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018 - Die Vampirin Esmeralda

018 - Die Vampirin Esmeralda

Titel: 018 - Die Vampirin Esmeralda
Autoren: Dämonenkiller
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Juan vorbei waren, wartete dieser noch eine Weile, aber es kam niemand mehr.
    Wo war Lucero? Und Esmeralda? Befanden sie sich noch in der Gesellschaft des Grafen? Oder war Lucero mit Esmeralda einfach weitergeritten?
    Er ging den Korridor entlang, bis er zu einer Tür kam, die in den Festsaal führte. Juan scheute sich zuerst, einen Blick hineinzuwerfen, überwand sich jedoch dann dazu. Er erschrak, als er an die fünfzig Gestalten in den verschiedensten Trachten erblickte. Sie hatten sich auf einem Fleck versammelt. Ihre wächsernen Gesichter, die schwarz umränderten Augen und unter der Oberlippe herausragenden Eckzähne ließen Juan erkennen, daß es sich durchweg um Blutsauger handelte. Wenn sie ihn entdeckten, war er verloren.
    Obwohl er sich bewußt war, in welcher Gefahr er sich befand, konnte er sich noch nicht zum Rückzug entschließen. Gebannt starrte er auf die seltsame, sowohl abstoßende wie faszinierende Szene. Allen Blutsaugern voran standen eine hochaufgerichtete Gestalt und eine in ein leichtes Nachtgewand gehüllte Frau. Es handelte sich zweifellos um den Grafen de Godoy und Isabell. Sie war also längst schon ein Blutsauger geworden.
    Der Graf nahm ihre Hand, hob sie hoch, als führte er sie zum Tanz, und setzte sich mit ihr in Bewegung. Die Horde der Blutsauger folgte. Juan konnte weder Esmeralda noch Lucero entdecken.
    Er mußte sich jetzt schleunigst zurückziehen, weil sich die schaurige Prozession geradewegs auf ihn zubewegte. Als er herumwirbelte, stieß er mit einem Soldaten der Inquisition zusammen. Juan setzte dem verdutzten und wie in Trance ins Leere starrenden Vampiropfer einen Holzpfahl an die Brust und schob ihn so den Korridor entlang und in die Küche.
    »Sag mir sofort, wo Lucero mit Esmeralda ist!« befahl ihm Juan. »Wenn du dich weigerst, spieße ich dich auf.«
    »Lucero ist weitergeritten«, sagte der Mann mit entrückter Stimme.
    »Und Esmeralda?«
    Statt eine Antwort zu geben, fletschte der Mann plötzlich die Zähne und zeigte sein Gebiß. Juan zögerte keine Sekunde und trieb ihm den Pfahl ins Herz. Es ging alles so schnell, daß der Vampir nur einen kaum hörbaren gurgelnden Laut von sich geben konnte, bevor sich die Spitze des Pflocks in sein Herz bohrte. Juan sprang durchs Fenster und rannte davon.

    Es war kurz nach Sonnenaufgang, als Juan Garcia de Tabera an der Spitze einer dreiundzwanzigköpfigen Gruppe das Schloßgelände betrat. Er hatte den Männern, die Señor Fuensecas Aufforderung nachgekommen waren und sich beim Schloß des Grafen de Godoy eingefunden hatten, erklärt, was sie zu tun hatten. Sie lauschten ihm schweigend, ernst und schaudernd, aber keiner weigerte sich, an dem Vernichtungsfeldzug gegen diese gefährliche Vampirsippe teilzunehmen. Der Platz, an dem Señor Fuenseca in der vergangenen Nacht von den Vampiren überfallen wurde, war leer. Juan erinnerte die Vampirjäger nochmals daran, was sie erwartete, und schärfte ihnen ein, auch diejenigen ohne Zögern zu pfählen, die sie von früher her als Freunde kannten. Es sprach Fuensecas Namen nicht aus, aber alle wußten, wen er meinte. Dann betraten sie das Schloß. Ihre Gürtel waren mit Pflöcken bespickt. Jeder hatte um die Faust eine Kette mit einem Kreuz oder einem anderen Heiligensymbol gewickelt. Juan hatte sogar überlegt, von einem nahen Bauernhof Knoblauch zu holen, um sich damit Hals, Hände und Gesicht einzureiben.
    Er durchquerte den Festsaal, der leer war, und kam in den Korridor, von dem aus es in das Kellergewölbe ging. Dort wartete er, bis die Männer die Fackeln entzündet hatten. Sie verursachten kaum Geräusche, als sie in die unterirdischen Gewölbe hinabstiegen. Ratten flüchteten quietschend vor ihnen. Die Männer richteten sich an Juans Entschlossenheit und seiner selbstsicheren Haltung auf.
    Als sie das finstere Gewölbe betraten, ermahnte er sie durch eine Handbewegung, noch vorsichtiger als bisher zu sein. Sie umfaßten ihre Vampirpfähle fester, die Hämmer und Prügel, mit denen sie die Pfähle in die Vampire treiben wollten, waren zum Schlag erhoben.
    So kamen sie in die erste Sargkammer. Gut dreißig Särge standen hier nebeneinander. Die Deckel waren geschlossen. Juan bedeutete den Männern, hierzubleiben, und wählte acht aus, die ihm ins nächste Gewölbe folgen sollten. Sie hatten es mit dreimal soviel Vampiren zu tun. Also mußten sie vereint zuschlagen, um die anderen Vampire nicht vorzeitig zu warnen.
    Im angrenzenden Gewölbe befand sich die Ahnengruft. Dort
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