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018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen

Titel: 018 - Der Mönch mit den Teufelskrallen
Autoren: Larry Brent
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Brent abholen.« Das war das vereinbarte Stichwort.
    Der Mann
nickte: »Einen Moment, bitte«, und verschwand hinter einem Vorhang. Mit einem
kleinen, flachen Päckchen in der Hand, das in dunkelblaues Papier eingewickelt
war, kam er wieder.
    »Bitte schön,
Señor.« Er schob es über den Tisch. Larry legte eine Banknote hin, nahm das
Päckchen an sich und verließ grüßend das Geschäft.
    Zehn Minuten
später saß er auf einer der Bänke an der Plaza Alonzo Martinez und entfernte
das Papier. Die Schachtel enthielt ein kleines Kassettentonbandgerät.
    Larry
schaltete es ein.
    Mit geringer
Lautstärke tönte die Stimme seines geheimnisvollen Chefs auf. »Diese Nachricht
erreicht Sie unter merkwürdigen Umständen, X-RAY-3. Eine Computerauswertung hat
Ihren sofortigen Einsatz in Spanien notwendig gemacht. Das Band ist präpariert
und löscht sich automatisch. Durch eine Routinemeldung haben wir von einem
Telefonanruf erfahren, der vor noch nicht ganz zwanzig Stunden in New York
geführt wurde. Eine junge Nachtclubtänzerin hat sich an die Polizei gewandt.
Sie sagte, dass man sie mit Gewalt nach Amerika verschleppt hatte, dass man sie
zwang, zu animieren und als Callgirl zu arbeiten. Sie sei Spanierin und konnte
in abgehackten, oft schwer verständlichen Sätzen noch folgende Hinweise geben: Kümmern Sie sich um das Haus der
Hoffnung in der Nähe von Deleitosa – es
müssen auch Morde passiert sein – drei entlassene Mädchen haben sich nicht mehr
gemeldet – eine, die fliehen konnte, hat berichtet, dass ihre Begleiterin
getötet wurde. Der Anruf wurde unterbrochen. Eine Polizeistreife fand wenig
später eine von Kugeln durchsiebte Telefonzelle und Blutspuren. Von dem Mädchen
fehlte jede Spur. Durch den Hinweis wurde unsere Nachrichten- und
Fahndungsabteilung tätig. Wir fanden heraus, dass eine gewisse Señorita Navaro,
ein ehemaliges Straßenmädchen, eine Schwester hatte, die im Haus der Hoffnung eine Zeitlang
untergebracht gewesen war. Señorita Navaro hat niemals wieder etwas von ihrer
Schwester gehört. Die Señorita ist heute eine ausgezeichnete Kriminalbeamtin,
die mit ihrer dunklen Vergangenheit rechtzeitig abgeschlossen hat. Ihre Verbindungen
und Kontakte zu gewissen Kreisen sind für die Behörden unbezahlbar. Doch das
ist nicht so wichtig für uns. Für Sie, X-RAY-3, ist allein das Wissen, das sie
von ihrer Schwester mitbekommen hat, interessant. Die Señorita wurde inzwischen
von uns benachrichtigt, und wir haben ein Treffen vereinbart. Sie werden ihr
morgen früh gegen zehn Uhr am Museum de Cerralbo in der Calle Ventura Rodriguez
begegnen. Gleichzeitig haben wir die Möglichkeit geschaffen, dass Sie –
zunächst einmal unerkannt und unverdächtig – einen Blick in das Erziehungsheim Haus der Hoffnung werfen können. In
Madrid hält sich zur Stunde eine Kommission aus Sozialwissenschaftlern und
Pädagogen auf. Dr. Forster ist der Leiter der Gruppe, die übermorgen einen
Besuch im Haus der Hoffnung machen
wird. Sie werden als ein Mitglied der Gruppe dabei sein. Dr. Forster erhielt
eine dementsprechende Information ...«
    Larry stellte
den Apparat ab, klemmte ihn sich unter den Arm, rief das nächste Taxi und ließ
sich in das Hotel bringen, in dem die Gruppe um Dr. Forster untergebracht war.
    Das Hotel lag
in der Calle de la Madera. Als sich Larry später mit dem Stadtplan von Madrid
beschäftigte, stellte er fest, dass das Museum in der Calle Ventura Rodriguez
nur ein paar Straßenzüge von seinem augenblicklichen Aufenthaltsort entfernt
lag.
    Er ließ wenig
später, die Uhr schlug gerade zehn, Dr. Forster zu sich bitten. Mit diesem
Gespräch leitete Larry Brent ein Abenteuer ein, das er niemals vergessen
sollte.
     
    ●
     
    Sie verharrte
reglos in ihrem Bett.
    Rundum war es
dunkel und still. In dem Schlafsaal lagen etwa vierzig Mädchen. Die Wände waren
mit religiösen Bildern und Sprüchen bedeckt.
    Fernanda
lauschte auf die tiefen, ruhigen Atemzüge der anderen. Aus den Augenwinkeln
beobachtete sie ihre Bettnachbarin Marina.
    Die Freundin
hob den Kopf. »Ich habe nicht sehr viel Mut, Fernanda«, gestand sie kleinlaut.
    »Ihr lebt in
ständiger Angst, das ist es. Ich fürchte, dass ich genauso würde, wenn ich
allzu lange hier wäre. Deshalb will ich raus. Es ist einfacher, als ihr denkt.
Du wirst staunen, Marina, was ich entdeckt habe.« Ihre Stimme war nur ein
Hauch. Dennoch achtete sie genau auf die Geräusche und Bewegungen der anderen.
    War außer ihr
und Marina noch jemand wach?
    Das war
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