Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel

Titel: 017 - Orungu - Fratze aus dem Dschungel
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
eine
andere, in eine normale Welt versetzt zu sein.
    »Diese Aufnahmen«, nutzte der PSA-
Agent die Gesprächspause, »wann wurden sie gemacht ?«
    »Vor drei Jahren. Das bedeutet, dass
Maurice Duval als lebender Toter in diesen Breiten ankam .«
     
    ●
     
    »Aber das kann nicht sein«,
murmelte Larry Brent, nachdem er sich von der Überraschung erholt hatte. »Im
Gegensatz zu den anderen Leichen, die Orungu zurückgerufen hat zeigte er kaum
Zerfallserscheinungen. Die anderen jedoch folgten dem Gesetz der Natur. In der
Luft erfolgten die Zersetzungserscheinungen schneller .«
    »Das
ist richtig. Maurice Duval und Orungu aber nahmen ihr Geheimnis mit ins
Jenseits. Sie beherrschten die Gesetze des Jenseits und sie befolgten diese
Gesetze, von denen wir kaum etwas ahnen, geschweige denn kennen. - Auch die
Tatsache, dass die Tochter des Medizinmannes dem Franzosen bis hierher nachfolgte
und dass sie sich freiwillig in der Kiste auf das Schiff schaffen ließ, gibt
auch mir noch Rätsel auf, Mister Brent. War es eine übergroße Liebe, wie wir
sie uns kaum vorstellen können? War es die Treue, die vielleicht vergleichbar
ist mit der Treue eines Hundes zu seinem Herrn - oder war es etwas ganz, ganz
anderes? Brauchte Orungu ihren Schützling, wie er sie brauchte? Wir wissen es
nicht. Nur eines scheint ziemlich sicher zu sein: Die Toten, die Orungu
zurückrufen musste - wurden zu potentiellen Mördern, zu Zerstörern des Lebens.
Auch dies ist vielleicht ein Gesetz des Todes, ein Gesetz des Jenseits. - Das
Phänomen Orungu ist für uns alle sichtbar geworden, und den verkohlten Schädel,
den ich an mich genommen habe, ist ein handfester Beweis dafür, dass es Dinge
zwischen Himmel und Erde gibt, die wir nicht ahnen .«
     
    ●
     
    Diesen Tag verschlief Larry. Nach
den aufreibenden Ereignissen der Nacht fiel er erschöpft ins Bett. Er schlief
den ganzen Tag und die ganze Nacht. Am nächsten Morgen machte er alles für
seine Abreise fertig. Mit dem Tode von Orungu war auch die Gefahr gebannt, die
für die Bewohner dieser Umgebung bestanden hatte.
    Bevor der PSA-Agent Frankreich
verließ, fuhr er noch einmal in das Krankenhaus, in das er Monique Lecomme
gebracht hatte.
    Er konnte sie jedoch nicht mehr
besuchen, das Zimmer war leer.
    »Sie ist vor einer Stunde
gestorben«, erfuhr er wenig später durch den Chefarzt. Der gutmütige,
grauhaarige Mann zuckte hilflos die Schultern. »Alle ärztliche Kunst war
vergebens. Wir haben getan, was in unserer Macht stand. Aber ihr Herz hat weder
auf mechanische, elektrische noch auf chemisch-therapeutische Maßnahmen
angesprochen. - Wir wissen nicht, warum sie sterben musste. Ihr Herz war
vollkommen in Ordnung und doch versagte es. Es gibt Mächte, gegen die wir -
selbst mit unseren fortschrittlichen Methoden - nichts ausrichten können .«
    Larry nickte ernst. »Ja«, sagte er
dann leise, »ja, da mögen Sie schon recht haben .« Aber
er sagte dem Arzt nicht, wie er das meinte.
     
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher