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019 - Woelfe in der Stadt

019 - Woelfe in der Stadt

Titel: 019 - Woelfe in der Stadt
Autoren: Neal Davenport
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Nachspiel haben, Greg!« schrie Martin. »Das lasse ich mir nicht bieten!«
    »Tut mir leid, Virgil, mehr kann ich für dich nicht tun. Wir werden dein Telefon abhören. Vielleicht kommen wir so auf die Spur des Anrufers.«
    Virgil Martin knallte wütend den Hörer auf die Gabel. Er dachte nicht im Traum daran, die verlangten hunderttausend Dollar zu zahlen.
    Kurz vor neun Uhr trafen die beiden Polizeibeamten ein, die der Polizeipräsident zu Virgil Martin gesandt hatte. Sie sahen ziemlich missmutig drein.
    Um neun Uhr läutete das Telefon. Virgil Martin ließ es dreimal läuten, ehe er abhob.
    »Haben Sie die hunderttausend Dollar bereit?« fragte eine Frauenstimme.
    »Wer sind Sie?« fragte Virgil.
    »Das tut nichts zur Sache. Sie haben unseren Brief bekommen, nicht wahr?«
    »Welchen Brief?« fragte Martin unschuldig.
    »Wir wissen ganz genau, dass Sie den Brief erhalten haben. Sind Sie bereit, zu zahlen?«
    »Ich denke nicht daran!« brüllte Martin.
    »Ist das Ihr letztes Wort?«
    »Ja, das ist es!« schrie er und lief rot an. »Ich zahle nicht, und ich habe auch keine Angst. Ich …«
    »Sie haben noch fünf Stunden zu leben«, sagte die Frauenstimme. »Nützen Sie die Zeit gut!«
    Virgil Martin sah den Hörer an, dann die beiden Beamten. Schließlich lachte er gezwungen.
    »Das ist sicher eine leere Drohung gewesen«, meinte er. »Unsinn!«
    Doch die beiden Polizisten waren sich da nicht so sicher.
     

     

Irgendwann war Tony Gordon eingeschlafen. Er wurde wieder wach, als die Tür sich öffnete und die zwei hünenhaften Männer eintraten. Das grelle Licht tat ihm in den Augen weh.
    Bevor er noch ganz munter war, wurde er vom Bett heruntergerissen. Einer der Männer legte ihm Handschellen an und fesselte Tonys Arme auf dem Rücken.
    Verschlafen taumelte Tony den Gang entlang. Sie stiegen in einen Aufzug, und er versuchte zu erkennen, welches Stockwerk der Mann drückte, doch der andere verstellte ihm die Sicht. Sie fuhren nur wenige Sekunden.
    »Wo bringt ihr mich hin?« fragte Tony, doch wie üblich bekam er keine Antwort.
    Es roch immer mehr nach Desinfektionsmitteln, je weiter sie den Gang hinuntergingen. Rechts und links lagen Türen. Der Boden war mit einem dicken Spannteppich bedeckt. An den Wänden hingen alte Drucke, die hauptsächlich Hexenverbrennungen darstellten.
    Vor einer Tür blieben sie stehen. Sie wurde geöffnet, und der Bucklige grinste Tony an.
    »Kommen Sie ’rein!« sagte er und trat einen Schritt zurück. »Nehmt ihm die Handschellen ab!«
    Die Männer gehorchten sofort. Tony streckte sich und sah sich im Raum um. Es war ein Badezimmer.
    »Sie können sich jetzt waschen und rasieren«, sagte Mac. »Dann bekommen Sie ein Frühstück.«
    Tony rasierte sich und legte sich in die Badewanne. Er stellte einige erfolglose Fragen an Mac. Die beiden Riesen lehnten an der Wand und starrten unbeteiligt vor sich hin.
    Mac hatte frische Unterwäsche hingelegt, eine weite, weiße Hose und eine blusenartige Jacke, wie sie Judokämpfer trugen. Auf der linken Brustseite der Jacke war ein grüner Drachen aufgestickt.
    Als Tony mit seiner Säuberungsaktion fertig war, gingen sie ins Nebenzimmer. Auf einem kleinen Tischchen stand ein üppiges Frühstück. Tony merkte erst jetzt, was für einen großen Hunger er hatte.
    Nach dem Essen öffnete sich die Tür, und Elaine trat ein.
    »Guten Morgen«, sagte sie.
    Tony sah sie überrascht an. Sie trug ein dunkelgrünes Kleid, das bis zum Boden reichte und ihre Schultern nackt ließ.
    Elaine setzte sich ihm gegenüber.
    »Wo ist Karin?« fragte er.
    »Sie werden sie bald sehen.«
    Tony blickte sie böse an und beugte sich vor. »Welche Rolle spielen Sie in diesem Spiel?«
    »Auch das werden Sie bald erfahren?«, sagte Elaine. »Er wird es Ihnen sagen.«
    »Und wann werde ich endlich diesen geheimnisvollen Unbekannten kennen lernen?«
    »Ich bringe Sie zu ihm.«
    Tony griff nach der Zigarettenpackung, die auf dem Tisch lag, und zündete sich eine Zigarette an. Er blies den Rauch in Richtung Elaine.
    »Dann gehen wir«, sagte Tony grimmig und stand auf.
    »Wir haben noch Zeit«, sagte Elaine. »Bleiben Sie sitzen!«
    Er setzte sich wieder. »Was haben Sie mit Karin gemacht?«
    Elaine schüttelte den Kopf. »Nichts. Sie schläft.«
    »Aber der Unbekannte sagte doch, er wolle Karin in einen Werwolf verwandeln?«
    »Sie werden Zeuge der Verwandlung werden«, sagte Elaine.
    »Sie sind auch ein Werwolf?«
    »Ja, ich bin ein Werwolf.«
    »Können Sie sich jederzeit
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