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0175 - Wettlauf gegen die Zeit

Titel: 0175 - Wettlauf gegen die Zeit
Autoren: Unbekannt
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hatte Rhodan die Hornschrecke in die Tiefe geschleudert.
    Dann waren Minuten fieberhafter Spannung gefolgt, bis alle acht Raupen in der Tresor-Abteilung eingesperrt waren.
    Im Umkreis von hundert Metern waren alle anliegenden Räume sowie je drei Decks darüber und darunter bereits durch Roboter geräumt worden.
    Während die ERIC MANOLI versuchte, dem anfliegenden feindlichen Verband zu entkommen, strahlte der starke Sender einen gleichlautenden Spruch an Bully und Atlan ab. Darin teilte Rhodan mit, mit welcher Fracht das Flaggschiff Brulab-1 verlassen hatte. Die Meldung endete mit dem schicksalsschweren Satz: Ab sofort hat ERIC MANOLI Funkstille; eingehende Hyperkomsprüche werden nicht beantwortet! gez. Rhodan.
    Die Verbände, die Atlan seinem terranischen Freund zu Hilfe geschickt hatte, waren eingetroffen, aber nicht weiter als bis zum Rand des kleinen Kugelsternhaufens gekommen. Eine unheimliche Zahl an Molkex-Schiffen, die die Blues hier in den letzten Stunden zusammengezogen haben mußten, verhinderten ein weiteres Eindringen.
    Die 18.000 Raumer wurden von einem konzentrierten Feuer vordringender Bluesschiffe empfangen. An allen Stellen der unübersichtlichen Front zerplatzten Imperiumsschiffe gleich kleinen, grell leuchtenden Sonnen. Und in diesem Hexenkessel sich unerbittlich bekämpfender Gegner hielt sich der Chef mit seinem Flaggschiff auf.
    Gab es für ihn eine Möglichkeit, durchzubrechen, oder würde bald auch sein Schiff, von schweren Treffern zerschlagen, auf irgendeine Welt abstürzen?
    In der Zentrale herrschte eine nervenzerreißende Spannung. Niemand hörte das Brüllen der Impulsmotoren, die das Schiff in den freien Raum jagten. Hin und wieder kamen Ortungsbeobachtungen.
    Die Lage verschlechterte sich von Sekunde zu Sekunde. Aus allen Richtungen kreuzten Molkex-Raumer auf. Aus allen Richtungen begannen die Blues auf das Riesenschiff Treibjagd zu machen.
    Und im Schiff begann die Gefahr sich zu vermehren.
    Aus acht Hornschrecken waren schon 32 Raupen geworden, und der nächste Teilungsvorgang stand dicht bevor. Die ersten kleinen Ungeheuer hatten schon eine 50 Zentimeter dicke Terkonitstahlwand durchfressen und lösten jetzt mit ihrer Schrecksäure die Verbindungskabel auf, welche die Impulse der dort eingebauten Fernsehkamera an die Zentrale weiterleiteten.
    Zwei Decks unter der Zentrale schwitzten mehr als zwanzig Kosmonauten und Astronomen. Sie standen vor der schier unlösbaren Aufgabe, so schnell wie möglich eine unbewohnte, relativ warme Sauerstoffwelt ausfindig zu machen, auf der die ERIC MANOLI mit der Hornschreckengefahr landen konnte. Mahnend hatte Perry Rhodan zu den Männern gesagt: „Denken Sie daran, daß wir alle lebend davonkommen wollen! Wenn es den Hornschrecken gelingt, die Hangars unserer Kaulquappen zu erreichen, dann ist unsere Überlebenschance unter ein Prozent gesunken!
    Denken Sie daran!"
    Sie dachten daran. Und sie hörten, wie schwere Treffer in die Terkonitstahlwandung des Flaggschiffes einschlugen.
    Der Schutzschirm der ERIC MANOLI bestand nicht mehr. Über hundert Molkex-Raumer hatten ihn durch Punktfeuer zerstört.
    Immer wieder gelang es dem Kommandanten, die aus allen Strahltürmen schießenden Blues abzuschütteln, aber wenn er glaubte, aufatmen zu können, rasten die nächsten Pulks heran und versuchten, den Kugelraumer zu vernichten.
    Die Kontrolle über die Hornschrecken ging verloren. Wie groß die Zahl der Raupen jetzt war, konnte nur noch geschätzt werden. Rhodan setzte rücksichtslos alle Roboterreserven ein, um die Hornschrecken, solange es noch ging, an der Ausbreitung zu hindern.
    Sein Plan war einer der verwegensten, den er jemals gefaßt hatte.
    Die Menschen mußten alles daransetzen, um Molkex zu bekommen.
    Diesen Stoff direkt aus der Hieße-Ballung zu holen, war unmöglich geworden. Und so hatte Rhodan Hornschrecken an Bord schaffen lassen, die er auf einer unbewohnten Sauerstoffwelt absetzen wollte. Dies jedoch mußte so schnell wie möglich geschehen, da er und seine Männer sonst verloren waren. Mit Hilfe der an Bord befindlichen Kaulquappen wollte sich Rhodan mit seiner Besatzung in Sicherheit bringen, von dort aus den Entwicklungsgang der Hornschrecken beobachten und wenn es soweit war, das von den Raupen erzeugte Molkex hinter der Front bergen.
    In diesen Stunden der Entscheidung fühlte er, wie stark er mit seinem Flaggschiff verbunden war.
    Nicht, daß mit der Vernichtung des Raumers Milliardenwerte zerstört wurden, ergriff ihn,
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