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0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

Titel: 0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken
Autoren: Friedrich Tenkrat
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was mich interessierte, das sagte er mir nicht.
    »Wo ist sein Herz?« fragte ich den Meeresbiologen deshalb mit erhobener Stimme. Er beschrieb mir die Lage ganz präzise.
    Nun wusste ich, wie ich meinen Schwertstoß führen musste, und ich brannte auf eine neuerliche Begegnung mit dem Monster.
    »Schalten Sie Ihren Apparat ein«, verlangte ich.
    Mit ein paar Handgriffen war das getan.
    Und dann zogen Suko, Guy Gonzales und ich uns zurück. Wir versteckten uns in der Verästelung des Kanalstollengewirrs und warteten darauf, dass der Apparat des Meeresbiologen das Ungeheuer anlockte.
    Würde es funktionieren?
    Dieser Krake war vorn Bösen geschaffen worden. Würde auch er auf Gonzales' Gerät reagieren? Bange Minuten verstrichen. Ich wischte mir mit dem Jackettärmel den Schweiß von der Stirn.
    Suko kauerte neben mir. Reglos. Ihm war nicht anzusehen, wie sehr auch er erregt war, aber ich hatte fast den Eindruck, sein Herz gegen die Rippen hämmern zu hören.
    Wer noch nie voller Ungeduld auf etwas gewartet hat, weiß nicht, was wir in diesen Augenblicken durchmachten. Es war nicht gerade die Hölle, aber immerhin das Fegefeuer.
    Nichts war zu hören. Das Gerät des Meeresbiologen arbeitete lautlos.
    Die Wellen, die es aussandte, waren von unserem Gehör nicht wahrzunehmen. Wir konnten nur hoffen, dass sie den Höllenkraken erreichten und die gewünschte Wirkung auf ihn hatten.
    Guy Gonzales nagte an seiner Lippe. Spannung lag auch auf seinem Gesicht. »Es muss funktionieren«, flüsterte er. »Es muss… Es hat bisher immer geklappt… Der Apparat hat sich in Tausenden von Versuchen bewährt.«
    »Vielleicht sind die Lockwellen für das Riesentier zu schwach«, meinte ich leise.
    Gonzales schüttelte den Kopf. »Entweder sie sprechen seine Sinnesorgane an oder nicht. Zu schwach sind die Mikrowellen auf keinen Fall.«
    Sukos Brauen zogen sich zusammen. Unser Geflüster störte ihn. Er konnte nicht hören, was vor uns im Stollen passierte. Wir schwiegen wieder. Bestimmt standen auch Inspektor Hodges und seine Männer auf glühenden Kohlen.
    Ihnen allen war es — wie uns — ein Herzensbedürfnis, dass der Todeskrake vernichtet wurde. Je eher, desto besser. Er sollte nicht noch mehr Menschen umbringen. Er hatte genug gewütet.
    Meine Gedanken schweiften ab. Ich dachte an Myxin, den Magier. Er war unser Freund, und er wäre der erste gewesen, der sich dem Kraken entgegengestellt hätte, wenn er von dessen Erscheinen in London eine Ahnung gehabt hätte, und ich traute ihm zu, dass er mit dem Biest fertig geworden wäre, denn Myxin verfügte über übernatürliche Kräfte.
    Er war zwar noch lange nicht so stark, wie er früher einmal — zum Beispiel in Atlantis — gewesen war, denn Asmodina, die Teufelstochter, hatte ihn bestraft, indem sie ihm seine Kräfte nahm, weil er sich gegen sie gestellt hatte, aber allmählich erstarkte der kleine Magier wieder, und so glaubte ich, dass er das Monster gepackt hätte.
    Aber wo war Myxin? Er trieb sich in den verschiedensten Welten herum, um seine alten Kräfte wiederzufinden. Nur sporadisch tauchte er bei uns auf, um uns im Kampf gegen die Ausgeburten der Hölle beizustehen.
    Suko stieß mich an. Damit riss er mich aus meinen Gedanken, und jetzt hörte ich es auch, dieses harte Kratzen.
    ***
    Wyatt Buchanan stoppte seinen Wagen in einer unbelebten Seitenstraße. Er wollte kein Aufsehen erregen, wenn er mit seinen Freunden einen Kanaldeckel öffnete und bewaffnet in den Schacht hinunterkletterte.
    Walter Bridges stieg als erster aus. Ihm folgte Nick Ballinger. Zuletzt verließ Buchanan das Fahrzeug. »Wir werden es dem Biest besorgen, was?« sagte er großsprecherisch. »Die Polizei kann von uns noch eine Menge lernen, Freunde. Wir werden den Bullen vorführen, wie man mit einem solchen Ungeheuer umspringt.«
    »Was passiert mit dem Vieh, wenn es tot ist?« fragte Bridges. »Wem gehört es dann?«
    »Eigentlich müsste es uns gehören«, meinte Ballinger. »Weil wir es erlegt haben. Wenn wir auf Hirschjagd gehen, gehört das Wild, das wir zur Strecke gebracht haben, ja auch uns.«
    »Diese Frage werden wir später klären«, entschied Buchanan. »Vorerst ist wichtig, dass wir dem Kraken den Garaus machen.«
    »Ich werde ihm einen Tentakel abschneiden und mir diesen in mein Jagdtrophäenzimmer hängen«, sagte Ballinger.
    »Mal sehen«, erwiderte Buchanan. »Vielleicht schenken wir das Ungeheuer dem naturhistorischen Museum. Man wird es präparieren und so für die Nachwelt
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