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0173 - Die Werwolf-Sippe

0173 - Die Werwolf-Sippe

Titel: 0173 - Die Werwolf-Sippe
Autoren: Jason Dark
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Schaft. Er nahm sie flach in die Hand und fuhr damit vorsichtig über das Fell. Hier und da säbelte er ein paar Haare ab und pustete sie vom Tisch. »Verdammt, wo ist das Zeug denn nur?«
    »Hast du es nicht selbst versteckt?«
    »Ja, aber ich weiß nicht mehr…« Er fluchte abermals, denn plötzlich waren die Finger seiner linken Hand blutig. Al Astor hatte die Wunde gefunden.
    Er nahm das Messer und schnitt noch tiefer. Blut quoll hervor, rann durch das Fell, näßte es und tropfte auch auf den Tisch.
    Die Blonde schüttelte den Kopf. »Was ist los?« fragte sie. »Was suchst du da?«
    Astor grinste. Er hatte den Mund halb geöffnet und schaute genau nach. Schweißtropfen lagen auf seiner Stirn, so konzentriert arbeitete er. »Jetzt hab ich’s«, meldete er.
    »Was?«
    »Die Kugel.«
    Noch ein letzter Schnitt, und er hielt das Geschoß zwischen den Fingern.
    Seine Stirn umwölkte sich. Die Augen wurden schmal. Bisher hatte Silva nicht sonderlich interessiert geschaut, doch nun wurde sie aufmerksam, da sich ihr Begleiter die Kugel genau anschaute.
    »Hast du was?« fragte sie.
    »Ja, meine Liebe. Das Geschoß ist verdammt seltsam.«
    »Wieso?«
    Er hielt es gegen das Licht. »Schau es dir an, meine Liebe. Es ist aus Silber!«
    »Ahhhh!« Die Blonde stieß diesen Laut aus, in dem alles lag, was sie empfand.
    Überraschung, Angst, Entsetzen, Furcht…
    »Silber?« flüsterte sie und trat einen Schritt zurück. Der Stuhl bekam ebenfalls Schub und kratzte dabei über den rauhen Boden.
    »Sagtest du wirklich Silber?«
    »Ja, meine Liebe.«
    »Ist es geweiht?«
    »Willst du es ausprobieren?« Astor hob die Hand. Zwischen Daumen und Zeigefinger schimmerte die leicht deformierte silberne Kugel. »Hier ist sie.«
    »Weg damit!«
    »Nein.« Astor schüttelte den Kopf. Er ließ die Kugel in seiner Hosentasche verschwinden.
    Die Blonde hatte sich wieder gesetzt. Das Kinn stützte sie auf ihre Handballen. »Silber«, murmelte sie. »Geweihtes Silber. Tödlich für viele Dämonen. Wer läuft schon mit geweihtem Silber herum? Kein normaler, sondern jemand, der ein Profi ist. Dann war das Treffen vielleicht gar nicht so zufällig, oder?«
    »Was hast du gesagt?« Astor hatte nicht hingehört, sondern weiter den Kadaver untersucht. Mit dem Messer schnitt er ihn auf und hob ein Stück Fell ab, ohne das Blut aus der Wunde quoll. Das Fell war nachträglich angebracht worden.
    »Weißt du, was ich meine?« wiederholte Silva.
    Astor grinste mit dünnen Lippen. »Nein, ich weiß es nicht, aber es scheint dich ja ganz schön von der Rolle gebracht zu haben.«
    »Das hat es auch, und du sitzt hier herum und tust, als wäre das alles nur mein Problem.«
    »Ist es das nicht?«
    »Nein, verdammt.«
    »Ich habe vor geweihtem Silber keine Angst, meine Liebe. Das ist allein dein Problem.«
    Silva sprang auf. Beide Hände stützte sie auf den schmalen Tisch und beugte sich vor. »Es ist nicht nur mein Problem, Al Astor. Denn wenn ich reinfalle, dann hängst du auch mit drin. Dann ist dein Geschäft ebenfalls erledigt.«
    Astor winkte ab. »Reg dich nicht auf. Wer sagt dir denn, daß du reinfällst? Du mußt nur mit dieser Lupina fertigwerden. Das andere besorge ich schon. Allerdings habe ich dich selten so aufgeregt gesehen. Wenn du dich jetzt verwandelt hättest, würde sich direkt das Fell sträuben.« Er kicherte.
    »Laß die. Scherze. Sie gefallen mir nicht.«
    »Kann ich mir denken!«
    Astor führte ein großes Mundwerk. Aber das schadete ihm nicht.
    Er kannte seine Position, er wußte, daß sie verdammt sicher war.
    Jane und Suko jedoch, die beiden Lauscher, glaubten ihren Ohren nicht trauen zu können. Was sie alles erfahren hatten, war schon phänomenal zu nennen. Und kaum zu fassen. Sie brauchten nur die Ohren aufzusperren und erfuhren sehr interessante Zusammenhänge, die sie sich nie hätten träumen lassen.
    Aber die beiden im Wagen waren noch nicht zu Ende. Es ging weiter. Ein Stück Fell hatte Al Astor inzwischen gelöst. Darunter lag das normale, das andere war nur daraufgesetzt worden. Der Mann hob den Kadaver leicht an, tastete mit den Fingern, und als er die Hand zurückzog, hielt er eine Plastiktüte fest, die mit einem weißen Pulver bis zum Rand gefüllt war.
    Jane und Suko quollen fast die Augen aus den Höhlen. Ohne eine genaue Analyse vorgenommen zu haben, wußten sie auch so, was sich in der Tüte befand.
    Rauschgift!
    Al Astor schmuggelte Rauschgift. Durch einen sehr raffinierten Trick schaffte er das Zeug über die
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