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0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars
Autoren: Blutige Dollars
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weg, und erben kannst du doch nichts mehr von ihr, also spuck aus.«
    »Wenn du denkst«, sagte sie zweifelnd. Wahrscheinlich war sie sich bis jetzt noch nicht darüber schlüssig geworden, ob ihre Mieterin nicht doch wieder auftauchen würde. »Gauben Sie mir, Mister, ich kann Ihnen Eddy wirklich nicht genau beschreiben. Er hat ein Alltagsgesicht, ein Mann, wie sie zu tausenden herumlaufen. Mit den übrigen…« Sie deckte die Hand über den Mund und schwieg.
    »Was war mit den übrigen? Ihr Mann behauptete doch, sie habe nur einen Freund gehabt.«
    »Das stimmt auch. Die anderen kamen, blieben zehn Minuten und gingen wieder weg.«
    »Was waren das für andere?«
    »Das weiß ich nicht. Es waren ein paar Männer und verschiedene Frauen. Ich ließ jeden zu ihr, der den Herzjungen vorzeigte.«
    »Eine Spielkarte also?«
    »Ja, sie hatte mir gesagt, wenn jemand nach ihr fragte und mir den Herzjungen vorlegte, so dürfte ich ihn ohne weiteres hinauflassen. Bei anderen musste ich zuerst telefonieren.«
    Obwohl ich wusste, dass es zwecklos war, fragte ich die Frau, ob sie eine dieser Personen gekannt hätte. Das war natürlich nicht der Fall, und ich glaubte es ihr. Die Idee, Alice Maleau habe so eine Art Großverteilungssteile der falschen Scheine verwaltet, wurde immer mehr zur Gewissheit.
    Ich hatte eine Heidenwut auf mich selbst. Wäre ich nicht so leichtsinnig gewesen, ich hätte sie und ihren Freund und Helfer festnehmen können. Dann wären wir jetzt schon ein ganzes Ende weiter. Nun waren die beiden verschwunden, und so leicht würden sie sich nicht mehr fassen lassen. Ich kannte die Praktiken in diesem Gewerbe.
    Wenn ein Verteiler erkannt worden war, so wurde er für mehrere Monate aus dem Verkehr gezogen und gewöhnlich nach einer anderen Stadt geschickt. Ich fürchtete, wir würden die beiden nie Wiedersehen.
    Ich fuhr also zurück ins Office und wartete auf Phil. Er kam früher, als ich erwartet hatte.
    Hier Phils Bericht:
    Ich ging die Fifth Avenue von Houston Street über Washington Square hinauf und hoffte auf das, was jeder Detective und auch jeder G-man verzweifelt nötig hat, nämlich Glück. Eine Liste der Geschäfte, in denen in den letzten Wochen mit falschen Scheinen bezahlt worden war, trug ich in der Tasche und versuchte, in jedem eine Beschreibung oder gar den Namen des betreffenden Kunden oder der Kundin zu erhalten.
    Entgegen meiner Hoffnung schien die Glücksgöttin an diesem Nachmittag nichts von mir wissen zu wollen. Eine der letzen Adressen war die des Parfümerie- und Kosmetiksalons von Hilda Hutchinson. Es ist dies ein außerordentlich vornehmer Laden, dessen Kundschaft sich aus den Damen der oberen fünfhundert zusammensetzt. Miss Hutchinson bat mich in ihr Privatbüro. Sie ist bestimmt fünfzig Jahre alt, aber sieht aus wie dreißig. Das kommt davon, wenn man die ganze Kosmetik umsonst hat.
    In den letzten vierzehn Tagen hatte sie zwei falsche Fünfzig-Dollar-Scheine in der Kasse gehabt. Zufällig erinnerte sich die Kassiererin an die Dame, die den letzten in Zahlung gegeben hatte. Sie beschrieb sie als eine ältere, gut aussehende und elegante Frau in Trauerkleidung. Den Namen wusste sie allerdings nicht. Miss Hutchinson behauptete, die Kundin müsse neu sein, anderenfalls wäre sie bestimmt bekannt. Während wir noch darüber sprachen, klingelte das Haustelefon.
    »Die Frau, über die wir gerade redeten, ist wieder unten«, sagte sie. »Sie ist dabei, sich eine Gesichtscreme auszusuchen. Ich werde die Kassiererin sofort entsprechend benachrichtigen.«
    »Bitte, tim sie das nicht, Miss Hutchinson«, sagte ich. »Auch wenn die Frau mit einem falschen Schein zahlt, so darf sie nicht merken, dass man ihr nicht traut. Ich gehe jetzt in den Verkaufsraum und sehe sie mir an. Wahrscheinlich werde ich ihr folgen, denn es kommt uns ja darauf an, die Quelle zu finden, aus der die Falsifikate kommen.«
    Es war nicht schwer, die Verdächtige zu finden. Sie war eine große, schlanke Dame mit weißem, sorgfältig frisiertem Haar und sah nach allem anderen eher aus als einem Mitglied einer Fälscherbande. Sie stand an einem der Verkaufstische und wählte unter verschiedenen Sorten Gesichtscreme diejenige aus, die sie für geeignet hielt.
    Dann nickte sie der Verkäuferin zu und ging zur Kasse. Ich sah wie sie mit einem Fünfzig-Dollar-Schein zahlte und das Wechselgeld in Empfang nahm. Zwanzig Sekunden später hatte ich den Schein bereits in der Hand und probierte Mr. Whitackers Methode aus. Ich
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