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017 - Der Engel des Schreckens

017 - Der Engel des Schreckens

Titel: 017 - Der Engel des Schreckens
Autoren: Edgar Wallace
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es mir möglich, Ihren alten Mr. Jaggs aufzutreiben. Haben Sie keine Ahnung, wo er zu finden ist? Auf jeden Fall kann ich von dort zur Villa Casa fahren und herausbekommen, was für ein Märchen in der Villa erzählt wird.«
    »Und hoffentlich trocknen in der Zwischenzeit auch meine Sachen.« Sie verzog das Gesicht. »Ich glaube, Sie wissen gar nicht, wie unbehaglich ich mich fühle.«
    »Sehr genau sogar. Bei jeder Bewegung, die ich mache, läuft mir ein neuer Strom kalten Wassers den Rücken hinunter.«
    Gegen halb vier trafen Sie in Nizza ein.
    Marcus brachte das junge Mädchen in einem Hotel unter, wechselte selbst seine Kleidung und fuhr mit der »Jungle Queen« nach Monaco zurück, wo er mit Briggerland zusammentraf.
    Zwei lange Stunden hindurch kämpfte Marcus Stepney mit seiner Liebe zu einem Mädchen, das eine Mörderin war - und die Liebe gewann.
    Als es dunkel wurde, schaffte er Proviant an Bord der »Jungle Queen«, kaufte Benzin und machte sich auf den Weg zum Badeplatz unterhalb der Villa Casa.
    »Was wird mit meinem Vater?« fragte Jean, als sie an Bord der kleinen Jacht stieg.
    »Ich glaube, er ist verhaftet.«
    »Er kann das Gefängnis nicht ausstehen«, versetzte das junge Mädchen gleichmütig. »Und ich auch nicht, Marcus - beeilen Sie sich doch!«

Kapitel 40
    Lydia zog in ein ruhiges Hotel in Nizza, wohin Mrs. Cole-Mortimer sie als Gesellschafterin begleitete.
    Obgleich Lydia am ersten Tage keine Folgen der schrecklichen Ereignisse verspürte, war sie am nächsten so abgespannt, daß sie sich entschloß, im Bett zu bleiben.
    Jack, der dies erwartet hatte, ließ einen Arzt rufen, doch wurde der von Lydia wieder weggeschickt. Bisher hatte sie nur kurz erwähnt, welche Rolle Marcus Stepney bei ihrer Rettung gespielt hatte, aber es genügte doch, um Jack zu veranlassen, in Stepneys Hotel vorzusprechen. Er wollte ihm persönlich danken. Mr. Stepney war jedoch nicht anwesend - er war auch die Nacht über nicht im Hotel gewesen, aber dies behielt der Portier diskret für sich. Auch in den darauffolgenden beiden Tagen wurde das Verschwinden der »Jungle Queen« nicht bemerkt; erst als Mrs. Cole-Mortimer ihre Abrechnung mit Hilfe Jacks in Ordnung brachte, wurde die Jacht erwähnt.
    »Die Jungle Queen‹ ist doch das Motorboot? Ich habe es im Hafen liegen sehen und dachte, es gehöre Stepney.«
    Sein Verdacht war erregt, er sprach noch einmal in Stepneys Hotel vor, diesmal aber in Begleitung eines Beamten. Jetzt erfuhr er, daß Mr. Stepney seit dem Abend von Briggerlands Verhaftung nicht mehr gesehen worden war.
    »Auf diese Weise sind sie entwischt«, sagte Jack. »Stepney hatte das Mädel sehr gern, glaube ich.«
    Der Kriminalbeamte war verärgert.
    »Wenn ich das früher erfahren hätte, würden wir sie schon gefaßt haben. Im Hafen von Villefranche iegen Torpedoboote. Jetzt ist es wohl zu spät.«
    »Wo sind sie Ihrer Meinung nach hingefahren?« fragte Jack.
    Der Beamte zuckte die Schultern.
    »Der Himmel weiß es. Nach Italien oder Spanien, möglicherweise Barcelona. Ich werde an den dortigen Polizeichef telegrafieren.«
    Aber die Polizei in Barcelona konnte keine Auskunft geben. Die »Jungle Queen« war dort nicht gesichtet worden. Das Wetter war gut, die See ruhig - alles begünstigte die Flucht.
    Die Nachforschungen ergaben, daß Mr. Stepney einige Tage vor seiner Abreise große Mengen Benzin gekauft und noch am letzten Abend weiteren Betriebsstoff an Bord geschafft hatte. Auch ein großer Vorrat Proviant war auf die Jacht gebracht worden.
    Seit dem Mord war schon eine Woche vergangen, als von der spanischen Polizeidirektion in Malaga ein Telegramm einlief. Ein Motorboot, das mit der Beschreibung der »Jungle Queen« übereinstimmte, war dort eingelaufen, hatte Proviant und Betriebsstoff an Bord genommen und war wieder abgefahren, bevor die Hafenpolizei eine nähere Untersuchung vornehmen konnte.
    »Sie werden mich für närrisch halten«, sagte Lydia, »aber ich hoffe wirklich, sie entkommt.«
    Jack lachte.
    »Wenn Sie noch längere Zeit mit Jean Briggerland zusammengeblieben wären, würden Sie zweifellos eine erstklassige Verbrecherin geworden sein. Hoffentlich vergessen Sie nicht, daß sie genau hunderttausend Pfund mitgenommen hat - mit anderen Worten, den sechsten Teil Ihres Vermögens. Übrigens ist Briggerland an die italienischen Behörden ausgeliefert worden. Das Verbrechen wurde auf italienischem Boden begangen, und das rettet seinen Kopf vor der Guillotine.«
    Sie schauderte.
    »Und
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