlegte ich, ob ich Phil informieren sollte, aber es schien mir sinnlos, ihn wegen einer Sache, die vermutlich faul war, aus seiner Wohnung zu lotsen.
    Ich zog die Jacke an und löschte das Licht. Vorsichtig zog ich die Gardine vom Fenster und spähte hinunter.
    Ich wohne in einer ruhigen Gegend. So um zehn Uhr ist die Straße gewöhnlich ausgestorben. Wie überall in New York säumen die Wagen der Bewohner die Fahrbahnränder, aber meinem Haus gegenüber liegt eine kleine Grünanlage, in der tagsüber die Kinder spielen. Für das Straßenstück an der Grünanlage besteht Parkverbot, und hier stehen nie Wagen.
    Es war nichts von Bedeutung zu sehen. Ich tastete noch einmal nach der Smith & Wesson und verließ die Wohnung.
    Okay, ich hätte mir sogar eine ganze Garde von Cops bestellen können, aber wenn ein Mann sich weiterhin morgens beim Rasieren mit Wohlwollen im Spiegel ansehen will, dann darf er nicht wegen eines möglichen Tricks zögern, seine Wohnung zu verlassen. Mehr, als vorsichtig zu sein, ist ihm
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