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018 - Menschen unerwünscht

018 - Menschen unerwünscht

Titel: 018 - Menschen unerwünscht
Autoren: STAR GATE - das Original
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Die einen mit viel mehr Muskelkraft und die anderen mit Zähigkeit und gleichzeitiger rigoroser Gewichtseinsparung.«
    »Worauf willst du hinaus, Be-teh?«, fragte mich Yörg Maister. Hatte er es als erster geschafft, uns drei zu unterscheiden? Die ewigen Verwechslungen hatten mich bereits amüsiert.
    »Ihre eigentliche Stärke ist nicht die Stärke des Bizeps, sondern der Umstand, gern unterschätzt zu werden! Kein Ba-to-neh hätte ihnen je subversives Verhalten zugetraut und doch scheinen sie hier die Bosse zu sein. Die Prupper, die hier gehaust haben – das sind nur Marionetten für sie, genauso wie Damus. Die meisten Prupper sind sowieso Drogenabhängige. Sie nehmen für jede Gemütsverfassung ein eigenes Mittelchen. Die Prupper haben im Laufe der Zeit praktisch alle wichtigen Aufgaben den Gronmei übertragen und führen selber nur noch das Leben von Schmarotzern. Es soll zwar auch Ausnahmen geben, aber die sind mir noch nie zu Gesicht gekommen.«
    »Könnte es nicht in Wirklichkeit so sein, dass diese Prupper, von denen du sprichst, zu den Unterprivilegierten gehören?«, fragte Dr. Janni van Velt. Es fiel ihr sichtlich schwer, sich so im lockeren Ton mit uns zu unterhalten.
    Es war für mich erstaunlich, wie sehr diese Menschen sich untereinander unterschieden – bei aller Gemeinsamkeit in der Erscheinung. Im Übrigen war mir das Thema äußerst unangenehm – genauso wie Em-eh und Ka-mah. Wir Ba-to-neh hassten das Philosophieren – und dieses Gespräch führte letztlich darauf hinaus: Wir erörterten Dinge, die nicht direkt greifbar waren, weil ein Ba-to-neh sowieso mit nur wenigen Pruppern zusammen kam – im Laufe seines Lebens. Wir waren in erster Linie Befehlsempfänger der Gronmei, die unserer bisherigen Meinung nach lediglich der verlängerte Arm der Prupper waren. Und jetzt war dies alles irgendwie in Frage gestellt. Das war an sich schon schlimm genug. Was wäre eigentlich wirklich geschehen, hätten wir eine Waffenladung vom KRYPP bekommen? Ich wagte gar nicht daran zu denken. Da konnte einem der sprichwörtliche Humor durchaus vergehen! Vorher waren die Zustände auf TUSTRA irgendwie noch überschaubar gewesen. Aber jetzt …?
    Ich antwortete endlich auf die Frage der van Velt, obwohl für sie eigentlich nur Sekundenbruchteile vergangen waren, während mir dies alles zu Bewusstsein gekommen war: »Niemand von uns weiß, wie groß die einzelnen Prupper-Kasten sind. Eigentlich ist das für uns auch nicht unterscheidbar.«
    »Also, diese Kasten gibt es jedenfalls?«, hakte Juan de Costa nach. »Und das verursacht bei den unteren Kasten natürlich permanente Unzufriedenheit!« Er nickte den anderen zu. »Mir ist alles klar: Die obersten Prupper verteilen an ihr Proletariat jede Menge Drogen, um sie klein zu halten. Wer glücklich und zufrieden ist, probt keinen Aufstand. Also, wenn man mich fragt: Ich zweifele keinen Augenblick daran, dass die Gronmei die Situation auf ihre Art nutzen: Sie steuern die Drogenabhängigen in ihrem Sinne. Die hier gehaust haben, das ist sozusagen ihre Reserve, weil nämlich die Prupper die Einzigen sind, die sich letztlich völlig frei bewegen können – vielleicht mit wenigen Ausnahmen, über die wir zur Zeit noch nichts wissen.«
    Ich fand die Denkfähigkeit der Menschen nach wie vor beachtlich. Sie waren zwar nicht so genial wie Ba-to-neh, aber ihre Fähigkeiten lagen auf anderen Gebieten …
    Ob es mir jemals gelang, Prupper ähnliche Lebewesen als wirklich vollwertig anzusehen?
    Ich nahm mir jedenfalls vor, in dieser Richtung an mir noch zu arbeiten. Aber andererseits war ich es wirklich leid, weiter an dieser Diskussion teilzuhaben: »Wir sollten diesem Ort nun wirklich den Rücken kehren!«
    Ken Randall schüttelte den Kopf: »Nein, nicht so lange sich noch Gronmei in unserer Gewalt befinden!« Er deutete zur offenen Tür. »Da draußen liegen sie. Wir sollten auf ihr Erwachen warten und sie danach ausfragen. Sonst haben wir keine Überlebenschancen, denn ich nehme an, dass die Gronmei ihre Möglichkeiten haben, die Fahndung nach uns zu forcieren.«
    »Aber, dann gehen die doch ein Risiko ein!«, gab Mario Servantes zu bedenken.
    Abermals schüttelte Ken Randall den Kopf.
    »Welches Risiko denn, Mario? Die Gronmei haben das Sagen – abgesehen von einer bestimmten Herrscherschicht von Pruppern, von denen keiner der Ba-to-neh anscheinend je einen zu Gesicht bekommen hat.«
    Es gefiel mir zwar nicht, was er da sagte, aber irgendwie – er hatte Recht! Obwohl ich mir
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