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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber
Autoren: Jason Dark
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Arme.
    Sekunden später stand ich neben dem Reporter, umringt von den anderen Mitgliedern der Jagdgesellschaft.
    Ich schaute in fassungslose Gesichter. Staunen und Entsetzen paarten sich dort. Einige Frauen hatten sich abgewandt. Zwei Männer waren Ärzte. Sie kümmerten sich sofort um den Schwerverletzten, den Bill und ich neben dem Weg ins Laub gebettet hatten.
    Die Wunde war nicht tief, dafür sehr groß, und sie blutete stark. Zum Glück hatten die Quinnthorpes vorgesorgt und einen großen Erste-Hilfe-Kasten mitgenommen.
    Sofort wurde der Kasten herbeigeschafft. Die Ärzte gaben schmerzstillende Mittel und kümmerten sich um die Wunden.
    Ich schaute ihnen zu, während um mich herum die Menschen murmelten und flüsterten.
    »Das ist doch kein normaler Unfall«, sagte Bill Conolly.
    Da gab ich ihm recht.
    »Hast du einen Verdacht?«
    »Sieht mir nach Kampf aus. Selbst hat er sich die Verletzungen nicht beigebracht, und von einem Tier scheinen sie mir auch nicht zu stammen.«
    »Hoffentlich kann er noch reden.«
    Da hatte mir der Reporter aus der Seele gesprochen. Morton bekam einen Notverband. Man hatte ihm das Hemd ausgezogen. Er war bei Bewußtsein. Dick lag der Schweiß auf seiner Stirn, und der Atem drang röchelnd aus seinem Mund.
    Ich fragte einen der beiden Ärzte. »Kann man mit ihm reden?«
    Scharf fuhr er mich an. »Wo denken Sie hin, Mister? Dieser Mann ist verletzt, er muß in ein Krankenhaus.«
    »Das weiß ich auch. Mich interessiert der Grund seiner Verletzung.«
    »Da sagen Sie mir nichts Neues.«
    Ich zeigte dem Arzt meinen Ausweis.
    »Scotland Yard?« Der Doc war erstaunt.
    »Ja. Kann ich jetzt mit ihm sprechen?«
    Die beiden Mediziner tauchten einen Blick und nickten synchron. Sie waren einverstanden.
    Ich kniete mich neben den Mann, dessen Augen weit aufgerissen waren.
    Starr schaute er mir ins Gesicht.
    »Mr. Morton«, sagte ich, »können Sie mich hören?«
    »Ja.«
    »Bitte, reißen Sie sich jetzt zusammen. Ich habe einige Fragen an Sie.«
    »Reden Sie.«
    »Wie ist es passiert?«
    Morton verzog das Gesicht. Der Schmerz spiegelte sich in seinen Zügen wider. »Ich… ich hatte den Keiler erledigt und wollte mir die Zähne als Trophäen ausschneiden, als es geschah. Aus der Erde kam eine Gestalt. Sie… sie trug eine Schaufel bei sich und wollte mich umbringen. Ich… ich habe meinen Hirschfänger geschleudert, aber sie war unverletzlich…«
    »Wo ist das passiert?«
    »Im… Wald.« Er atmete pfeifend die Luft ein. »Da ist ein Friedhof, glaube ich, und dort habe ich ihn gesehen. Er ist kein Mensch mehr, eine Bestie.«
    Ich hörte die Worte, und in meinem Gehirn überschlugen sich die Gedanken. Dann spürte ich die Berührung an der Schulter und vernahm die Stimme des Mediziners.
    »Es reicht, Mr. Sinclair. Der Verletzte braucht jetzt unbedingt Ruhe.«
    »Ja, natürlich.« Ich stand auf. Auch der Arzt hatte die Worte vernommen.
    »Der Mann scheint zu fantasieren«, meinte er.
    »Wahrscheinlich.« Ich zündete mir eine Zigarette an und schaute zu, wie Morton abtransportiert wurde. Man bettete ihn vorsichtig auf den Rücksitz eines Fahrzeugs.
    Bill Conolly kam zu mir. Auch er hatte die Ohren gespitzt und die Worte vernommen. »Das scheint dich anzugehen, John.«
    »Glaube ich auch.«
    Bill schaute sich um. »Ich war ja schon zweimal hier, aber einen Friedhof habe ich noch nie gesehen.«
    »Wir können ja mal Lady Anne fragen.«
    Bill fand meinen Vorschlag gut, und wir gingen zu den Frauen, wo wir auch Sheila fanden. Fragend schaute sie uns an, und ich nickte. Durch einen Blick bat ich Lady Anne, zu uns zu kommen. Sie entschuldigte sich bei den anderen und ging mit mir ein paar Schritte zur Seite, während Bill mit Sheila sprach.
    Die Frau war bleich. Dieser Vorgang hatte auch bei ihr Spuren hinterlassen.
    Ich bot ihr eine Zigarette an, sie schüttelte den Kopf und senkte den Blick. Leise sagte sie: »Mr. Sinclair, Sie haben mit dem Verletzten gesprochen. Konnte er etwas Konkretes sagen?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Darüber möchte ich mit Ihnen reden, Lady Anne.« Ich ging bewußt nicht sofort in die Vollen, sondern redete ein wenig um den heißen Brei herum. »Es sieht nicht so aus, als hätte Mr. Morton einen Unfall gehabt. Wie man erkennen kann, ist er attackiert worden, und auch nicht von einem Tier.«
    »Sondern?« flüsterte die Frau und schaute mir ins Gesicht.
    »Haben Sie mir nicht die Geschichte von dem Totengräber erzählt?« erinnerte ich sie.
    »Natürlich, das ist eine
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