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0175 - Wettlauf gegen die Zeit

Titel: 0175 - Wettlauf gegen die Zeit
Autoren: Unbekannt
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überquerte und mit starker Beschleunigung davonzog.
    Etele machte seiner Enttäuschung Luft. „Sollen wir denn tatsächlich diesen Raupen zum Fraß vorgeworfen werden?" Die freie Fläche, auf der sie sich befanden, wurde immer kleiner. Rechts stand die Felswand und verhinderte ein Weiterkommen, während von den anderen Seiten sich unaufhörlich die Raupeninvasion heranschob.
    Einige Schritte weiter schrieen drei Männer auf und deuteten nach oben. Der Major blickte in die Höhe - und es verschlug ihm den Atem! Genau über ihnen, mehr als hundert Meter hoch, trieb jemand im Fluganzug dahin.
    „Unser Modell!" rief ein Mann.
    Etele konnte es nicht erkennen, aber er sah, wie der Mann im Fluganzug jetzt mit hoher Fahrt zu ihnen herunterstieß. Federnd landete er neben dem Major und der Journalistin.
    „Bill!" schrie Evyn auf und stürzte sich in seine Arme. Jetzt erst sah sie die starken Verletzungen auf seinem Gesicht hinter dem Klarsichthelm.
    „Ramsey, wo kommen Sie her?" fragte Etele scharf.
    Ramsey klappte den Helm zurück. „Major, es geht um Sekunden! Los, um diese Ecke herum! Dort können Sie alle hinauf. Da, sehen Sie die Biester?"
    Man sah sie aus zwei Richtungen pfeilgerade heranspringen. Die Raupen hatten die Menschen geortet.
    „Wo? Wo, Ramsey?"
    „Ich fliege voraus, Major!" Er klappte seinen Helm zu, umfaßte Evyn und stieg mit ihr hoch.
    „Festhalten!" rief er ihr zu.
    Gut zwanzig Meter über den Männern, die wieder Mut geschöpft hatten, flog Ramsey ihnen voraus.
    Allen war es ein Rätsel, wie er an einen Fluganzug gekommen war, während sie mit Mühe und Not ihr nacktes Leben hatten retten können.
    Mit seiner Last in den Armen blieb er über ihnen in der Luft stehen. Die ersten Männer sahen schon den steilen Riß, der in einem Winkel von weit über dreißig Grad bis zum Kamm der Bergflanke verlief.
    Gleich würde Ramsey von jedem Mann das Letzte abverlangen müssen.
    Auf allen vieren krochen die ersten bereits den Steilhang hinauf. Die nächsten folgten. Ramsey schwebte inzwischen mit der Journalistin zum Kamm, setzte sie dort ab und verschwand.
    Etele und Multon bildeten die letzten Männer der langen Kette.
    Das Schicksal schien für beide den violetten Tod bestimmt zu haben. Keine dreißig Meter hinter ihnen kamen die Raupen in weiten Sprüngen näher. An fünf Fingern war abzuzählen, wann sie die beiden Männer erreicht haben würden, um sie dann mit der furchtbaren Säure zu töten.
    Lautlos schwebte Ramsey, der die Gefahr bemerkt hatte, herunter und landete zwischen Etele und Multon.
    Mit wenigen Gesten machte er sich Etele und Multon verständlich. Sie sollten sich an ihn klammern, ihm aber nicht die Bewegungsfreiheit der Arme nehmen.
    Kaum hatten sie ihre Arme um seinen Brustkorb geschlungen, als er das Antischwerkraftfeld auf Maximum stellte. Knapp eine Minute benötigte Bill Ramsey, um den Major und Multon neben Evyn abzusetzen.
    Noch dreimal griff er in dieser Form ein. Dann war auch der letzte Mann auf dem Kamm. Bill schwebte zur Spitze und gab den anderen ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Über den Kamm der Bergflanke führte er sie, und unter seinem Klarsichthelm hörte nicht einmal Evyn Moll sein Stöhnen. Die schwere Verletzung auf der rechten Gesichtsseite brannte wie Feuer, und die Schmerzen waren so groß geworden, daß er das Gefühl hatte, der Kopf müsse ihm jede Sekunde platzen.
    Als er kurz vor Absturz der BABOTA das Deck erreichte, in dem Evyn Moll eingesperrt saß, hatte ein Treffer in nächster Nähe eine Explosion ausgelöst und ihn in eine Ecke geschleudert. Wie lange er besinnungslos gelegen hatte, wußte er nicht. Als er wieder zu sich kam, glaubte er vor Schmerzen verrückt zu werden. Langsam begriff er, daß er am Kopf verletzt war. Was ihn jene Stelle hatte finden lassen, wo das Erste-Hilfe-Material aufbewahrt wurde, konnte er nicht sagen. Aber seine Hoffnungen zerbrachen. Außer einem blutstillenden Aramittel befand sich nichts mehr in dem Behältnis. Alles andere, was darin aufbewahrt gewesen war, hatten Explosionsdrücke hinausgerissen.
    Dann hörte er, wie der Atombrand in der BABOTA wütete. Er wußte, daß er die Schleuse nicht mehr erreichen konnte. Panikerfüllt war er über Notstiegen immer höher geklettert und dann irgendwo über einen Fluganzug gestolpert.
    Keine Sekunde hatte er daran gedacht, daß ein Fluganzug einmal seine Rettung sein würde.
    Er vergaß seine Schmerzen. Er zwängte sich hinein, raste weiter die Notstiegen hinauf bis zum
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