Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0189 - Die Expedition der Mausbiber

Titel: 0189 - Die Expedition der Mausbiber
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ihr Anblick wirkte auf Gecko und seine beiden Freunde so erschrekkend, daß sie keiner Bewegung fähig waren. Sie konnten sich nicht einmal zur Flucht aufraffen, sondern blieben wie gebannt dort stehen, wo sie gerade standen. Sie starrten die Eintretenden an. Die Fremden stammten zweifellos von hochentwickelten Insekten ab und waren fast zwei Meter hoch. Ihre Panzerhaut schimmerte metallisch und wirkte sehr widerstandsfähig. Auf dem Kopf vibrierten zwei feine Antennen, deren Enden verdickt waren. Darunter saßen zwei breite, scharfe Zangen. Die Augen glitzerten kalt und starr und drohend. Die Körper waren fast zierlich gebaut, und die Taille war so schlank, daß man sie mit einem schnellen Schnitt hätte durchschneiden können. Vielleicht war sie die einzige wirklich empfindliche Stelle des ganzen Körpers. Vier Arme mit fünffingrigen Händen verrieten Geschicklichkeit, die beiden Beine Kraft und Schnelligkeit. Die Fremden waren über die Eindringlinge genauso überrascht. Mit einer ruckartigen Bewegung blieben sie stehen und starrten die drei Mausbiber an. Sie machten in dieser Sekunde ihren ersten Fehler; sie unterschätzten ihren Gegner, der um die Hälfte kleiner war als sie. Den zweiten Fehler begingen sie, als sie zu denken begannen. Ihre Antennen bewegten sich unauffällig. Gleichzeitig schickten sie Gedankenimpulse aus. Die Insekten unterhielten sich. Sie waren Telepathen. Ihre Impulse waren jetzt so stark, daß auch Gecko und Wullewull sie verstanden. Wir fangen sie lebendig. Sie sind ungefährlich. Los - worauf warten wir? Gecko, der bei den Insekten keine Waffe entdecken konnte, faßte neuen Mut, als er begriff, daß ihnen keine unmittelbare Lebensgefahr drohte.
    Er wich einen Schritt zurück und zog Ooch und Wullewull mit sich. Im Notfall blieb immer noch die Teleportation, aber er wollte die Flucht so lange wie möglich hinausziehen. Die Gelegenheit war zu günstig, dem Feind eine Schlappe beizubringen und die eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
    Aber auch die Insekten zögerten nicht, die Eindringlinge dingfest zu machen. Sie sahen auf den ersten Blick, daß sie es mit unbewaffneten Gegnern zu tun hatten. Wie sie in das Schiff gekommen waren, war ihnen allerdings ein Rätsel. Das war einer der Gründe, warum sie diese kleinen, merkwürdigen Pelztiere gefangennehmen wollten. Sie mußten intelligent sein, denn sie waren mit einem Raumschiff gekommen. Vorausgesetzt, sie gehörten zu dem notgelandeten Schiff, das gerade jetzt in diesem Augenblick von dem Stoßtrupp angegriffen wurde.
    „Sie halten uns für harmlos", sagte Gecko schnell. „Lassen wir sie vorerst bei dem Glauben. Wahrscheinlich werden sie telepathisch erfassen, was ich zu euch sage, aber es ist nicht gewiß. Wehrt euch nicht. Ich werde zur TRAMP teleportieren und Zbron warnen." Wullewull ließ Geckos Hand nicht los. „Du willst verschwinden und uns im Stich lassen?"
    „Ich bin in wenigen Minuten wieder zurück. Keine Sorge.. ."
    „Und inzwischen fressen uns diese Superbienen auf, was? Nein, ich will nicht.. ." Sie waren weiter zurtickgewichen und standen nun zwischen einigen Maschinen eingeklemmt. Es gab keinen Ausweg mehr. Die beiden Insekten nahmen eine drohende Haltung ein, aber noch immer waren keine Waffen zu bemerken.
    Ooch ließ Geckos Hand los und trat auf sie zu. Er sprach sie direkt an, als er sagte: „Könnt ihr mich verstehen? Nickt mit den Köpfen, wenn es so ist." Die Insekten rührten sich nicht. Ooch sagte: „Die haben eine andere Wellenlänge beim Empfang. Sie verstehen uns nicht, Gecko. Los, hole einen Strahler in der TRAMP. Wir halten sie solange auf. Aber sei in zehn Sekunden zurück, sonst kann ich für nichts garantieren." Die beiden Insekten zogen sich zurück. Sie empfanden keine Furcht vor den Mausbibern, aber sie wollten sich auch nicht auf Experimente einlassen. Geckos Teleportersprung war geglückt. In der Zentrale materialisierte er, mitten zwischen den geschäftigen Unithern, die schon längst den Stoßtrupp der Insekten bemerkt hatten und ihre Vorkehrungen trafen. Unter der Decke schwebten einige der Träumer, die wegen ihrer Materielosigkeit nicht aktiv in das Geschehen eingreifen konnten. „Da bist du ja !" rief Zbron und vergaß in der Aufregung alle Dienstränge und Vorschriften. „Wo sind die anderen?" Gecko sah zuerst auf die Bildschirme.
    Die breite Front der Insekten war im Anmarsch. Sie verzichteten auf jede Deckung und marschierten wie auf dem Kasernenhof über den Strand.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher