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0183 - Der Mann, der das Grauen erbte

0183 - Der Mann, der das Grauen erbte

Titel: 0183 - Der Mann, der das Grauen erbte
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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gedauert, bis ich mich wieder soweit erholt hatte, um meine Arbeit fortsetzen zu können. Und ich lasse mir mein Lebenswerk nicht von ihnen kaputtmachen. Weder von Ihnen noch von irgend einem anderen Menschen auf der Welt.«
    Ein dumpfer Schlag unterbrach seine Worte. Celhams Kopf fuhr herum. Seine Augen weiteten sich entsetzt. Unter dem Durchgang zum Kellerraum war eine gräßliche Kreatur aufgetaucht. Selbst in der schwachen Beleuchtung hier unten war der Anblick so schrecklich, daß Celham und Nicole entsetzt aufschrien.
    Das Wesen ähnelte entfernt einem Menschen. Es war groß, unglaublich massig gebaut und verfügte über zwei lange, biegsame Arme, die einen sehr kräftigen Eindruck machten. Seine Haut schien mit schimmerndem, klebrigen Schleim überzogen zu sein, und Zamorra hatte den Eindruck, als ob das Wesen aus einer gallertartigen, zähen Substanz bestünde. Sein Körper, jeder Qudratzentimeter seiner Haut, schien in einer beständigen, fließenden Bewegung zu sein, als hätte die Erscheinung Mühe, seinen Körper in dieser unbequemen Erscheinungsform zu halten.
    Celham schrie auf, ließ das Buch fallen und schoß.
    Das Wesen taumelte unter der Wucht der Kugel zurück, aber der Angriff schien es nicht sonderlich zu beeindrucken. Im Gegenteil. Es setzte sich in Bewegung und kam mit langsamen, wiegenden Bewegungen auf Celham und Zamorra zu.
    Celham schoß noch einmal, aber die erhoffte Wirkung blieb abermals aus.
    Eine der langen, biegsamen Arme der Bestie schoß plötzlich vor und traf Celhams Hand. Der Mann schrie entsetzt auf, die Pistole flog in hohem Bogen davon und landete irgendwo klappernd im Dunkel.
    »Celham! Zur Seite!«
    Zamorra sprang mit einem Satz an Celham vorbei und stürzte sich dem Ungeheuer entgegen, das Amulett wie eine Waffe in der vorgestreckten Faust.
    Und dann geschah das Unglaubliche!
    Das Amulett… versagte!
    Zamorra verlor kostbare Sekundenbruchteile, in denen der Shoggote näher und näher kam, bis er begriff, daß ihm sein Zauberamulett diesmal nicht helfen würde. Das Schmuckstück war eine Waffe, mit der man auf rein geistiger Ebene kämpfen konnte. Aber der Shoggote besaß keinen Verstand. Er war nichts als eine mehr oder weniger lose Zusammenballung einzelner Zellen, ein Ding, das Befehle ausführte, im Grunde nichts als eine perfekte Maschine.
    Genausogut hätte er versuchen können, mit Hilfe des Amuletts einen Panzerwagen aufzuhalten.
    Nicoles entsetzter Schrei rettete ihm das Leben. Zamorra sah eine Bewegung aus den Augenwinkeln und duckte sich instinktiv ab. Einer der langen, unglaublich muskulösen Arme des Shoggoten fuhr zischend durch die Luft und riß winzige Steinsplitter aus der Wand.
    Zamorra taumelte zurück. Der Gang, der sie hier herunter gebracht hatte, lag keine drei Meter neben ihm. Aber das Ungeheuer würde ihnen keine Chance lassen, ihn zu erreichen.
    Celham schoß noch einmal, aber die Kugel schien das Ungeheuer allerhöchstens noch anzustacheln. Zamorra tauchte unter den peitschenden Armen hindurch und schlug mit aller Kraft zu. Aber auch dieser Angriff schien das Ding nicht im mindesten zu beeinflussen. Zamorra hatte das Gefühl, gegen eine Wand aus zähem, nachgiebigem Gummi geschlagen zu haben. Er sprang zur Seite, rollte sich ab und brachte sich mit einem verzweifelten Satz aus der Reichweite des Monstrums.
    Celham ließ plötzlich das Buch fallen und näherte sich dem Shoggoten, einen kleinen, undefinierbaren Gegenstand in der Hand.
    Der Shoggote hob die Arme zu einem letzten, vernichtenden Schlag, aber er kam nie dazu, die Bewegung auszuführen. Es war, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer geprallt. Er stieß ein helles, zorniges Fauchen aus und wich Schritt für Schritt vor Celham zurück. Das Ding in Celhams Hand schien ihm unerträgliche Furcht einzujagen.
    Zamorra rappelte sich mühsam hoch und trat neben Celham. Er sah jetzt, was der Wissenschaftler in der Hand hielt: Einen kleinen, fünfzackigen Stern aus einem grauen, porösen Material.
    »Was ist das?« fragte er.
    »Ein Stemstein«, antwortete Celham, ohne den Blick von der Bestie zu nehmen. »Die einzige Waffe, mit denen man sie in Schach halten kann.«
    Zamorra nickte. Er hatte von diesen Steinen gehört; kleine kostbare Stücke, von denen es höchstens ein Dutzend auf der ganzen Welt gab. Sie gehörten zu dem Wenigen, das aus der Zeit der Großen Alten übriggeblieben war.
    Das Ungeheuer sprang plötzlich zurück und drang mit wirbelnden Armen auf Bill ein.
    »Hier!« Celham
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