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0173 - Die Werwolf-Sippe

0173 - Die Werwolf-Sippe

Titel: 0173 - Die Werwolf-Sippe
Autoren: Jason Dark
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endlich die schützende Mauer erreicht zu haben.
    An den wuchtigen Steinen war die Zeit auch nicht spurlos vorübergegangen. An manchen Ecken war das Mauerwerk regelrecht herausgebrochen, da konnte der Wind ungehindert durch die Löcher blasen und seine schaurige Melodie pfeifen.
    Suko schob Jane zurück und peilte als erster in den Innenhof. Bis auf die Wagen war er leer. Von Astor oder der Blonden sahen sie keine Spur.
    Der Chinese nickte Jane zu. »Komm«, sagte er.
    Die beiden huschten auf den Hof. Dabei mußten sie über Steine steigen und durch kniehohes Gras waten. Scharfe Windböen überfielen sie und kämmten das wilde Gras.
    Hinter einem Wagen fanden sie Deckung. Es war der, der praktisch als Wohnort diente, denn er ersetzte keinen Käfig. Von den anderen Wagen waren die Holzläden wieder nach unten geklappt worden.
    Als der Wind eine Pause einlegte, hörten Jane und Suko Stimmen.
    Die eines Mannes und die einer Frau.
    Sie drangen aus dem Wohnwagen.
    Jane und Suko schlichen vor, bis sie unter einem kleinen Wagenfenster standen. Die Detektivin war sehr neugierig und reckte sich, wobei sie sich noch auf die Zehenspitzen stellte. So aber konnte sie durch das kleine Fenster einen Blick in das Innere des Wagens werfen.
    Erhellt wurde es durch zwei Lampen. Es gab zwei Betten, einen Schrank, ein altes Sofa, sowie einen Tisch und zwei Stühle. Am Tisch saßen sich die Blonde und Al Astor gegenüber.
    Astor hatte eine Flasche und ein Glas vor sich stehen, während die Blonde nichts trank. Sie fuhr ihren Partner auch an.
    »Sauf nicht soviel, Al!«
    »Ist doch egal.«
    »Nein, verdammt. Du weißt, was für mich auf dem Spiel steht. Heute nacht sehe ich meine Familie, und nicht nur das. Auch Lupina erscheint, diese verdammte…«
    »Na und? Wovor fürchtest du dich?«
    Da lachte die Blonde. »Ich und fürchten? Nein, mein Lieber, aber Lupina wird die Königin der Wölfe genannt, das ist sie aber nicht.«
    »Du bist es, nicht.«
    »Genau, denn mir gehorchen sie. Und nicht nur die Werwölfe, sondern alle, das habe ich oft genug bewiesen. Aber dann kam ein Kerl wie dieser Morasso und hat Lupina zur Königin der Wölfe gemacht.«
    »Wobei er dich übersehen hat.«
    »Genau, denn ich, die weiße Wölfin, bin die Königin.«
    »Das sag mal Lupina.«
    Da lächelte Silva. »Das werde ich auch, Al. In der Nacht kommt sie. Dann werden wir sehen, wer stärker ist. Sie ist meine Todfeindin.«
    »Aber laß mich aus dem Spiel.«
    »Keine Angst, du kannst weiter deine Geschäfte erledigen.«
    Astor grinste. Er nahm wieder einen Schluck. Allerdings nur einen kleinen. Der Blick der Blonden sagte genug. »Was hältst du eigentlich von dem Kerl, der das Tier erschossen hat?«
    »Ein ziemlich gefährlicher Bursche.«
    »Hast du ihn nicht rumgekriegt?« Astor grinste schief.
    »Nein.«
    »Wo steckt er jetzt? Weiß ich nicht, ist mir auch egal. Wann kommen die beiden?«
    »In einer Stunde etwa.«
    »Dann hole ich jetzt den Kadaver.«
    Astor schüttelte den Kopf. »Brauchst du nicht. Ich habe ihn bereits reingeschleppt.« Er stand auf und bückte sich.
    Jane stieß Suko an. Am Gesichtsausdruck des Chinesen erkannte sie, daß auch Suko mitgehört hatte. Und was sie in den letzten Minuten an Informationen bekommen hatten, war mehr als interessant, das war eine Zeitbombe.
    »Und John sitzt irgendwo in einem Internat, wo er der falschen Spur nachrennt«, wisperte Jane.
    »Vielleicht gibt es zwei Fälle.«
    »Möglich.«
    »Schau weiter, Jane.«
    »Und wie.« Die Detektivin richtete sich wieder auf, um durch die Scheibe peilen zu können.
    Al Astor war dabei, den schweren Kadaver auf den Tisch zu schleudern. Dabei verzog er das Gesicht. »Ein widerliches Biest.«
    »Rede nicht so!« zischte die Blonde.
    »Ich weiß, du hängst daran, aber ich kann mich nicht an die Viecher gewöhnen.«
    »Sie tun dir nichts.«
    Astor nickte. »Klar, solange du dich in meiner Nähe befindest. Aber bist du weg, dann habe ich das Gefühl, als wollten sie mich mit Haut und Haaren verspeisen. Irgendwie habe ich sogar gegrinst, als der Mann die Bestie erschoß.«
    »Dieses Schwein hat Glück gehabt, daß Zeugen in der Nähe waren«, sagte die Blonde, »sonst wäre es ihm dreckig ergangen, darauf kannst du dich verlassen. Und sei froh, daß es die Wölfe gibt, sonst gingen deine Geschäfte mies.«
    »So haben wir eben jeder unsere kleine Tarnung.« Astor kicherte hohl, griff unter seine Jacke und holte ein Messer hervor. Mit zwei Fingern zog er die Klinge aus dem
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