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017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

Titel: 017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel
Autoren: Larry Brent
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Fahrer
aufragte, lachte rauh. »Ich habe nichts zu verlieren, Sie dagegen alles. Es war
Ihr Plan, mir den Garaus zu machen, um sich an dem Gold zu bereichern. Meine
Bezahlung war gut - und doch war sie Ihnen nicht genug .«
    Jaques schluckte. Er spürte den
kalten Atem in seinem Nacken, und der Leichengeruch in seiner Nase wollte nicht
weichen. Claude, dieser Idiot, er hatte geschwätzt. Oder war dem Hageren alles
zu Ohren gekommen, als sie beide über die Angelegenheit sprachen? Das war
ausgeschlossen. Der Motor war zu laut.
    »Sie hatten eine Überraschung für
mich vorgesehen. Ich sollte spurlos in einem frischen Grab verschwinden. Keine
angenehme Sache. Es ist kalt und feucht da, dann fressen einen die Würmer auf,
wenn nicht rechtzeitig jemand kommt, der einen da wieder rausholt .«
    Ein Schauer lief dem Franzosen
über den Rücken. Der Mann hinter ihm war vollkommen irr. Diese Worte nahm doch
ein normaler Mensch nicht in den Mund. Er redete, als hätte er selbst schon
einmal im Grab gelegen!
    »Wir sind gleich da, nicht wahr?
Der Friedhof von dem Sie sprachen, ist von dieser Seite der Straße aus doch zu
erreichen - natürlich - ich sehe schon die dunklen Mauern .«
    Leise und eindringlich war die
Stimme, die zu ihm sprach. Über die Stirn des Fahrers lief der Schweiß, tropfte
in den Bart und schillerte dort wie Tautropfen. Jaques spürte den salzigen
Geschmack des Schweißes auf seinen Lippen.
    »Fahren Sie hinüber. Tun Sie alles
so wie vorhin geplant !«
    Der Hagere sprach, und seine Hände
näherten sich wieder der Gurgel des Fahrers.
    »Ich könnte Sie jetzt töten - ich
hätte es vorhin schon tun können .«
    »Und warum haben - Sie es - nicht
getan ?« Obwohl der Fahrer versuchte seiner Stimme
einen festen Klang zu geben, misslang dieser Vorsatz. Die Stimme des Sprechers
klang brüchig, und er brachte die Frage nur stockend über die Lippen.
    »Ich wollte Sie erschrecken, mehr
nicht. Das ist mir gelungen. Doch jetzt haben Sie mehr Angst als ich, dass der
Wagen vielleicht auf der nassen Straße ins Rutschen kommen und gegen einen Baum
prallen könnte. Sie konnten Ihre Hände schließlich nicht überall haben. Es
bedurfte schon einiger Anstrengung, meine Finger von Ihrer Gurgel zu lösen,
nicht wahr? Und in dieser Zeit raste das Fahrzeug praktisch ohne Steuerung über
die Straße .«
    Jaques hörte gar nicht richtig
hin. Er sah im Licht der Scheinwerfer die dunkle, rohe Mauer des abgelegenen
Friedhofes. Die Bäume wichen zurück, eine Lichtung dehnte sich rechts neben der
Straße aus. Hinter den Regenschleiern waren die fernen Baumreihen zu erkennen,
deren Wipfel die Mauer überragten.
    Der Friedhof lag auf einer kleinen
Anhöhe.
    »Steuern Sie darauf zu .«
    Jaques sagte kein Wort, als er
diese Aufforderung hörte. Vielleicht war es gut, dass es so kam! Wenn er den
Wagen erst einmal zum Stehen gebracht hatte, dann hatte er die Hände frei und
konnte sich seiner Haut wehren. Ein Plan entwickelte sich blitzschnell in
seinem Gehirn.
    Der Klein-Lastwagen fuhr holpernd
über den Straßenrand, überquerte den unbefestigten Weg, den der Regen in einen
Schlammacker verwandelt hatte, und hielt rechts neben der Friedhofsmauer. Und
Jaques hatte sich etwas vorgenommen. Er reagierte so schnell, dass der Bursche
in seinem Rücken durch das harte Bremsmanöver förmlich nach vorn gerissen
wurde. Genau dies hatte der Fahrer bezwecken wollen! Er warf einen Arm nach
hinten. Ehe der Abenteurer sich versah, riss der kräftige, breitschultrige
Lastwagenfahrer den klapperdürren Körper nach vorn.
Die Zeltleinwand riss völlig auf.
    Der Abenteurer war von dem Angriff
so überrascht, dass er nicht mehr zu einer Abwehrbewegung kam. Er stürzte
kopfüber auf den harten Nebensitz des Fahrers. Sein rechter Arm verdrehte sich
in einem derartigen Winkel, dass die Knochen hörbar knirschten.
    Doch kein Schrei des Schmerzes kam
über die schmalen, blutleeren Lippen des Hageren. Er schien überhaupt nichts zu
spüren! Das harte Fleisch, das sich wie Pergament über die Knochen spannte, war
völlig ausgetrocknet, und an der Bruchstelle bildete sich ein langer Riss. Doch
kein Tropfen Blut quoll aus dieser Wunde hervor!
    Jaques, obwohl seinem Gegner
körperlich überlegen, verlor die Nerven, als er dies sah. Das gab ihm den Rest.
    Er hatte es nicht mit einem
Menschen zu tun sondern mit einer Spukerscheinung!
    Jaques wich zurück. Seine Kopfhaut
spannte sich. Er suchte mit fahrigen Fingern nach dem Türgriff, kam mit dem
Ellbogen daran -
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