Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars
Autoren: Blutige Dollars
Vom Netzwerk:
grinsen, »stellen Sie sich mal vor, dass jede Kassiererin in jedem Geschäft ein angefeuchtetes Schwämmchen und eine hundertkerzige Lampe zur-Verfügung haben müsste. Und was meinen Sie, was die Kunden sagen würden, wenn jeder Zwanzig- und jeder Fünfzig-Dollar-Schein peinlich genau geprüft würde? So geht das nicht, Mr. Whitacker. Durch eine Veröffentlichung hätten wir nichts anderes erreicht, als die Fälscher zu warnen. Wir müssten darauf gefasst sein, dass sie ihr Absatzgebiet von New York in eine andere Stadt verlegen. Bis wir dahinter kommen, wohin, ist das Unglück bereits geschehen. Ich hielte es für besser, zu schweigen und sich gewaltig anzustrengen, über die Verteiler, von denen wir bestimmt in aller Kürze einige fassen werden, an die Quelle zu gelangen.«
    »Ich werde das meinen Kollegen und meinem Chef unterbreiten«, versprach er. »Ihr Argument ist nicht so ganz von der Hand zu weisen. Wir haben uns darauf beschränkt, vom fachmännischen Standpunkt aus einen Weg zu suchen, um das Publikum vor Schaden zu bewahren.«
    »Ich fürchte, Sie würden genau das Gegenteil damit erreichen. Wir haben schon einige Anhaltspunkte und werden hoffentlich sehr bald noch mehr bekommen.«
    »Das wünsche ich jedenfalls«, seufzte Whitacker. »Sie müssen bedenken, dass wir dauernd von Washington getreten werden.«
    »Seien Sie davon überzeugt, dass wir alles tun was in unserer Macht steht.«
    Damit war diese Unterhaltung beendet, und ich hoffte, mit meiner Ansicht durchzukommen.
    Phil machte sich auf die Strümpfe, um die Gegend der Fifth Avenue abzugrasen. Er riet mir, im Office zu bleiben und meinen Kopf zu kühlen. Das tat ich denn auch während der nächsten Stunde, und das brachte mich wieder vollends auf die Beine.
    Warum hatte ich eigentlich nicht daran gedacht, mir das Hauswartsehepaar in der Neunundsiebzigsten Straße nochmals vorzunehmen? Der Mann hatte behauptet, Alice Maleau sei ein »anständiges« Mädchen, sie habe nur einen Freund. Diesen Boyfriend musste er also des Öfteren gesehen haben, und es war sicherlich derselbe, der mir den Hieb verpasst hatte. Es interessierte mich, ob es der Mann aus dem »Black Turkey« oder ein anderer war. Ich nahm also das nasse Handtuch von der Stirn und besah mich nochmals im Spiegel. Die Schwellung war bereits abgeklungen. Ich konnte es wohl riskieren, mich wieder unter Menschen sehen zu lassen.
    Die Portiersfrau war nicht im Geringsten entzückt, mich so schnell wiederzusehen, und machte Anstalten zu verschwinden, aber ich schnappte sie mir, und jetzt hielt ich ihr meinen Ausweis unter die Nase.
    »Ich habe noch ein paar Fragen an Sie zu richten«, sagte ich, »Miss Maleau ist ja nun auf Nimmerwiedersehen verschwunden.«
    »Sie hat die Miete im Voraus bezahlt, und alles andere geht mich nichts an.«
    »Wenn Sie sich nur nicht irren, meine Dame. Falls Sie es noch nicht wissen sollten, es handelt sich um einen Mordfall, und jeder, der Beweismaterial zurückhält, macht sich strafbar. Wie lange wohnte die Frau bei Ihnen?«
    »Seit drei Monaten. Ich konnte mich nicht über sie beklagen.«
    »Das nehme ich an. Wahrscheinlich war sie nicht geizig.« , Sie gab keine Antwort, und das verstärkte meinen Verdacht, dass die Portiersfrau mit Trinkgeldern nicht zu kurz gekommen war.
    »Sie sprachen von einem festen Freund, den das Mädchen hatte, beschreiben Sie mir diesen Mann einmal.« Sie druckste, und dann meinte sie:
    »Was soll ich da beschreiben? Er war mittelgroß, vielleicht fünfunddreißig Jahre alt und immer gut angezogen und höflich.«
    »Das ist gar nichts. Was hatte er für Haar?«
    »Braun.«
    »Und was für Augen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sie können mir doch nicht weismachen, dass Sie einen Mann, der bestimmt öfter zu Besuch kam, nicht beschreiben können. Wenn sie jetzt nicht klarkommen, so kommen Sie mit mir. Ich habe allen Grund, Sie unter dem Verdacht der Mittäterschaft festzunehmen.«
    »Theodor«, kreischte sie, »Theodor, komm hierher.«
    Der krummbeinige Ehegatte kam aus der-Tür geschossen, sah mich, stoppte und trat widerwillig näher. »Was ist los, Milly?«
    »Der Kerl da ist ein Cop und bedroht mich, weil ich ihm Eddy nicht beschreiben kann«, beklagte sie sich.
    »Also Eddy heißt der Freund. Nun, das ist doch schon etwas«, lächelte ich.
    »Was wollen Sie von meiner Frau?«, fragte der kleine Mann und warf sich in die Brust.
    »Nur ein paar Auskünfte, die sie mir nicht geben will.«
    »Sei nicht dumm, Milly. Das Mädchen ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher