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0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester
Autoren: Jason Dark
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nicht täuschen. Er wußte genau, daß die Männer, wenn sie auch so harmlos taten, es faustdick hinter den Ohren hatten.
    Plötzlich spürte er die Gefahr. Ströme und Wellen schienen durch den Raum zu gleiten, trafen und warnten ihn, nicht mehr weiterzureden.
    Er befand sich in einer Zwickmühle. Einerseits wollte er endlich das Geheimnis der beiden Detektive erfahren, andererseits fürchtete er sie.
    Was sollte er tun?
    Rokan trat an einen Einbauschrank, öffnete ein Fach, griff hinein und holte ein Jackett hervor. Es hing noch auf einem Bügel. Lächelnd präsentierte er das Kleidungsstück dem Reporter.
    »Schauen Sie genau hin, Thomas«, sagte er.
    Der Journalist sah es sich an. Und seine Augen wurden groß Dann schluckte er.
    »Was stellen Sie fest?« erkundigte sich Rokan.
    »Das Jackett hat Löcher.«
    »Genau, und diese Löcher stammen von Kugeln, die unsere Gegner auf uns abgefeuert haben, als ich dieses Kleidungsstück trug. Was folgern Sie daraus?«
    »Daß Sie mir hier einen Bären aufbinden.«
    Da lachte Rokan. »Nein, mein lieber Thomas. Wir binden Ihnen keinen Bären auf.«
    »Wir sind nämlich kugelfest«, vollendete Ghani und lachte.
    Rokan ließ das Jackett fallen, ging zur Tür und baute sich davor, auf.
    »Das ist unser Geheimnis«, erklärte Ghani. »Na, was sagen Sie dazu, Thomas?«
    Der Reporter sprang aus seinem Sessel hoch. Er schaute in die Runde. Die Detektive lächelten spöttisch, davon allerdings ließ er sich nicht täuschen. Er wußte, daß es jetzt ernst geworden war, und das sah er auch anhand der Waffe, die Rokan in der Hand hielt und deren Mündung auf Mill wies.
    »Lebend kommen Sie hier nicht mehr raus!« stellte er mit nahezu gelangweilter Stimme fest.
    Mill zuckte zusammen. Er sah die Waffe, und er sah das Gesicht, das sich plötzlich veränderte. Die Haut nahm einen anderen Farbton an.
    Sonnenbräune verschwand, dafür schimmerte es in den Poren grünlichblau.
    Der Reporter erlebte die Verwandlung der beiden Detektive zu Totenpriestern.
    Er mußte mit ansehen, wie die Gesichter breiter wurden, glatter, die Augen noch starrer, und selbst das Haar wurde von der grünblauen Farbe überdeckt.
    Wie Kugelköpfe sahen die Schädel der Männer aus, und ihr Grinsen wirkte teuflisch.
    Ghani hatte jetzt ebenfalls eine Waffe gezogen. Er löste sich von seinem Platz und schritt um den Schreibtisch herum. Als er in die Nähe des Fensters gelangte, traf ein Sonnenstrahl sein Gesicht und ließ es metallen schimmern.
    Thomas B Mill war wie vor den Kopf geschlagen. Er begriff überhaupt nichts mehr. »Wer…wer seid ihr?« fragte er.
    »Keine Menschen«, flüsterte Ghani und blieb so stehen, daß er und sein Partner den Reporter in der Mitte hatten.
    »Keine Menschen?«
    »Nein, aber wir sind älter als die bekannteste Kultur der Erde. Kennst du Atlantis?«
    »Ja..«
    »Dort haben wir gelebt und dem Götzen Izzi gedient. Wir waren seine Totenpriester und bewachten das magische Pendel, das uns eine Verbindung mit den Erdgeistern schuf, die überall auf der Welt leben und von uns aktiviert werden.«
    »Ihr seid verrückt?«
    »Ist was wirklich deine Meinung?« fragte Ghani.
    »Ja.«
    Da nickte der Totenpriester. Es war das Zeichen für Rokan, und der drückte ab.
    Das Penthouse war sehr gut isoliert. Niemand würde den Schuß hören. Das Letzte, was Thomas B. Mill in seinem Leben wahrnahm, was das fahle Mündungsfeuer, in das er genau hineinschaute und ihn blendete. Der Einschlag des großkalibrigen Geschosses hieb ihn von den Beinen. Er fiel gegen den großen Schreibtisch und kippte nach hinten, wo er in einer Schrägstellung liegenblieb.
    Ghani lächelte kalt, als er auf den Toten zuging, dessen Beine packte und den Unterkörper hoch hievte, wobei er den Mann drehte und ihn auf den Schreibtisch legte.
    »Willst du ihn liegenlassen?« fragte Rokan, während er langsam näherkam.
    »Warum nicht? Wahrscheinlich werden wir hierher kaum noch zurückkommen. Denk an die Nacht.«
    »Sicher.«
    Die Totenpriester steckten ihre Revolver wieder zurück. Es wurde Zeit für die Pressekonferenz. Als sie an der Wohnungstür standen, sahen sie aus wie immer.
    Der eine schwarz, der andere blondhaarig. Zwei keep-smiling-Typen, die Saubermacher in der Stadt der Engel…
    ***
    Kara und Myxin hatten einen Unterschlupf gefunden. Er lag nicht weit vom Wasser entfernt, wo ein Stück Land wie eine abgeschnittene Zunge in den Pazifik stieß und bei Sturm und westlichen Winden vom Wasser überspült wurde. Allerdings
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