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0179 - Notlandung auf Beauly II

Titel: 0179 - Notlandung auf Beauly II
Autoren: Unbekannt
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die Auswertung über die Geschehnisse ist teils eindeutig, teils undurchsichtig. Ich halte es für möglich, daß die Besatzung dieser Geheimstation einen Notruf abgestrahlt hat, auch wenn wir ihn nicht aufgefangen haben. Die Schiffe, die von den Kaulquappen abgeschossen wurden, kamen nicht mehr zum Funken. Wohl aber könnte es von hier aus geschehen sein, als wir noch geistig umnachtet waren. Oder haben Sie, Sir, ununterbrochen den Hyperempfänger der Space- Jet kontrolliert?" Atlan schüttelte den Kopf. Nein, dazu hatte er keine Zeit gehabt.
    Der Kybernetiker ging. Rhodan wurde noch unruhiger. Er ordnete wieder erhöhte Gefechtsbereitschaft an und ließ einen verschlüsselten Rafferspruch an das Flottenkommando des Imperiums auf Terra abstrahlen. Noch ehe die drei Gefangenen eintraten, lief die Antwort von Reginald Bull ein. Rhodans Stellvertreter teilte mit, er würde mit einem Forschungsschiff aufbrechen. Kors Dantur ließ noch die genaue Position von Beaulys Stern durchgeben. Dann schwieg die CREST wieder.
    Eine halbe Stunde später meldete sich Leutnant Galogen in der Zentrale. Die führenden Männer des Schiffes hatten sich eingefunden. „Sie sind erwacht, Sir. Überraschend schnell, möchte ich sagen."
    „Und? Was sagen sie aus?" Galogen erlaubte sich ein Lächeln. Es war aber ein grimmiges Lächeln. „Aussagen? Kein Wort, Sir. Sie benehmen sich überhaupt sehr eigenartig. Man könnte meinen, man hätte es mit arroganten Aristokraten des vorkosmischen Zeitalters zu tun. Außerordentlich vornehm, Sir. Die Burschen, die sich über ihre Verbrechen durchaus nicht im klaren zu sein scheinen, geben sich so, als wären wir die Gefangenen und sie die Sieger." Rhodan schaute sich im Kreise der Wissenschaftler um. Kasom ersuchte: „Überlassen Sie mir die Häftlinge für eine Viertelstunde, Sir. Dann werden sie reden!"
    Rhodan warf dem Riesen einen verweisenden Blick zu.
    „Sie befinden sich nicht mehr an Bord der OSAK, Spezialist Kasom. Diese Männer haben sich gegen die Gesetze des Imperiums vergangen, und sie werden dafür angemessen bestraft werden. Die meisten von ihnen sind bereits bei ihrem sinnlosen Widerstand umgekommen. Beaulys System gehört zum Imperium.
    Hier haben wir zu richten. Wir haben aber nicht das Recht, Überlebende einer Kampfhandlung zu quälen. Das hatten Sie doch wohl vor, oder?" Melbar Kasom sah scheinheilig zu Boden, sein Schweigen besagte alles. Die drei Gefangenen betraten nebeneinander die Zentrale. Als sie den Ertruser erblickten, stutzten sie für eine Sekunde. Dann blieben sie stehen. Kasom musterte sie von oben bis unten. Sie waren groß, schlank, durchtrainiert und wahrscheinlich erstklassig ausgebildet. Sie gehörten fraglos zu einer Elitetruppe.
    Ihre blauen Uniformen waren kleidsam und doch äußerst zweckmäßig. Breite Kombinationsgürtel umspannten ihre Hüften.
    Die Waffentaschen waren leer. Auf den Brustteilen ihrer Uniformen trugen sie je ein rotleuchtendes V, das bereits Leutnant Galogen bemerkt hatte. Die Raumanzüge hatte man ihnen abgenommen. „Sind Sie der Kommandant?" erkundigte sich einer der Fremden.
    Er sprach ruhig und beherrscht. Aufmerksam sah er sich um. Eine Narbe zog sich über seine Nase hinweg. Sie waren nicht nur humanoid, sondern sie waren Menschen! Rhodan bemerkte auf den ersten Blick, daß er es weder mit Arkoniden, Springern oder Akonen zu tun hatte.
    Ein Mediziner ging an den Gefangenen vorbei. Wortlos überreichte er Rhodan einige Röntgenaufnahmen. Atlan beugte sich über die Folien. Der Bau der Sklette und die Anordnung der Organe war noch eindeutiger, als der äußere Eindruck. Sie waren Menschen! Rhodan bewahrte nur mühevoll seine Fassung. War es schon soweit? Hatte Atlan mit seiner Warnung noch untertrieben?
    Begannen die von ausgewanderten Terranern abstammenden Kolonisten jetzt schon mit der offenen Auflehnung gegen das Sternenreich? Oder hatte man es tatsächlich nur mit Kriminellen zu tun, die mit Hilfe einer unbekannt gebliebenen Erfindung versuchen wollten, einige Welten für sich zu erobern? Weshalb aber? Um sie auszubeuten? Dazu gehörte eine Flotte.
    Rhodan wartete, bis sich seine Erregung gelegt hatte. Zu diesem Zeitpunkt erkundigte sich der narbige Fremde.
    „Verzeihen Sie, Sir. Darf ich nochmals fragen, ob Sie der Kommandant dieses Schiffes sind?"
    „Wenn hier jemand fragt, dann sind wir es", entgegnete Melbar Kasom. Er hatte absichtlich etwas laut gesprochen. Die Gefangenen reagierten nicht darauf. Nur der mit der Narbe
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