Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0181 - Blutige Dollars

0181 - Blutige Dollars

Titel: 0181 - Blutige Dollars
Autoren: Blutige Dollars
Vom Netzwerk:
Denkst du, wir haben dich nur hierher kommen lassen, damit du dich amüsierst? Du hast gehört, was der Chef heute gesagt hat. So wie bisher können wir nicht mehr arbeiten. Wir müssen umschalten, und dazu brauchen wir dich. Wir werden dafür sorgen, dass du bis an den Hals in dieser Sache steckst, und darum deinen Kopf nicht mehr zurückziehen kannst. Wir werden dafür sorgen, dass du keine Aussicht hast, dich durch Verrat zu retten.«
    »Ich will niemanden verraten.« Ihre Stimme zitterte vor Erregung. »Ich will nur in Ruhe gelassen werden. Ihr habt mich durch Drohungen gezwungen, herüberzukommen, und ich habe das getan, weil ich hoffte, ich könnte mit euch einig werden.«
    »Das ist Larifari. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder du machst weiter mit, und zwar so wie der Chef es anordnet, oder du wirst eben ausgeschaltet, so gründlich ausgeschaltet, das du nicht mehr reden kannst.«
    »Wie meinst du das?«, fragte sie, und ich hörte, dass sie am liebsten losgeheult hätte.
    »Frag nicht so dumm. Es gibt alle möglichen Arten, auf die man das machen kann. Es gibt teuere, und es gibt billige. Der Chef würde sich das etwas kosten lassen. Er ist für Gründlichkeit. Die Sache ist sehr einfach. Bis wir eine sicherere Transportmöglichkeit haben, wirst du das Zeug hinüberbringen. Du wirst eines der Mädchen markieren, die alle acht Tage hin und her fahren und doch auf ihre Kosten kommen. Du wirst das wirklich tun, damit du nicht verdächtig wirst. Du kannst an dir selbst mindestens zehn Pakete ä hundert Scheine unterbringen, damit kommst du glatt durch den Zoll. Das genügt fürs erste. Inzwischen lassen wir einen Spezialkoffer machen, in dessen doppeltem Boden du ein Vielfaches verstecken kannst. Du wirst diesen Koffer so voll mit französischer Wäsche packen, dass die Zollbeamten an gar nichts anderes mehr denken.« Er lachte. »Natürlich wirst du dafür bezahlt, aber wehe dir, wenn du kneifst.«
    Es blieb eine Minute still, und dann schluchzte die Frau.
    »Ich will nicht, und ich kann nicht. Ich habe Angst. Wenn ich nur einen Zollbeamten sähe, fing ich an zu zittern.«
    »Sei nicht blöde. Du redest dir etwas ein. Reiß dich zusammen und denke daran, dass es um Kopf und Kragen geht.«
    »Ich kann nicht. Bitte, lasst mich los. Ich will kein Geld, ich will nichts. Ich will nur ohne Furcht leben können. Seitdem ich drüben um ein Haar hätte daran glauben müssen, habe ich einen Schock bekommen.«
    »Und du hast den Versuch gemacht, uns zu verraten, um dein eigenes Fell zu retten.«
    »Ich habe nichts und niemanden verraten. Ich wusste nur im Augenblick nicht, was ich sagen sollte.«
    »Ich glaube dir kein Wort. Zum letzten Male, machst du mit oder nicht?«
    »Nein«, schrie die Frau auf.
    Dann folgte ein dumpfer Schlag, und es war still.
    »So dumm möchte ich auch mal sein«, sagt eine zweite Frauenstimme, die ich als die von Alice Maleau erkannte. »Was machen wir jetzt mit ihr?«
    »Ich lege sie im Schlafzimmer aufs Bett. Das Weitere geht dich nichts an. Geh hinaus und setz dich in unser Taxi. Ich komme gleich nach.«
    Ich konnte gerade noch zurück in den Gang verschwinden, bevor die Tür aufgestoßen wurde. Durch einen winzigen Spalt blickte ich in das Zimmer. Der Mann, der Eddy genannt wurde, schleppte eine ohnmächtige oder vielleicht sogar tote Frau herein. Dann verschwand er wieder, kam mit einem kleinen Köfferchen zurück, das er öffnete.
    Er hantiere darin herum, stellte es hin und sagte leise:
    »So, das wäre erledigt.«
    Er stand und sah auf den reglosen Körper, der quer über dem Bett lag. Zu meiner maßlosen Erleichterung bemerkte ich das leise Heben und Senken der Brust. Sie war also nicht tot. Das war im Augenblick die Hauptsache. Der Kerl nickte, machte kehrt und stieß genau die Tür auf, hinter der ich stand. Ich machte einen schnellen Schritt zur Seite, riss die Waffe heraus und schlug zu.
    Er japste einmal und legte sich schlafen. Er würde auch mindestens fünf Minuten liegen bleiben. So machte ich also zuerst mal Licht im Schlafzimmer und sah nach der Frau. Wie ich schon gesagt habe, hatte sie kastanienbraunes Haar. Aber das Gesicht kannte ich. Es war Alma Hurst, die mir in New-York gesagt hatte, sie fahre zu ihrer Schwester nach Los Angeles.
    Warum sie das nicht tat, wusste ich jetzt. Ich wusste auch, dass sie Phil belog, als sie sagte, sie hätte die Fünfzig-Dollar-Scheine im »Ramona-Club« aus der Tasche eines Mannes gestohlen.
    Trotzdem, sie hatte aussteigen wollen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher